Poldi

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Professor van Dusen: Die neuen Fälle – 15. in der Totenvilla

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Als Professor van Dusen und Hutchinson Hatch auf ihrer Weltreise in Berlin halt machen, wollten sie eigentlich einen wissenschaftlichen Vortrag besuchen. Doch als sie mit einem neuen kriminalistischen Fall konfrontiert werden, konzentrieren sich sich ganz auf die Aufklärung der Umstände – und die sind rätselhaft genug, denn gleich 13 Leichen sind in einem abgelegenen Haus merkwürdig posiert...

Der ganz große Durchbruch ist „Professor van Dusen“ zwar bisher verwehrt geblieben, dennoch erscheinen momentan sowohl die Hörspiel-Klassiker als auch neu produzierte Episoden auf CD. Genau diese orientieren sich in der 15. Folge „Professor van Dusen in der Totenvilla“ etwas stärker an den Originalen, was man nicht nur an der etwas exaltierteren musikalischen Begleitung liegt, sondern auch an dem gesteigerten Lokalkolorit – inklusive typisch Berlinerischer Schnauze und Charakteren, die sehr geradeheraus ihre Meinung sagen. Auch die zeitliche Einbindung gefällt mir, denn Hatch setzt hier einen Bezug zu einer der Originalfolgen. Doch natürlich orientiert sich die Folge eher an den neuen Fällen und ist damit deutlich komplexer, aber auch eine Spur düstere als die „Oldies“. Tatsächlich kann man sich als Hörer zwar einige Dinge selbst zusammenreimen, es gibt aber auch durchaus ungewohnte Zusammenhänge und überraschende Wendungen. Es ist sehr spannend zu hören, wie van Dusen dem Fall durch eine immer eingehende Betrachtung aller Umstände der Tat auf die Spuren kommt und einen ihm ebenbürtigen Gegner enttarnen muss, zumal dies in einer dramatischen und packenden Szene aufbereitet wird. So ist auch gegen Ende eine deutliche Steigerung der Spannung festzustellen, viele Details der Handlung werden auch erst hier aufgelöst, was einen sehr runden Eindruck hinterlässt. Hinzu kommt, dass die Nebencharaktere hier ziemlich schrullig und exzentrisch geraten sind und mir die Episode insgesamt sehr gut gefallen hat.

Nicolai Tegeler ist natürlich wieder in der Rolle des Hutchinson Hatch zu hören, wobei ihm die etwas ungewöhnlichere Atmosphäre hörbar viel Spaß macht und er besonders die heiteren Szenen sehr unterhaltsam umsetzt. Yvonne Grützner ist als Mathilda Helm zu hören, auch sie passt sich wunderbar der Berliner Stimmung an und spricht ihre Szenen sehr kraftvoll und mit passender Betonung. Thomas Schmuckert punktet in seiner sehr interessanten Rolle mit der ihm eigenen Stimmfarbe und einer sehr lebendigen Sprechweise. Weiterhin zu hören sind Jürgen Thormann, Jörg Hengstler und Rainer Brandt.

Gerade zu Anfang sind die Anleihen an die ursprüngliche Serie sehr groß, wenn die Szenen mit Anleihen an Marschmusik unterlegt sind. Das bringt Schwung mit und macht Neugier auf mehr. Und auch wenn die übrige Gestaltung etwas zurückgenommener ist, sind hier immer noch zahlreiche passende Geräusche und einige Melodien eingefügt, die die jeweilige Stimmung weiter betonen.

Natürlich gibt es wieder ein Cover im Stil einer Bleistiftradierung, die trotz ihrer Zweifarbigkeit eine erstaunliche Menge an Details vorhanden ist. Van Dusen steht darauf bei weit geöffnetem Fenster und beobachtet die Vorgänge im Berliner Grundewald. Der weinrote Rahmen mit dem schlichten Schriftzug passt sehr gut dazu.

Fazit: Schön, dass van Dusens Aufenthalt in Berlin hier mit einer sehr unterhaltsamen Episode angereichert wird, die dem Hörer viele Rätsel aufgibt und immer wieder mit kleinen Überraschungen für neue Aufregung sorgt. Das Ende ist sehr packend, prägnant und ungewohnt für die Serie, was mit ebenfalls sehr gut gefallen hat.

VÖ: 14. September 2018
Label: Allscore
Bestellnummer: 4015698019759
 
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