Poldi

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Sherlock Holmes – 7. Der Smaragd des Todes

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Erster Eindruck: Schüsse auf die schöne Inderin

Mrs. Hudson musste für einige Tage verreisen, als Vertretung hat sie ihre Cousine Margery in die Bakerstreet geschickt, um Sherlock Holmes und Dr. Watson den Haushalt zu führen. Um der aufdringlichen Person zu entgehen, flüchten die beiden Männer in die Vorstellung der indischen Schönheit Tahi Swawi. Doch plötzlich fallen Schüsse – was hat der wertvolle Stein damit zu tun, den Tahi vor kurzem in eines ihrer Kostüme integriert hat?

Neben Sherlock Holmes und Dr. Watson haben sich Marc Gruppe und Stephan Bosenius dazu entschlossen, eine weitere Figur in den Mittelpunkt zu stellen und immer wieder in die Handlungen ihrer neuen Fälle des Meisterdetektivs zu integrieren: Die Haushälterin Mrs. Hudson. In Folge 7 der Serie kommt diese aber kaum vor, nur in einem kleinen Brief, der ihre Abwesenheit erklärt, ist ihre Stimme zu hören. Und so wird nach einer kleinen Introszene, in der Tahi Swawi vorgestellt wird, viel Zeit darauf verwendet, die neue Grundsituation mit Margery Mapleton zu erklären und zahlreiche heitere Momente zu diesem Thema einzubauen – was insgesamt sehr unterhaltsam ist und die Figuren noch mehr in den Mittelpunkt stellt. Erst nach etwa der Hälfte geht es dann richtig mit dem Fall los, der natürlich von dem scharfsinnigen Verstand von Sherlock Holmes geprägt ist. In einigen langen Dialogen kommt er der Tat langsam auf die Spur und scheint nicht den anderen Personen, sondern auch seinen Zuhörern immer einen Schritt voraus zu sein – wie es in den ursprünglichen Geschichten auch schon immer war. Das Ganze ist spannend erzählt, gut durchdacht und birgt einige Überraschungen. Eine sehr gelungene Folge, die erst die Figuren und dann den Fall in den Vordergrund stellt.

Sabine Jaeger ist hier als Tahi Swawi zu hören, sie verleiht der indischen Frau je nach Situation etwas Geheimnisvolles oder Nahbares verleiht, aber immer sehr sympathisch wirkt, sodass man mit ihr mitfiebert. Uwe Büschken spricht Prinzipal mit seiner einprägsamen und ausdrucksstarken Stimme, er fügt sich sehr gut in die Atmosphäre der Serie ein. Sehr gut gefallen hat mir Philine Peters-Arnolds als Margery Mapleton, die mit ihrer aufgekratzen und etwas überheblichen Art einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Weitere Sprecher sind Joachim Tennstedt, Detlef Bierstedt und Tayfun Bademsoy.

Titania Medien ist bekannt für seine dichten Atmosphären, die ihre Produktionen prägen. Auch hier wurde eine dichte Stimmung geschaffen, doch hier gibt es zahlreiche Momente, in denen „nur“ die Dialoge zu hören sind, sich alles auf die Sprecher konzentriert. Musik wurde eher als Szenenübergang eingesetzt, ist dann aber sehr stimmungsvoll gehalten. Geräusche sind passend eingefügt und gestalten die Szenen lebendiger.

Hübsch gelungen ist auch das Cover, auf dem die indische Schönheit Tahi Swawi in einem ihrer aufwändigen Kostüme zu sehen ist – natürlich samt dem wertvollen Smaragd des Todes auf ihrer Stirn. Im Hintergrund ist ebenfalls auf ihre orientalischen Auftritte mit Figuren und Säulen angespielt, während ein düsterer Mann mit Zylinder eher unauffällig bleibt – ganz so, wie im Hörspiel beschrieben.

Fazit: Mrs. Husons fehlen wird hier groß thematisiert, was dem Hörer die beiden Hauptfiguren noch näher bringt, während der eigentliche Fall mit Scharfsinn erzählt wird und mit spannenden Dialogen gut unterhalten kann.

VÖ: 17.Mai 2013
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-4722-3
 
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