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Sherlock Holmes Chronicles – 27. Die drei Studenten / Die drei Kameraden

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Erster Eindruck: Bekanntes und Neues

Ein Universitätsprofessor wendet sich in höchster Eile an Meisterdetektiv Sherlock Holmes, denn am Vortag einer wichtigen Prüfung ist in seine privaten Räume eingebrochen worden, sodass die Aufgaben eingesehen werden konnte. Um die Prüfung nicht verschieben zu müssen sollen Holmes und Watson den Täter schnellstmöglich ausfindig machen, die bald die Zahl der verdächtigen Studenten auf drei reduzieren können...

Die „Sherlock Holmes Chronicles“-Reihe von Winterzeit bietet sowohl die Vertonungen der originalen Geschichten von Arthur Conan Doyle als auch neu erdachte Fälle von wechselnden Autoren – oder wie im Fall der 27. Folge gleich beides, denn hier sind zwei Kurzgeschichten zu hören. Den Anfang macht die bereits bekannte Geschichte „Die drei Studenten“, die sehr sauber und nah am Original umgesetzt wurde. Der Fall lässt sich wegen der Kürze der Zeit auch nur wenig Zeit für ein Intro, sodass schnell mit dem Fall gestartet werden kann. Zu Anfang ist es wieder Holmes' unglaubliche Beobachtungsgabe, die auch scheinbar unwichtige Details erfasst und in seine Auswertungen mit einbezieht. Auch die nachfolgende Ermittlung mit der Befragung verschiedener Zeugen bringt einiges ans Licht und gibt auch dem Hörer einige Rätsel auf. Die Auflösung des Ganzen gestaltet sich dann stimmig und hält kleine Überraschungen parat. Sicherlich ist dies nicht der aufregendste Fall von Holmes, aber ein gut erzählter zum Miträtseln ist es allemal. Die drei Kameraden aus der Feder von Barbara Büchner ist – wie Watson vorsorglich schon am Anfang betont – ebenfalls nicht sonderlich spektakulär, kann aber mit einer intensiven Eingangsszenerie und einer kurzweiligen Handlung punkten. Die Kombination aus beiden Geschichten ist interessant gewählt, sodass eine runde Folge der Chronicles entstanden ist.

Tom Jacobs ist hier wieder von Tom Jacobs gesprochen worden, der mit einem leicht humorigen Einschlag in den richtigen Momenten den Charme der Figur gut herauskitzeln kann, aber auch die Rolle des Erzähers mit fester und überzeugender Stimme vorträgt. Rainer Fritzsche ist als Soames zu hören, sein markanter Klang passt wunderbar zu der Figur, die durch ihn einen sehr autehntischen Anklang findet. Auch Klaus Lochthove hat einen positiven Eindruck hinterlassen, er passt sich sehr gut der Atmosphäre des Hörspiels an und bietet eine facettenreiche Sprechweise. Weitere Sprecher sind Manuel Straube, Brigitte Carlsen und Bernd Vollbrecht.

Das Team um Regisseur Markus Winter hat eine stimmige akustische Umsetzung geschaffen, die nicht zu dick aufträgt und sich eher schlicht um die einzelnen Episoden legt. Dafür sorgen insbesondere die Geräusche, die sorgsam eingefügt wurden und so die Dialoge lebendiger wirken lassen, aber auch einige Melodien unterstreichen gekonnt die Atmosphäre der Handlung.

Statt in einer gewöhnlichen Plastikhöhle stecken die CDs dieser Serie in einer etwas anders geformten Hülle, sodass aucg oben und unten der Folgentitel zu sehen ist. Das Cover zu dieser Folge zeigt passend zum Titel die Silhoetten dreier Studenten, die vor imposanten Universitätsgebäuden samt Blitzeinschlag prominent platziert sind, wobei die erdige Farbgebung auch hier wieder gut funktioniert.

Fazit: Die beiden Geschichten weisen trotz der ähnlichen Titel unterschiedliche Färbungen auf und können dabei mit einer kurzweiligen Erzählweise unterhalten. Beides sind keine Knaller-Folgen, aber unterhaltsam erzählt und mit dem typischen Charme, der von dem tollen Detektiv-Gespann ausgeht.

VÖ: 18.März 2016
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 978-3-9456-2436-4
 
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