Poldi

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Prof. Sigmund Freud – 7. Hassliebe

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Erster Eindruck: Eine Familie im Abgrund

Das Ende eines Familiendramas ist der Tod der beiden kleinen Kinder, die vergiftet aufgefunden wurden. Die Polizei verdächtigt schnell die Mutter, die an die Mittel einfach herangekommen wäre. Carl Gruber zieht einmal mehr Professor Sigmund Freud zu Rate, bei dem die Frau in Behandlung war. Er ist von ihrer Unschuld überzeugt...

Die Tötung zweier Kinder ist der Ausgangspunkt für die siebte Folge der anspruchsvollen Psycho-Krimi-Serie „Prof. Sigmund Freud“, die sich durch neue Elemente von anderen Produktionen abhebt. So können auch hier wieder die Einschübe überzeugen, die von zwei Komponenten von Freuds Ich gesprochen werden: Sein „Es“, das Triebhafte in ihm, und das „Über-Ich“, das für die moralische Verantwortung steht, geben in diesen Teilen ihre Sicht auf die Dinge preis. Das ist nicht nur sehr stimmungsvoll, sondern erlaubt auch tiefe Einblicke in die Seele des ansonsten eher verschlossenen Psychoanalytikers. Fern ab von klassischer Detektivarbeit muss Freud hier ermitteln und arbeitet nicht mit Beweisen, sondern dem Geist und dem Wesen der Verdächtigen. Dass es hier prinzipiell nur zwei Personen gibt, die für die Tat in Frage kommen, ist ein geschickter Schachzug, der die Ermittlungen in die richtige Bahn lenkt und nicht ausufert. Das gestaltet sich sehr interessant und stellt den Hörer vor die anspruchsvolle Aufgabe, alle Indizien zusammenzufügen. Das hört sich nicht flüssig herunter, sondern erfordert Konzentration, sorgt aber auch für ungewöhnliche Unterhaltung. Der spannende Grundgedanke macht aus dieser Folge eine hörenswerte.

Nachdem sie in der vorigen Folge kaum eine Rolle gespielt hat, ist Felicitas Woll hier wieder vermehrt als Freuds Tochter Anna zu hören. Ihre helle Stimme bekommt hier einen durchsetzungsfähigen Klang und kann die junge Frau sehr gut charakterisieren. Sabine Arnold ist als Klara Rittenau, die Mutter der getöteten Kinder, zu hören, viele Gefühlslagen kann sie heraufbeschwören und intensiv darstellen. Ihr Mann Hadrian wird von Detlef Bierstedt gesprochen, auch er trägt zum Gelingen der Produktionen bei. Weitere Sprecher sind Kerstin Sanders-Dornseif, Marie-Luise Schramm und Daniela Hoffmann.

Die getragene Atmosphäre wird hier neben den fantastischen Sprechern von dem gelungenen Einsatz von Musik erzeugt, die sich abwechslungsreich und manchmal auch recht überraschend ist. Viele kleinere Stücke mit verschiedenen Stimmungen setzen sich hier zu einem runden und flüssigen Ganzen zusammen. Auch die eingesetzten Geräusche fügen sich dort gut ein.

Das Artwork des Covers ist seit Beginn an das gleiche und wird immer mit drei Motiven angereichert, die mit der jeweiligen Folge zu tun haben. Zu sehen ist der Kopf von Sigmund Freud, der den Betrachter direkt anzublicken scheint, sowie ein mit Silberfolie geprägte Schriftzug. Im Inneren sind wieder Infotexte zu drei Begriffen zu finden.

Fazit: Der interessante Ansatz mit den getöteten Kindern wird hier gekonnt fortgeführt und setzt sich zu einer Geschichte zusammen, die von den vielen psychologischen Details lebt.

VÖ: 23.September 2011
Label: Stil
Bestellnummer: 4042564130584
 
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