Poldi

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Sherlock Holmes - 47. Der Mazarin-Stein

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Erster Eindruck: Da ist wohl jemand not amused...

Scotland Yard bittet Sherlock Holmes ein weiteres mal um seine Mithilfe in einem heiklen Fall. Der Mazarin-Stein, ein äußerst wertvoller Diamant, wurde aus der Krone der englischen Königin gestohlen und ist spurlos verschollen. Im Gegensatz zum Innenminister traut sich der Meisterdetektiv die Lösung des Falles durchaus zu...

Dass Sherlock Holmes in einer Sache von hochpolitischer Angelegenheit ermittelt, ist in der Maritim-Serie keine Neuerung mehr und wurde in verschiedenen Variationen aufgeführt. Kein Wunder, denn in der 47. Folge einer Serie darf sich auch einmal etwas wiederholen. Umso erfreulicher ist es, dass sich "Der Mazarin-Stein" noch in eine leicht andere Richtung entwickelt als die meisten seiner Vorgänger. Denn der Täter ist dank weniger Zeugenbefragungen und Holmes' Spürsinn schnell ausgemacht, nur der Aufbewahrungsort des kostbaren Steines ist unklar. Und genau dies herauszufinden ist Hauptbestandteil der Folge. Einige pfiffige Tricks des Meisterdetektivs, darunter seine hervorragenden Verkleidungskünste, sowie etliche bedrohliche Situationen später kommt man zu einem gewitzen Finale, dass vielleicht nicht die ganz großen Überraschungen bietet, das sich aber durchaus lohnt anzuhören. Besonders wenn der Weg dahin so kurzweilig und unterhaltsam anfühlt wie diese Folge.

Als leicht verbohrter Innenminister ist Helmut Krauss zu hören, der hier mal leicht arrogant, mal herablassend und mal völlig verblüfft klingt und so eine groß Bandbreite seines Könnens zeigen darf. Der Prmierminister wird von Frank-Otto Schenk gesprochen, der einen guten Gegenpart zum ungläubigen Krauss bildet und insbesondere in der Schlussszene einen guten Eindruck hinterlassen kann. Lutz Riedel leiht seine markante und einprägsame Stimme dem Grafen Negretto Sylvis. Weitere Sprecher sind unter anderem Udo Schenk, Volker Brandt und Sascha Draeger.

Die Instrumentalisierung der Geschichte ist auf dem gleichen hohen Niveau wie in den vorigen Folgen und besticht eher durch Zurückhaltung denn durch laute Klänge, kann an einigen Stellen aber gekonnt Akzente setzen. Die Geräusche sind ebenfalls eher sparsam eingesetzt, genügen aber für eine gute Interpretation.

Ein Diamant, der eine ihn greifende Hand spiegelt ist das Titelmotiv dieser Folge, die Idee ist ebenso schlicht wie passend, die Umsetzung wirkt jedoch etwas klobig, zu computergeneriert. Der darum gezogene grüne Rahmen ist mittlerweile zum Erkennungszeichen der Serie geworden und ist ebenso schlicht wie elegant.

Fazit: Die Frage lautet Wo und nicht Wer, was der Geschichte einen interessanten Anstrich verleiht. Besonders das witzige Finale kann überzeugen.

VÖ: April 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-262-5
 
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