Poldi

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Sherlock Holmes - 40. Der goldene Kneifer

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Erster Eindruck: Eine Brille und ihre Folgen

Ein weiterer kniffliger Fall wartet auf Sherlock Holmes und Dr. Watson, denn Inspector Lestrade findet keinen Hinweis auf ein Motiv oder einen Täter. Der Sekretär des behinderten Professor Coram war überall beliebt, wurde dennoch im Arabeitszimmer erschossen. Holmes findet erste Anhaltspunkte, als er die restlichen Bediensteten befragt...

Wie die vorige Folge bietet auch Nummer 40 aus der "Maritim"en Sherlock Holmes-Serie einen sehr kniffligen Fall, der über lange Zeit sehr undurchsichtig ist und erst gegen Ende seine sinnvolle Aufklärung erhält. Bemerkenswert ist die Steigerung des Tempos: Obwohl das Hörspiel recht gemächlich beginnt und nur wenig über den Fall bekannt wird, wirkt die Szenerie keineswegs langsam oder spannungsarm, es ist sehr gute Unterhaltung. Mit fortschreitender Zeit wird immer mehr Geschwindigkeit zugelegt, immer neue Aspekte werden eingebracht und führen schließlich zur Überführung des Täters. Jede Menge Spannung also, die mit den Rafinessen des Sherlock Holmes ausgeschmückt wird. Es erstaunt nicht nur Watson und Lestrade, wie er aus einfachen Beobachtungen und kleinen Tricks große Schlüsse ziehen kann. Das ungewöhnliche Ende sorgt für den letzten Anstoß zur uneingeschränkten Empfehlung meinerseits.

Volker Brandt spricht wieder den Inspector Lestrade und verleiht ihm mit seiner unkonventionellen Art zu sprechen etwas sehr Charmantes. Als Professor Coram ist Eckart Dux zu hören, der seine Passagen mit seiner harten Aussprache einprägsam gestaltet. Christine Pappert hat gegen Ende einen phantastischen Auftritt, den sie trotz längerer Erzählpassagen dynamisch zu gestalten weiß und besonders gegen Ende alles aus sich heraus holt. Reent Reins, Klaus Dittmann und Peter Weis sind ebenfalls zu hören.

Ein unauffälliger, aber gelungener akkustischer Rahmen begleitet den Fall und setzt wenige, gekonnte Akzente. So ist die Musik immer eher im Hintergrund, sorgt aber an den richtigen Stellen für eine angenehme Atmosphäre, um das Gehörte verarbeiten zu können. Auch die Geräusche wirken glaubhaft, lenken aber nicht von den Sprechern ab.

Der goldene Kneifer ist der verkrümmten Hand des Ermordeten bildet dieses mal die Illustration des Covers. Der Hinweis, der hauptsächlich zu den Schlussfolgerungen von Holmes führt, steht somit auch hier im Vordergrund, während der bekannte grüne Rahmen den schlichten Gegenpart stellt, um die Zeichnung wirken zu lassen.

Fazit: Ein gut durchdachter und spannener Fall für Sherlock Holmes, der bei Krimifans wahrscheinlich gut aufgenommen wird.
 
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