Poldi

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Professor van Dusen – 13. Wer stirbt schon gern in Monte Carlo

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Erster Eindruck: Eine Glückssträhne mit Folgen...

In einem Casino in Monte Carlo ist dem Reporter Hutchinson Hatch das Glück nicht gewogen – ganz im Gegensatz zum Marchese de da Rocca, der einen Gewinn nach dem anderen einfährt. Bei einem Treffen erkennt Professor van Dusen in diesem seinen alten Bekannten, den Hochstapler Manolescu, der jedoch schon am nächsten Tag tot in seinem verschlossenen Hotelzimmer aufgefunden wird. Die Polizei geht von Selbstmord aus, van Dusen ist jedoch überzeugt, dass ein Verbrechen geschehen sein muss...

Auf ihrer Reise durch Europa machen Professor van Dusen mit seinem Freund Hutchinson Hatch auch Halt in Monte Carlo, wo der nächste Fall auf den Hobbykriminologen und seinen Chronisten wartet – wobei das Auftauchen von der historischen Figur des Manolescu nur die erste Überraschung ist. Ob dieser tatsächlich auf die Art gestorben ist, wie sie hier beschrieben wird, darf zwar bezweifelt werden, dem Unterhaltungswert von „Wer stirbt schon gern in Monte Carlo“ tut dies jedoch keinen Abbruch. Schnell wird klar, dass hier gleich zwei Geheimnisse gelüftet werden müssen, einerseits natürlich der seltsame Tod des Hochstaplers, andererseits aber auch seine Glückssträhne beim Roulette. Beides ist gut miteinander verknüpft worden und wird auch parallel vorangetrieben. Bei den Ermittlungen hat das eingespielte Gespann hier Hilfe von einer ebenso erfolgreichen wie resoluten Detektivin, die frischen Wind mit einbringt und für Neugier sorgt, denn sie und van Dusen scheinen immer wieder gemeinsam einen Wissensvorsprung zu haben. Die Auflösung des Ganzen scheint erst sehr klassisch zu sein, van Dusen hat alle Beteiligten zu einem langen Monolog zusammengetrommelt, doch dann gibt eine eindrucksvolle Art, den Fall aufzuklären. Insgesamt ist so eine sehr interessante Folge gelungen, die zwar eher ruhig erzählt ist, aber mit schnellen Wechseln und einem spannenden Plot gut unterhalten kann.

Hutchinson Hatch wird natürlich wieder von Klaus Herm gesprochen, der hier wieder viel unterschwelligen Humor präsentiert und sowohl die Erzähltexte als auch die Dialoge sehr launig vorträgt. Evamaria Miner hat mir als Privatdetektivin ebenfalls sehr gut gefallen, die schafft eine aussagekräftige Aura um ihre Figur und rückt sie in den richtigen Momenten in den Mittelpunkt. Der hochnäsige und unsympathische Inspector Lecoq wird von Christian Brückner sehr lebendig gesprochen und mit vielen, kleinen Spitzen versehen. Weitere Sprecher sind Georg Corten, Klaus Miedel und Gerd Wameling.

Die musikalische Umsetzung ist hier wieder sehr stimmig geraten, die verwendeten Operetten-Töne passen wunderbar in das Flair von Monte Carlo und gestaltet die Szenenübergänge sehr stimmig. Auch die eingefügten Geräusche sind sehr treffend eingebaut und lassen jede Szene gut zur Geltung kommen und vor dem inneren Auge des Hörers auferstehen.

Ein Ausschnitt eines Roulette-Tisches ist als Covermotiv ausgewählt worden, wobei statt der üblichen Kugel hier die Hülse einer Pistolenmunition zu sehen ist – ein witziger Einfall, der in der schwarz-weißen Abbildung gut wirkt. Als Boni gibt es nicht nur wieder das Wendecover mit dem alternativen Design, sondern auch einen kleinen Text von Autor Michael Koser und auf der CD eines der kleinen, sehr hörenswerten Interviews.

Fazit: „Wer stirbt schon gern in Monte Carlo“ verbinden sich gleich zwei große Rätsel, die gelöst werden wollen, und auch wenn beide allein gesehen nicht sonderlich spektakulär sind, macht die Kombination das Hörspiel sehr kurzweilig. Versehen mit tollem Humor und starken Figuren ist auch diese Folge hörenswert geworden und macht Fans von lockeren Krimis viel Freude.

VÖ: 21. April 2017
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-960660-74-3
 
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