Poldi
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Themenstarter/in
Rheinsberg
Erster Eindruck: Ausflug aufs Land
Wolfgang und Claire, ein verliebtes Pärchen, entfliehen für ein paar Tage dem Berliner Großstadtalltag und machen Urlaub im verschlafenen Städtchen Rheinsberg. Ihre Gespräche sind neckisch, immer wieder geben sie sich ihren Träumereien hin und bemerken immer mehr, was im Leben wirklich wichtig ist: die Liebe...
Um ältere Radiohörspiele, die in der Versenkung zu verschwinden drohen, kümmert sich immer wieder gern der Audio Verlag. So hat nun auch wieder „Rheinsberg“ den Weg in die Hörspielregale gefunden, das vom Autor Kurt Tucholsky als „Bilderbuch für Verliebte“ konzipiert wurde. Eine romantische und stellenweise erotische Grundstimmung beherrscht das zugehörige Hörspiel aus dem Jahr 1985, wobei eher Momentaufnahmen denn eine wirkliche Handlung im Vordergrund stehen. Man dringt sehr in die intime Beziehung der beiden Hauptcharaktere ein, die aus dem alltäglichen Tempo ausbrechen und die Ruhe des Landes zu genießen lernen. Ein Wert, der auch heutzutage noch seinen Reiz hat, vielleicht noch mehr als damals. Auch das Eintauchen in die damalige Zeit mit ihrer andersartigen Sprache ist diese kleine Reise wert. Allerdings muss man dieser Art von Hörspiel schon offen gegenüberstehen, alles wirkt sehr gebremst, fast schon ein wenig monoton, die wirklich Reizpunkte fehlen – und die würde auch eine ruhige Geschichte bieten können. Rheinsberg ist einfach zu ruhig, um wirklich begeistern zu können.
Die Sprecher hingegen wirken sehr lebendig, können völlig in ihren Figuren aufgehen. Besonders Ulrike Krumbiegel kann die Claire sehr lebensfroh und gefühlsbetont darstellen, ihre verträumte Energie kommt direkt beim Hörer an. Gunter Schoß spricht den Wolfgang ein wenig bodenständiger, das Zusammenwirken der beiden ist intensiv. Erzähler ist Kurt Böwe, der dem ganzen einen fast märchenhaften Unterton bereitet. Weitere Sprecher sind Georg Helge, Dagmar Menzel und Curt Meißner.
Die Musik, die die Handlung begleitet, ist ebenso romantisch verspielt wie die Handlung. Verträumte Melodien lockern immer wieder die Dialoge auf und greifen die jeweilige Stimmung von Claire und Wolfgang auf, können die intensivieren. Geräusche sind dabei eher wenig eingesetzt, was das Hörspiel noch ein wenig abgehobener erscheinen lässt.
Ganz in schwarz weiß ist die Gestaltung des Hörspiel gehalten, nur einige Elemente wie der Titel sind in kräftigem Orange abgesetzt. Das Cover zeigt ein verliebtes Pärchen, im Inneren findet sich neben einer Kurzbiografie von Kurt Tucholsky und den Sprechern noch ein ausführlicher Text von Lutz Lenz über das Werk und seine Hörspielfassung zu finden.
Fazit: Romantisch, verträumt, märchenhaft, aber leider zu ruhig, um wirklich mitreißen zu können.
VÖ: 1.März 2012
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-86231-157-6
Erster Eindruck: Ausflug aufs Land
Wolfgang und Claire, ein verliebtes Pärchen, entfliehen für ein paar Tage dem Berliner Großstadtalltag und machen Urlaub im verschlafenen Städtchen Rheinsberg. Ihre Gespräche sind neckisch, immer wieder geben sie sich ihren Träumereien hin und bemerken immer mehr, was im Leben wirklich wichtig ist: die Liebe...
Um ältere Radiohörspiele, die in der Versenkung zu verschwinden drohen, kümmert sich immer wieder gern der Audio Verlag. So hat nun auch wieder „Rheinsberg“ den Weg in die Hörspielregale gefunden, das vom Autor Kurt Tucholsky als „Bilderbuch für Verliebte“ konzipiert wurde. Eine romantische und stellenweise erotische Grundstimmung beherrscht das zugehörige Hörspiel aus dem Jahr 1985, wobei eher Momentaufnahmen denn eine wirkliche Handlung im Vordergrund stehen. Man dringt sehr in die intime Beziehung der beiden Hauptcharaktere ein, die aus dem alltäglichen Tempo ausbrechen und die Ruhe des Landes zu genießen lernen. Ein Wert, der auch heutzutage noch seinen Reiz hat, vielleicht noch mehr als damals. Auch das Eintauchen in die damalige Zeit mit ihrer andersartigen Sprache ist diese kleine Reise wert. Allerdings muss man dieser Art von Hörspiel schon offen gegenüberstehen, alles wirkt sehr gebremst, fast schon ein wenig monoton, die wirklich Reizpunkte fehlen – und die würde auch eine ruhige Geschichte bieten können. Rheinsberg ist einfach zu ruhig, um wirklich begeistern zu können.
Die Sprecher hingegen wirken sehr lebendig, können völlig in ihren Figuren aufgehen. Besonders Ulrike Krumbiegel kann die Claire sehr lebensfroh und gefühlsbetont darstellen, ihre verträumte Energie kommt direkt beim Hörer an. Gunter Schoß spricht den Wolfgang ein wenig bodenständiger, das Zusammenwirken der beiden ist intensiv. Erzähler ist Kurt Böwe, der dem ganzen einen fast märchenhaften Unterton bereitet. Weitere Sprecher sind Georg Helge, Dagmar Menzel und Curt Meißner.
Die Musik, die die Handlung begleitet, ist ebenso romantisch verspielt wie die Handlung. Verträumte Melodien lockern immer wieder die Dialoge auf und greifen die jeweilige Stimmung von Claire und Wolfgang auf, können die intensivieren. Geräusche sind dabei eher wenig eingesetzt, was das Hörspiel noch ein wenig abgehobener erscheinen lässt.
Ganz in schwarz weiß ist die Gestaltung des Hörspiel gehalten, nur einige Elemente wie der Titel sind in kräftigem Orange abgesetzt. Das Cover zeigt ein verliebtes Pärchen, im Inneren findet sich neben einer Kurzbiografie von Kurt Tucholsky und den Sprechern noch ein ausführlicher Text von Lutz Lenz über das Werk und seine Hörspielfassung zu finden.
Fazit: Romantisch, verträumt, märchenhaft, aber leider zu ruhig, um wirklich mitreißen zu können.
VÖ: 1.März 2012
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-86231-157-6