Lauschecke

Lauschecke
Hallo Leute,

die Audio-Produktionsumgebung ist wahrscheinlich für viele ein "leidiges" Thema, da die Umgebung immer die Qualität beeinflusst. Das beliebte "Raum-im-Raum"-Prinzip ist vermutlich auch das beste, was man für sein eigenes Aufnahmestudio erbauen kann. Schallschutzkabinen & Co. sind natürlich sehr teure Angelegenheiten. Manch einer hatte schon das Glück, eine gebrauchte Kabine zum Anteilspreis auf Ebay Kleinanzeigen zu bekommen - aber eben nicht jeder...

Auf was ich als nächstes gestoßen bin, die wohl kostengünstigste aber dafür auch zeitintensivste Variante, ist dann natürlich eine DIY-Kabine. Bin aber persönlich handwerklich nicht so begabt und in meinem näheren Umfeld gibt es auch keinen, der mich wirklich vernünftig mit so etwas unterstützen könnte.

Durch Zufall bin ich heute mit Werbung auf eine Saunakabine aufmerksam geworden - und spontan kam mir dabei die Schnappsidee, dass man eine solch doch auch zu einer Sprecherkabine umfunktionieren könnte (Ja, beim Warten an der Kasse kommen einem doch die skurrilsten Gedanken...)

Spontan wäre ich dabei auf etwa so eine Bauart gestoßen.

Natürlich müsste der Innenraum noch mit Pyramidenschaumstoff nachgerüstet und ein paar handwerkliche Kleinigkeiten (z.B. Kabelkanal) hinzugefügt werden. Aber wahrscheinlich hat mein laienhaftes Verständnis noch einige weitere Unannehmlichkeiten übersehen.

(Der einzige Kommentar meiner Freundin hierzu war: "Naja, wenigstens müssen wir dann beim Sprechen nie mehr frieren!")

Was wären denn eure Gedanken dazu? Vielleicht ist meine Idee so revolutionär, dass es demnächst Lieferengpässe bei Sauna-Kabinen gibt 😅
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
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So `ne "natürliche Sauna-Kabine" haben ca.95% der anwesenden Sprecher... definitiv im Hochsommer 😁... und auch ansonsten wird es mit Technik da drin auch im Winter sehr schwül. ;)
(Beiderseits kann man seinen Aufguss dann mit kostenlosem Schwitzwasser erledigen 🤣).

Akustisch gesehen allerdings, zu viel hart reflektierendes (Plexi?)Glas.
 

Spirit328

Everything - GO!
Teammitglied
FULL ACK @soundjob

Aber auf der anderen Seite ... Man kann die Glas (!) (Plexiglas würde anfangen zu schmelzen!) auch einfach NICHT einbauen und dann die "Lücken" mit Absorbern vollstopfen!
Bei der Tür einfach auf das Glas mit ca. 2cm Abstand Basotect (oder ähnliches aufbringen, aber so, dass die Tür noch aufgeht und dicht schließt. Man kann auch ein kleines "Guckloch" lassen. Wenn die Tür nachher hinter der Sprechposition ist, dürfte das kein Problem sein.
Die beiden Glasscheiben kann man entsprechend in die hinteren Ecken stellen, aber nicht so, dass es ein gleichseitiges Dreieck in der Ecke gibt, Also ein Wandstück hinter dem Glas MUSS länger sein als das andere. Dann mit Gummistreifen so befestigen, dass sich das Glas noch ausdehnen kann. Denn Glas und Holz haben sehr unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten.
In den sich so ergebenden Hohlraum einfach viel Absorber hinein, alte Decken, Stoff ... was auch immer absoribert. Auf die Frontseite wieder mit ca. 2 cm Abstand Basotect (o.ä.) kleben und schon wirds schön. Dann die Decke und die verbleibenden Wände zwar nicht komplett, aber großzügig mit Absorbermaterial versehen.
Auf "schwer entflammbar" achten. ;) Sischa is Sischa!

Ich würde mal ganz grob über den Daumen peilen, dass Du für rund 500€ noch Absorbermaterial brauchst, eher mehr.
Dann würde ich noch zwei Lagen Teppichboden (um 90° zu einander verdreht) aufeinander legen und schon sollte das richtig ruhig sein.

Außerdem würde ich noch zwei Löcher ( mind 100 mm Durchmesser) vorsehen. Eins in Bodennähe, das andere unter der Decke. Das sorgt für unhörbare Belüftung.

Ob man sich das aber antuen will .... nun ... :)
Aber funktionieren würde es. Aber vielleicht gibt es da eine etwas kostengünstigere Lösung?

Mir gefällt die Tür hier sehr gut. Sie ist a) sehr dicht und b) man kann sich einfach dagegen fallen lassen und sie geht von innen ohne Verschluß auf. (Sicherheit!)

Wenn Du dann etwas über die Mitte hinaus leicht schräg auf die Rückwand sprichst, sollte das schon sehr, sehr nahe an der Qualtität eines Profi-Tonstudios sein.
Aber 2.000€ plus Kleinmaterial ... ist auch ein Wort.
 

Delay

Mitglied
Sprechprobe
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Durch Zufall bin ich heute mit Werbung auf eine Saunakabine aufmerksam geworden
Wenn ich mich nicht irre hat genau das schon hier jemand aus der Community umgesetzt aus einer alten Sauna. Wenn man sowieso was da stehen hat, ist das natürlich eine super Ausgangsbasis, wenn man aber erstmal eine Kaufen muss, dann würde ich davon definitiv schon alleine aus Kostengründen abraten.

Bin aber persönlich handwerklich nicht so begabt und in meinem näheren Umfeld gibt es auch keinen, der mich wirklich vernünftig mit so etwas unterstützen könnte.
Würde ich von mir auch nicht behaupten, das wichtigste ist eigentlich nur: Planung.
Umso mehr Zeit und Energie man reinsteckt alles zu durchdenken, umso weniger Fehler und Überraschungen erwarten einen am Ende.

Kannst dir hier mal Inspirationen holen: Hier spreche ich ein, oder mein Studio
Da der Thread schon einige Jahre alt ist, würde ich dir empfehlen von Hinten nach Vorne durchzugehen, da sind viele Bilder in den ersten Seiten nicht mehr online.


Wenn du ein OBI in der Nähe hast, kannst du dir in der Regel auch Hölzer schon auf gewünschte Länge schneiden lassen. Der erste Schnitt ist immer kostenfrei, jeder weitere kostet bissel was. Ist aber immer noch besser als es selbst zu machen, gerade wenn man nicht unbedingt das Werkzeug da hat.
Wenn du entsprechend die Hölzer so wählst das die bspw. die passende Dicke haben um dazwischen bequem Dämmmaterial einlegen kannst, dann hast du wenig bis kein Aufwand. Bespann dann die Vor- und Rückseite mit Stoff und fertig. Stellwände sind so zum Beispiel sehr schnell und einfach umgesetzt. Wenn du es zurechtsägen lässt brauchst du am Ende nur einen Akkubohrer, Schrauben, einen Tacker und Stoff zum bespannen.
 
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