Poldi

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S.I. Synthetic Intelligence - Phase 4. Verschollen

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Erster Eindruck: Außergewöhnlicher Besuch

Elliot Meister findet sich immer noch nicht in seiner Rolle als Weltengänger zurecht und hat seine Situation noch nicht durchschaut. Dann bekommt er Besuch von einem mächtigen Engelswesen, das ihm zu helfen verscht. Doch auch die dunkle Seite schläft nicht...

Alles andere als leichte Unterhaltung bietet Maritim mit seiner "S.I. - Synthetic Intelligence"-Serie rund um den Weltenwandler Elliot Meister. Hier wurde ein komplexes Gebilde geschaffen - und das schon in der drei Folgen, die vierte ist nun erschienen und trägt den Titel "Verschollen". Die Erzählweise ist recht außergewöhnlich - hier gibt es im Prinzip keine wirkliche fortlaufende Geschichte, sondern die Story wird mit collagenhaft zusammengefügten Episoden aus Elliots Leben erzählt. Das fordert große Aufmerksamkeit, beschert dem Hörer aber auch eine sehr ausdrucksstarke Erzählweise, die sehr auf die momentanen Eindrücke eingeht. Ich hätte mir ein wenig mehr fortschreiten in der komplexen Rahmenhandlung gewünscht, aber dieser Eindruck kann auch durch die langsame (aber nicht langatmige) Erzählweise entstanden sein. Ansonsten findet S.I. wieder zu der Stärke der ersten beiden Folgen zurück und bietet Hörern der Serie neue Erkenntnisse sowie die unverwechelbare Atmosphäre.

Lucatos, das geheimnisvolle Engelswesen, bekommt seine Stimme von Donald Arthur geliehen. Diese wurde durch technischen Einsatz stark verfremdet, sodass sich seine sonst sehr dominante Stimme gut in die Geschichte einfügt und mit dieser verschmilzt. Lilly, die Elliot immer noch zur Seite steht, wird erneut von Arianne Borbach gesprochen, die gut in die dichte Atmosphäre passt und darin nicht untergeht. Anke Reitzenstein ist erneut als Katrin zu hören und hat einen sehr gefühlsbetonten Auftritt. Weitere Sprecher sind unter anderem Florian Halm, Stefan Staudinger und Kai-Hendrik Möller.

Interessant ist die musikalische Untermalung. Denn ohne den Einsatz eines groß angelegten Orchesters wird hier eine sehr dichte Atmosphäre geschaffen. Es dominieren oft harte Elektroklänge, die aber auch durch sanftere Melodien abgelöst werden. Das wirkt vorerst ungewöhnlich, kann aber durchaus fesseln.

Das Titelmotiv erinnert stark an das vom letzten mal. Ein Gesicht tritt aus einer Comptermatrix hervor, das dieses mal in einem kühlen Blauton gehalten ist. Es ist schön, dass eine einheitliche Linie gefunden werden, allerdings drohen die Cover ins Beliebige abzurutschen.

Fazit: Eine sehr ausdrucksstarke Folge mit einer interessanten Erzählweise. Schön, dass die Serie zu alter Stärke zurückfindet.

VÖ: Februar 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-251-9
 
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