Poldi

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Ritter Rost – 14. Die Sportskanone

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Erster Eindruck: Couchpotatoe wird auf Touren gebracht

Burgfräulein Bö ist nicht gerade begeistert, dass Ritter Rost nur noch zu hause rumsitzt und nichts für seine Fitness tut – ganz im Gegensatz zu Prinz Eisenerz, dem großen Konkurrenten von Rösti. Das kann er nicht auf sich sitzen lassen und beginnt mit dem Training, unterstützt von seinem Motivator Drache Koks. Doch so ganz rund verläuft das Ganze erst einmal nicht...

In kaum einer Kinderserie ist die Hauptfigur so deutlich mit diversen Makeln behaftet wie „Ritter Rost“, der aus der Feder von Jörg Hilbert und Felix Janosa stammt. Er ist faul, besserwisserisch und ein wenig arrogant – und genau deswegen so beliebt und sympathisch. Seine Makel werden immer wieder zum Thema in der Handlung, ganz deutlich auch bei der 14. Folge „Die Sportskanone“. Die anfänglich Diskussion mit dem tüchtigen Burgfräulein Bö zeigt schon sehr deutlich, wie wenig Lust er auf sportliche Tätigkeit hat, das sogenannte Training mit Koks hinterher noch mehr. Gerade diese Szenen sind gelungen, da beide nicht wirklich den Ansporn haben, Ritter Rost wieder fit zu kriegen. Die weitere Geschichte entwickelt sich organisch und unterhaltsam, ist aber nicht ganz so schräg wie andere Folgen, in denen sich oft ein Gag an den anderen reiht. Auch die skurrilen Details, die sonst so zahlreich auftreten und die Serie einen Großteil ihres Reizes verleihen, sind hier spürbar zurückgeschraubt. Dennoch ist hier wieder ein Kinderhörspiel entstanden, das auch Erwachsenen Spaß macht und unterhaltsam ist, aber eben nicht ganz so stark wie andere Vertreter der Serie.

Koks, der kleine freche Drache, der schnell zum kleinen Helden der Serie geworden ist, wird von Felix Janosa gesprochen, der wieder sehr putzig und niedlich spricht und die freche Seite des Feuerspuckers betont. Uli Wewelsiep ist als Prinz Eisenerz zu hören und passt sich gut dem witzigen Ambiente der Serie an. Erzähler Fritz Stevenhagen hat auch hier eher weniger Text, den er mit seiner eindringlichen Stimme aber gut vermitteln kann. Dieter Brink, Ralf Gottesleben und Patricia Prewitt sind ebenfalls zu hören.

Akustisch geht es hier wie immer bunt und lebhaft zu, viele Sounds und kleine Melodien lockern die Dialoge auf und sorge für eine flotte und witzige Atmosphäre. Doch auch eigens für das Hörspiel produzierte Lieder sind hier zu hören, „Kraftwachs“ und das witzige „Komm zu Potte, Lieselotte“. Diese fügen sich gut in die Handlung ein und sind echte Ohrwürmer.

Das Sportthema wird natürlich auch auf dem Cover aufgegriffen. Ritter Rost hat einen Federballschläger an sein Schwert gebunden und schaut etwas ratlos, während Burgfräulein Bö im Hintergrund beim Gewichtheben einen wesentlich besseren Eindruck hinterlässt. Die übrige Gestaltung wird immer wieder von kleinen grafischen Elementen aufgelockert.

Fazit: Unterhaltsam, aber nicht so gelungen wie die übrigen Folgen der Serie. Hier fehlt noch ein wenig mehr Witz und Biss.

VÖ: 8.Juni 2012
Label: Europa
Bestellnummer: 886919981520
 
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