Poldi
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Sherlock Holmes – 15. Das Rätsel von Boscombe Valley
Erster Eindruck: Auf der Suche nach der Unschuld
Dr. Watson bekommt eine Einladung von Sherlock Holmes, diesen zu einem neuen Fall nach Westengland zu begleiten. Zwar hat sich der Meisterdetektiv durch verschiedene Zeitungsartikel einen Überblick über den Mord an Charles McCarthy machen können, doch er zweifelt an der Richtigkeit der Version der dortigen Polizei. Demnach soll McCarthys eigener Sohn nach einem heftigen Streit der Täter sein...
Titania Medien hat sich nach einigen selbstverfassten Fällen für den bekannten Detektiv Sherlock Holmes auf die Vorlagen von Sir Arthur Conan Doyle konzentriert und veröffentlicht diese in chronologischer Reihenfolge, sodass auch die Entwicklung der Charaktere, wie beispielsweise Dr. Watsons Ehe, mit eingebracht werden können. So orientiert sich auch die Vertonung von „Das Rätsel von Boscombe Valley“, die als Nummer 15 der Reihe erschienen ist, sehr nah am Originalwerk und wurde lediglich behutsam an das Medium Hörspiel angepasst. In einer der ersten Szenen, die die Zugfahrt zum Tatort thematisiert, wird der Hörer nicht nur in den Mordfall eingeführt und erhält erste Informationen, sondern wird auch durch die ganz besondere Beziehung zwischen Holmes und Watson bestens unterhalten. Langsam baut sich von diesem Ausgangspunkt die Handlung auf, die tatsächlich deutlich komplexer ist als es anfangs den Anschein hat. Das wird langsam, aber sehr kurzweilig und zielgerichtet aufgeklärt, das Bild setzt sich Schritt für Schritt zusammen – und immer ist Holmes den Hörern und den anderen Figuren ein Stück voraus. So entsteht ein typischer Holmes-Fall, der stimmig verfasst und gekonnt umgesetzt wurde.
Inspector Lestrade, dem Watson amüsanterweise nicht sonderlich zu vertrauen scheint, wird von Lutz Reichert gesprochen, der dem Mann noch mehr Tiefe verleiht als nur einen leicht schusseligen Ermittler und weitere, gelungene Facetten hinzufügt. James McCarthy wird von Julian Tennstedt gesprochen, dessen markante Stimme wohl in der Familie legt. Mit viel Nachdruck und passender Rhythmik wählt er eine passende Sprechweise für den Mordverdächtigen. Maximiliane Häckle hat mir auch hier sehr gut als Alice Turner gefallen, ihre helle Stimme passt sehr gut in das Ambiente der Folge und kann mit passendem Ausdruck überzeugen. Weitere Sprecher sind unter anderem Helmut Winkelmann, Frank-Otto Schenk und Janina Sachau.
Wunderbar auch wieder die Umsetzung des Hörspiel von Marc Gruppe und Stephan Bosenius, zusammen schaffen sie einen sehr gelungenen Mittelweg aus atmosphärischer Umsetzung und der nüchternen Betrachtungsweise des Meisterdetektivs, die sich auch in der Stimmung wiederfindet. So sind die Dialoge größtenteils ohne musikalische Untermalung gestaltet, die dafür in den Übergängen umso stimmiger wirken.
Auf dem Cover kommt ein sehr romantischer Zeichenstil zum Einsatz, der sehr gut zum viktorianischen Zeitalter passt, in dem die Geschichten des Meisterdetektivs spielen. Zu sehen sind Holmes, Watson und Inspector Lestrade vor der Haustür einen hübsch anzusehenden Fachwerkhauses, die Haushälterin steht in typischer Kleidung samt weißer Haube auf der Türschwelle. Weitere Einzelheiten spielen auf Details der Handlung an.
Fazit: Auch wenn der Fall recht schlicht beginnt, kann er dennoch mit einem gelungenen Spannungsbogen, einer kurzweiligen Erzählweise und einer sehr angenehmen Grundstimmung überzeugen. Kleine Wortgefechte und bissige Kommentare sorgen für weitere unterhaltsame Momente.
VÖ: 8.Oktober 2014
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-5031-5
Erster Eindruck: Auf der Suche nach der Unschuld
Dr. Watson bekommt eine Einladung von Sherlock Holmes, diesen zu einem neuen Fall nach Westengland zu begleiten. Zwar hat sich der Meisterdetektiv durch verschiedene Zeitungsartikel einen Überblick über den Mord an Charles McCarthy machen können, doch er zweifelt an der Richtigkeit der Version der dortigen Polizei. Demnach soll McCarthys eigener Sohn nach einem heftigen Streit der Täter sein...
Titania Medien hat sich nach einigen selbstverfassten Fällen für den bekannten Detektiv Sherlock Holmes auf die Vorlagen von Sir Arthur Conan Doyle konzentriert und veröffentlicht diese in chronologischer Reihenfolge, sodass auch die Entwicklung der Charaktere, wie beispielsweise Dr. Watsons Ehe, mit eingebracht werden können. So orientiert sich auch die Vertonung von „Das Rätsel von Boscombe Valley“, die als Nummer 15 der Reihe erschienen ist, sehr nah am Originalwerk und wurde lediglich behutsam an das Medium Hörspiel angepasst. In einer der ersten Szenen, die die Zugfahrt zum Tatort thematisiert, wird der Hörer nicht nur in den Mordfall eingeführt und erhält erste Informationen, sondern wird auch durch die ganz besondere Beziehung zwischen Holmes und Watson bestens unterhalten. Langsam baut sich von diesem Ausgangspunkt die Handlung auf, die tatsächlich deutlich komplexer ist als es anfangs den Anschein hat. Das wird langsam, aber sehr kurzweilig und zielgerichtet aufgeklärt, das Bild setzt sich Schritt für Schritt zusammen – und immer ist Holmes den Hörern und den anderen Figuren ein Stück voraus. So entsteht ein typischer Holmes-Fall, der stimmig verfasst und gekonnt umgesetzt wurde.
Inspector Lestrade, dem Watson amüsanterweise nicht sonderlich zu vertrauen scheint, wird von Lutz Reichert gesprochen, der dem Mann noch mehr Tiefe verleiht als nur einen leicht schusseligen Ermittler und weitere, gelungene Facetten hinzufügt. James McCarthy wird von Julian Tennstedt gesprochen, dessen markante Stimme wohl in der Familie legt. Mit viel Nachdruck und passender Rhythmik wählt er eine passende Sprechweise für den Mordverdächtigen. Maximiliane Häckle hat mir auch hier sehr gut als Alice Turner gefallen, ihre helle Stimme passt sehr gut in das Ambiente der Folge und kann mit passendem Ausdruck überzeugen. Weitere Sprecher sind unter anderem Helmut Winkelmann, Frank-Otto Schenk und Janina Sachau.
Wunderbar auch wieder die Umsetzung des Hörspiel von Marc Gruppe und Stephan Bosenius, zusammen schaffen sie einen sehr gelungenen Mittelweg aus atmosphärischer Umsetzung und der nüchternen Betrachtungsweise des Meisterdetektivs, die sich auch in der Stimmung wiederfindet. So sind die Dialoge größtenteils ohne musikalische Untermalung gestaltet, die dafür in den Übergängen umso stimmiger wirken.
Auf dem Cover kommt ein sehr romantischer Zeichenstil zum Einsatz, der sehr gut zum viktorianischen Zeitalter passt, in dem die Geschichten des Meisterdetektivs spielen. Zu sehen sind Holmes, Watson und Inspector Lestrade vor der Haustür einen hübsch anzusehenden Fachwerkhauses, die Haushälterin steht in typischer Kleidung samt weißer Haube auf der Türschwelle. Weitere Einzelheiten spielen auf Details der Handlung an.
Fazit: Auch wenn der Fall recht schlicht beginnt, kann er dennoch mit einem gelungenen Spannungsbogen, einer kurzweiligen Erzählweise und einer sehr angenehmen Grundstimmung überzeugen. Kleine Wortgefechte und bissige Kommentare sorgen für weitere unterhaltsame Momente.
VÖ: 8.Oktober 2014
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-5031-5