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Professor van Dusen – 8. und der erfundene Tod

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Erster Eindruck: Ein öffentlicher Todesfall

Im Battery-Park findet eine Erfindermesse statt, und auch Professor van Dusen will den von ihm entwickelten Lügendetektor vorstellen. Doch dazu kommt es vorerst nicht, denn gleich am ersten Tag der öffentlichen Vorführungen stirbt einer der Erfinder unter merkwürdigen Umständen direkt vor den Augen des schockierten Publikums. Natürlich nimmt van Dusen sofort seine Ermittlungen auf...

Professor van Dusen war schon in den Originalgeschichten von Michael Koser eine ziemlich extreme Figur, seine Überheblichkeit, seine oft unfreundliche und ruppige Art, sein scharfer Verstand, all das kombinierte sich zu einer reizvollen und prägnanten Persönlichkeit. In der Neuauflage der einstigen Radiohörspiele bei Allscore, bei der neue Geschichten für den klugen Ermittler geschrieben wurden, sind seine Attribute ebenso stark in Szene gesetzt, während die humorvolle Seite noch weiter gestärkt wurde. So gibt es auch in der achten Folge rund um den erfundenen Tod viel zu Schmunzeln, was an dem sehr guten Zusammenspiel der Charaktere liegt. Doch auch der Fal selbst ist wieder treffend und pointiert erzählt, die Szenerie um die Erfindermesse wird gekonnt vorgestellt, womit die durchaus etwas zu lang geratene Zeit bis zum ersten Tod unterhaltsam überbrückt wird. Der sehr visuell beschriebenen Unfall auf der Bühne, die nachfolgenden Ermittlungen, die weiteren gefährlichen Vorkommnisse – alles gut aufeinander abgestimmt. Und fast schon typisch für die Serie lässt sich besonders die Überführung des Täters viel Zeit, in einer ausgedehnten und sehr unterhaltsamen Szene mit einem gelungenen Kniff wird hier ein gelungener Schlusspunkt gesetzt. Und so ist eine sehr flüssige, spannend erzählte Folge in interessantem Umfeld gelungen, die den Hörer schnell mit einigen guten Ideen in seinen Bann zieht.

Wieder versammeln sich zahlreiche starke Stimmen um die Mikrophone, und jeder setzt seine Rolle mit vollem Einsatz um. Christian Rode ist beispielsweise als Dr. Sparkle zu hören, mit seiner unverkennbaren Stimme bringt er eine eigene Note mit ein und bringt zudem viel Energie mit ein. Wolfgang Condrus kann als Theodore Sullivan ebenso sehr überzeugen, er kann in seinen Szenen mit einer facettenreichen Sprechweise punkten. Mogens von Gadow ist als Henry W. Toller eine weitere starke Stimme, mit Nachdruck und sehr authentisch ist ein lebensnaher Charakter entstanden. Weitere Sprecher sind Gerald Paradies, Ilka Teichmüller und Dirk Hardegen.

Schon die Intromelodie ist sehr schwungvoll und pfiffig, und das zieht sich durch die gesamte Handlung. Immer wieder stechen für ein Hörspiel ungewöhnliche, aber sehr passende und schmissige Musikstücke eingebaut, die die Szenenübergängte individuell gestalten. Auch die Geräusche sind wieder passgenau eingesetzt und gestalten die Dialoge lebendiger.

Natürlich ist das Cover wieder mit dem breiten, dunkelroten Rahmen versehen, während das Motiv wieder in Stil einer Bleistiftzeichnung gehalten ist. Gezeigt wird die letzte Schlüsselszene mit mehreren Figuren, van Dusen fällt mit seiner wilden Frisur dabei besonders auf, und auch die anderen Charaktere lassen sich gut wiedererkennbar zuordnen.

Fazit: Schon von Anfang an wird das Interesse des Hörers geweckt und mit einer fanszinierenden Szenerie bei Laube gehalten. Trotz der recht langgezogenen Dialoge wirkt alles flüssig und wird mit immer neuen Reizpunkten unterhaltsam gehalten. Die pfiffige Auflösung und die starken Charaktere sorgen für eine weitere starke Folge der Serie.

VÖ: 18. November 2016
Label: Allscore
Bestellnummer: 4015698007930
 
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