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Professor van Dusen – 15. Zocker, Zossen und Zinnober

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Erster Eindruck: Ein Besuch in Berlin...

Professor van Dusen und Hutchinson Hatch machen Halt in Berlin – eigentlich um an einem Physiker-Kongress teilzunehmen. Deswegen stellt der Hobby-Kriminologe auch die Anfrage, in einem neuen Fall zu ermitteln, auch zunächst nach hinten. Als dann allerdings der Zockerkönig Korff tot aufgefunden wird, ist der Spürsinn des Professors doch geweckt. Und das führt insbesondere Hatch dieses mal in einige gefährliche Situationen...

Dass Professor van Dusen früher oder später auch in Berlin, der Heimatstadt von Autor Michael Koser, ermitteln würde, war wohl jedem klar. Tatsächlich geschehen ist dies in der Folge mit dem wie immer leicht skurrilen Titel „Zocker, Zossen und Zinnober“, die als Teil 15 der Wiederveröffentlichung auf CD bei Maritim erschienen ist. Und dabei zeigt sich insbesondere auch wieder der wundervolle Humor der Serie, die sich unter anderem in den herrlich überzeichneten Figuren zeigt. So wird gerade der deutsche Hang zum militärischen Gehabe und eine gewisse Steifheit sehr gekonnt eingebunden, wobei auch der Fall viele positive Aspekte aufweist. Die Umgebung um die illegalen Spielcasinos, zwielichtigen Figuren auf der Pferderennbahn und skrupellose Feindschaften ist gut gewählt, und auch der Verlauf kann sehr überzeugen. Dabei sticht Hutchinsons eher widerwillige Undercover-Ermittlung hevor, die nicht nur spannend, sondern auch mit viel Witz erzählt wurde. Alles fügt sich sehr gut zusammen und kann einen spannenden Bogen über die Handlung schlagen, sodass eine kurzweilige und unterhaltsame Folge der Serie entstanden ist.

Klaus Herm macht als Hutchinson Hatch wieder eine äußerst gute Figur, bringt den charmanten Witz der Figur sehr gut zur Geltung, wobei er immer wieder die leichte Steifheit des Reporters in den Mittelpunkt rückt. Leutnant Bodo von Knesewitz wird von Gerd Wameling gesprochen, der mit markanter Stimme und gekonntem Ausdruck eine gute Performance abliefert. Susanne Lüpertz hat zwar nur eine kleine Szene, gestaltet diese aber mit ihrem rauen Klang äußerst hörenswert und mit einer großen Portion Geheimniskrämerei. Weitere Sprecher sind Edgar Ott, Otto Czarski und Dieter Kursawe.

Auch akustisch hat man sich hier der Umgebung der Folge angepasst und wie immer eine ganz andere musikalische Gestaltung gewählt. So erinnern die ausgewählten Musikstücke an Polizeikapellen oder Marschmusik, was sich sehr stimmig einfügt. Die Geräuschkulissen sind vielfältig und sehr gut an die unterschiedlichen Szenerien angepasst, sodass die Rennbahn ebenso gut umgesetzt ist wie ein schummeriges Hinterzimmer oder die klaren Dialoge mit den Ermittlern.

Ein Mann in altertümlicher Uniform ist stilisiert auf dem Cover abgebildet und ersetzt dabei eine Figur auf einer Spielkarte, die statt einer gewöhnlichen Kartenfarbe ein militärisches Kreuz zeigt. Eine kreative Idee, die passend umgesetzt ist – ebenso wie die zweite Version des Covers im Comicstil, welches van Dusen und Hatch vor dem Brandenburger Tor zeigt. Als Bonus gibt es wieder einige Gedanken der Macher als Bonusteil auf der CD.

Fazit: Eigentlich eine typische Folge der Serie: Starke Schauplätze, markante Figuren und eine Handlung, in der mehr steckt als man anfangs denkt. Doch durch viele Details und kreative Einfälle wird auch diese Folge etwas ganz besonderes, zumal Sprecher und akustische Gestaltung ebenso gelungen sind.

VÖ: 18. August 2017
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-960660-76-7
 
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