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Sherlock Holmes – 50. Shoscombe Old Place

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Erster Eindruck: Holmes mal 50

Sherlock Holmes und sein treuer Gefährte Dr. Watson bekommen erneut einen Auftrag, der sie zu einem kniffeligen Fall führt. Auf Shoscombe Old Place, dem Anwesen von Robert Noberton, gehen einige merkwürdige Dinge vor. Vermutet wird ein Sabotageakt des bevorstehenden Pferderennens, sodass das Ermittlerduo tief in diese Welt abtauchen muss...

50 mal Sherlock Holmes von Maritim – ein Jubiläum, welches man feiern sollte, denn nicht mehr allzu viele Hörspielserien erreichen diese hohe Anzahl an Folgen. Der Dortmunder Verlag nimmt dies eher gelassen zur Kenntnis und veröffentlicht als Nummer 50 einen gewöhnlichen Fall des scharfsinnigen Detektivs, wenn mit „Shoscombe Old Place“ auch einen guten. Die Handlung startet wie immer eher ruhig, bevor das vermeintliche Verbrechen geschildert und Holmes und Watson hinzugezogen werden. Hiernach folgt in typischer Manier der berühmten Figur von Sir Arthur Conan Doyle das Kernstück der Folge, die genaue Ermittlungsarbeit und viele Gespräche, die Holmes gleichsam wie den Hörer langsam auf die richtige Spur bringen – ein klassischer Aufbau also. Aber auch die Thematik ist nicht sonderlich außergewöhnlich, kein expliziter Aufhänger, der die Folge zu etwas Besonderem machen würde. Dafür ist hier, wie in anderen Fällen, der Täter nicht sofort ersichtlich, einige überraschende Wendungen sorgen zusätzlich für einen interessanten Verlauf. Also durchaus eine ansprechende Folge, die des Jubiläums würdig ist.

Seit 50 Folgen begeistern auch die beiden Hauptsprecher der Serie mit ihrem wunderbaren Zusammenspiel. Christian Rode scheint die Rolle des scharfsinnigen wie scharfzüngigen Meisterdetektivs auf den Leib geschrieben zu sein, er geht darin völlig auf. Die ideale Ergänzung hierzu ist Peter Groeger als manchmal etwas schusseliger Dr. Watson, doch besonders zusammen entfalten die beiden in ihren sehr spontan wirkenden Dialogen ihre volle Stärke. In dieser Folge ist Reent Reins als Robert Nobertson dabei und kann mit glaubwürdigem Auftreten überzeugen. Weitere Gastsprecher sind Wolf Frass, Michael Harck und Claudia Gahrke.

Die akustische Umsetzung ist schlicht wie immer, fast schon als nüchtern zu bezeichnen. Keine hochtrabenden Melodien, die von der Handlung ablenken könnten, sondern nur sorgsam gestaltete Szenenübergänge, die Zeit zum Nachdenken verschaffen. Die Geräuschkulisse ist ebenso gut in die Handlung eingefügt und kann einige Vorgänge glaubwürdiger machen.

In Sachen Aufmachung wird auch zur Jubiläumsfolge nicht vom üblichen Schema abgewichen. Der grüne Rahmen mit dem Schriftzug und dem Konterfei des wohl bekanntesten Detektivs ist schlicht, aber sehr ansprechend, die kleine Illustration darin gibt nur einen kleinen Hinweis auf die Handlung. Eine Änderung gibt es hier dann doch: Die CD ist in einer Vinyl-Optik gehalten und schick anzusehen.

Fazit: Zum 50 mal geht Sherlock Holmes auf Verbrecherjagd, und das in einer nicht gerade ungewöhnlichen, aber spannenden und unterhaltsamen Folge.

VÖ: September 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-317-2
 
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