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Sherlock Holmes Chronicles – 40. Der Detektiv auf dem Sterbebett

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Erster Eindruck: Letzter Vorhang für Holmes?

Als Dr. Watson von dem Zustand von Sherlock Holmes' schlechtem Zustand erfährt, macht er sich sofort auf in der Baker Street, denn der Meisterdetektiv liegt seit Tagen krank im Bett, es steht äußerst schlecht um ihn. Wie im Delirium berichtet er Watson von einer seltenen Krankheit, mit der er sich im Hafen angesteckt hat. Scheinbar kann nur ein einziger Mann jetzt noch helfen...

Sir Arthur Conan Doyle hat für seinen Detektiv Sherlock Holmes zahlreiche Geschichten geschrieben, die sich teilweise sehr voneinander unterscheiden. Dabei gibt es auch Erzählungen, die eine ganz andere Erzählweise haben, und dazu gehört auch „Der Detektiv auf dem Sterbebett“. Winterzeit hat diese Geschichte als 40. Folge der Chronicles aufgenommen und eine sehr stimmige Umsetzung der Handlung abgeliefert, die sich eng an die Vorlage hält. Das bedeutet gleichzeitig, dass hier keine wirkliche Hochspannung aufkommt, dass keine ausgeklügelten Ermittlungstechniken zum Einsatz kommen. Weite Teile konzentrieren sich dann auf das Gespräch zwischen Holmes und Watson, der voller Sorge um seinen Freund und Kollegen ist. Immer wieder werden wirre Gedanken von Holmes eingebaut, und wie Holmes weiß auch der Hörer nicht so recht, was einem Fiebertraum entsprungen und was von Bedeutung ist. Erst im zweiten Teil nähert sich die Geschichte dann der eigentlichen Auflösung, und diese ist dann durchaus trickreich und wendungsreich erzählt. Doch es dauert einfach zu lange, bis die Handlung auf den Punkt kommt, die Geschichte franst zunächst etwas aus. Das ist durchaus unterhaltsam, kann aber mit den stärkeren Folgen der Reihe einfach nicht mithalten.

Als Gastsprecher ist in dieser Folge Manfred Lehmann zu hören, dessen markante Stimme sehr gut in die Serie passt und dem tollen Duo aus Tom Jacobs und Till Hagen einen starken Klang entgegensetzen kann – zumal er die Rolle mit viel Energie und düsterem Charme ausstattet. Bernd Vollbrecht ist mal wieder als Inspector Lestrade zu hören, er wirkt darin sehr authentisch und setzt die bekannte Figur mit viel Ernsthaftigkeit um. Bert Franzke ist zudem noch in einer kleinen Rolle als Butler zu hören und hinterlässt dabei einen soliden Eindruck.

Winterzeit hat der Folge wieder mal ein passendes Kleid geschneidert und gerade die Szene mit dem verwirrten und im Delirium liegenden Holmes sehr sorgsam inszeniert. Da gibt es viele Melodien, die sich um die Szenen legen und ihnen so viel Stimmung verleihen. Auch die Geräusche fügen sich stimmig in das Gesamtkonzept ein und lassen das ganze authentischer wirken.

Wieder ist ein schlichtes Motiv sehr aufwändig und spannend für das Cover umgesetzt worden. Zu sehen ist das ausgezehrte Gesicht des Meisterdetektivs zu sehen, der sich einer alten Öllampe zugedeht hat. Die düstere, orangefarbene Einfärbung sorgt für eine ganz besondere Stimmung. Im Inneren erklärt Markus Winter, warum ihm gerade diese Geschichte so gut gefällt.

Fazit: Eine einfache und reduzierte Geschichte, die sich gut zweiteilen lässt. Während zunächst der Dialog zwischen Holmes und Watson zwar einige Informationen enthält und durchaus unterhaltsam geraten ist, kommt hier keine wirkliche Spannung auf. Das ändert sich erst später und präsentiert eine sehr trickreiche Auflösung.

VÖ: 23. Juni 2017
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 978-3-9606-6042-2
 
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