- #1
Themenstarter/in
Dr. Klug und Dr. Weise treffen sich zufällig in der Kantine.
Nein. Jetzt kommt kein Witz. Nur ein kleines Gedicht. Für alle, die Gedichte mögen.
Und vielleicht auch für solche, die Spaß haben, sich zu zweit – oder in zwei verschiedenen Stimmlagen – beim Einsprechen auszutoben.
Den „Formalisten“ und denjenigen unter Euch, die gerne nachrechnen, sei noch gesagt:
Das Gedicht ist strenger aufgebaut, als es aussieht. Es hat insgesamt zehn jeweils fünfzeilige Strophen. Das Versmaß ist ein konstanter Daktylus, und die Reimfolge in jeder Strophe entspricht durchgehend einem erweiterten Blockreim [a] {b} {b} [a] {b}. Unreine Reime habe ich (hoffentlich) komplett vermieden. Und damit alles wirklich aufgeht: Das Wort „Vi-sion“ müsste hier zweisilbig ausgesprochen werden, das Wort „Di-men-si-o-nen“ fünfsilbig.
Aber genug der grauen Theorie. Hier sind meine neue Sonntagsreime. (Fett gedruckte Stellen zeigen die Hervorhebungen an).
Quanten-Gedanken
DR. KLUG ( n)
DR. WEISE (m)
DR. KLUG (aufmerksam):
Was hast du denn nur, Herr Kollege, mein guter?
Ich seh‘s ja in deinem betrübten Gesicht.
Sei sicher, die Stimmung entgeht mir doch nicht.
DR. WEISE (bedrückt):
Ich denke halt grad an den Quantencomputer,
und was er der Menschheit für „Segen“ verspricht.
DR. KLUG (fürsorglich):
Bevor deine Sorgen noch weiterhin währen:
Magst du sie mir jetzt etwas näher erschließen,
dieweil wir hier schön einen Kaffee genießen?
DR. WEISE (erleichtert):
In Ordnung, ich werd‘ es dir gerne erklären.
Und hoffe dir nicht diesen Tag zu verdrießen.
Alsdann nun! Fast hätt ich es selbst nie geglaubt,
doch jetzt wurden all meine Sinne gewandelt:
Es werden bereits ja die ersten gehandelt!
DR. KLUG (etwas ironisch):
Nun, wenn die Natur die Maschinen erlaubt,
Da wird meine Laune so schnell nicht verschandelt.
DR. WEISE (ernst):
Ich bitte dich sehr: unterschätze das nicht!
Wird‘s Dinge wie die erst für alle mal geben,
betreffen sie mehr als du glaubst unser Leben.
DR. KLUG (skeptisch):
Und woraus bezieht dieser Satz sein Gewicht?
Liegst du ja nicht doch da ein wenig daneben?
DR. WEISE (nachdrücklich):
Der springende Punkt: Das sind eben die Quanten.
Die Bits, die sich tief in den Rechnern verstecken.
Die arbeiten gleichsam um tausende Ecken.
Entziehen sich allem uns bisher Bekannten.
DR. KLUG (überrascht):
Zum Teufel, wer konnte sich das denn aushecken?
DR. WEISE (dozierend):
Ist auch nur Physik. Doch die ist vom Feinsten!
Sie folgt hier nur neuen und andren Gesetzen,
die scheinbar die menschliche Logik verletzen.
Tatsächlich jedoch: Es glückt uns im Kleinsten.
DR. KLUG (ungläubig):
Und das soll die Welt nun wirklich so hetzen?
DR. WEISE (sehr eindrücklich):
Ja sicher! Die künstlichen Intelligenzen
in absolut neuesten Dimensi-onen
die werden uns nie und auch nirgends verschonen!
Unglaubliche Leistung, und kaum zu begrenzen,
wird letztlich dann nur in Maschinen noch wohnen.
DR. KLUG (nachdenklich):
Das ist als Vi-sion freilich durchaus bedrückend.
Sofern solche Zeiten nun je zu uns kommen,
da macht mich die Zukunft schon etwas beklommen.
DR. WEISE (etwas bitter):
Für andere hingegen, da ist sie beglückend!
Auch das hat man schließlich schon öfter vernommen.
DR. KLUG (erstaunt):
Tatsächlich? Doch was ist nur Spekulation?
DR. WEISE (resigniert):
Ich fürchte das werden wir schwerlich jetzt wissen.
Was einige fürchten, wird mancher vermissen…
DR. KLUG (etwas hektisch):
O je, meine Pause, da endet sie schon!
Und prompt hab‘ ich wieder ein schlechtes Gewissen.
Muss schleunigst zurück an die Arbeit jetzt gehen!
Doch sind das ja wirklich höchst spannende Themen.
Wenngleich nicht die unbedingt richtig bequemen.
Schön war es, dich hier einmal wieder zu sehen.
Wir sollten uns öfter die Zeit dafür nehmen!
Dr. Klug und Dr. Weise verlassen die Kantine.
Nein. Jetzt kommt kein Witz. Nur ein kleines Gedicht. Für alle, die Gedichte mögen.
Und vielleicht auch für solche, die Spaß haben, sich zu zweit – oder in zwei verschiedenen Stimmlagen – beim Einsprechen auszutoben.
Den „Formalisten“ und denjenigen unter Euch, die gerne nachrechnen, sei noch gesagt:
Das Gedicht ist strenger aufgebaut, als es aussieht. Es hat insgesamt zehn jeweils fünfzeilige Strophen. Das Versmaß ist ein konstanter Daktylus, und die Reimfolge in jeder Strophe entspricht durchgehend einem erweiterten Blockreim [a] {b} {b} [a] {b}. Unreine Reime habe ich (hoffentlich) komplett vermieden. Und damit alles wirklich aufgeht: Das Wort „Vi-sion“ müsste hier zweisilbig ausgesprochen werden, das Wort „Di-men-si-o-nen“ fünfsilbig.
Aber genug der grauen Theorie. Hier sind meine neue Sonntagsreime. (Fett gedruckte Stellen zeigen die Hervorhebungen an).
Quanten-Gedanken
DR. KLUG ( n)
DR. WEISE (m)
DR. KLUG (aufmerksam):
Was hast du denn nur, Herr Kollege, mein guter?
Ich seh‘s ja in deinem betrübten Gesicht.
Sei sicher, die Stimmung entgeht mir doch nicht.
DR. WEISE (bedrückt):
Ich denke halt grad an den Quantencomputer,
und was er der Menschheit für „Segen“ verspricht.
DR. KLUG (fürsorglich):
Bevor deine Sorgen noch weiterhin währen:
Magst du sie mir jetzt etwas näher erschließen,
dieweil wir hier schön einen Kaffee genießen?
DR. WEISE (erleichtert):
In Ordnung, ich werd‘ es dir gerne erklären.
Und hoffe dir nicht diesen Tag zu verdrießen.
Alsdann nun! Fast hätt ich es selbst nie geglaubt,
doch jetzt wurden all meine Sinne gewandelt:
Es werden bereits ja die ersten gehandelt!
DR. KLUG (etwas ironisch):
Nun, wenn die Natur die Maschinen erlaubt,
Da wird meine Laune so schnell nicht verschandelt.
DR. WEISE (ernst):
Ich bitte dich sehr: unterschätze das nicht!
Wird‘s Dinge wie die erst für alle mal geben,
betreffen sie mehr als du glaubst unser Leben.
DR. KLUG (skeptisch):
Und woraus bezieht dieser Satz sein Gewicht?
Liegst du ja nicht doch da ein wenig daneben?
DR. WEISE (nachdrücklich):
Der springende Punkt: Das sind eben die Quanten.
Die Bits, die sich tief in den Rechnern verstecken.
Die arbeiten gleichsam um tausende Ecken.
Entziehen sich allem uns bisher Bekannten.
DR. KLUG (überrascht):
Zum Teufel, wer konnte sich das denn aushecken?
DR. WEISE (dozierend):
Ist auch nur Physik. Doch die ist vom Feinsten!
Sie folgt hier nur neuen und andren Gesetzen,
die scheinbar die menschliche Logik verletzen.
Tatsächlich jedoch: Es glückt uns im Kleinsten.
DR. KLUG (ungläubig):
Und das soll die Welt nun wirklich so hetzen?
DR. WEISE (sehr eindrücklich):
Ja sicher! Die künstlichen Intelligenzen
in absolut neuesten Dimensi-onen
die werden uns nie und auch nirgends verschonen!
Unglaubliche Leistung, und kaum zu begrenzen,
wird letztlich dann nur in Maschinen noch wohnen.
DR. KLUG (nachdenklich):
Das ist als Vi-sion freilich durchaus bedrückend.
Sofern solche Zeiten nun je zu uns kommen,
da macht mich die Zukunft schon etwas beklommen.
DR. WEISE (etwas bitter):
Für andere hingegen, da ist sie beglückend!
Auch das hat man schließlich schon öfter vernommen.
DR. KLUG (erstaunt):
Tatsächlich? Doch was ist nur Spekulation?
DR. WEISE (resigniert):
Ich fürchte das werden wir schwerlich jetzt wissen.
Was einige fürchten, wird mancher vermissen…
DR. KLUG (etwas hektisch):
O je, meine Pause, da endet sie schon!
Und prompt hab‘ ich wieder ein schlechtes Gewissen.
Muss schleunigst zurück an die Arbeit jetzt gehen!
Doch sind das ja wirklich höchst spannende Themen.
Wenngleich nicht die unbedingt richtig bequemen.
Schön war es, dich hier einmal wieder zu sehen.
Wir sollten uns öfter die Zeit dafür nehmen!
Dr. Klug und Dr. Weise verlassen die Kantine.
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