Hey ihr Lieben!
Ich bin ganz neu hier und neu in der Sprecherszene und sitze gerade an den Vorbereitungen für meine Sprechproben. Dabe habe ich folgendes Problem. Ich habe ein hochwertiges Mikrofon (Rode NT1-A), dass leider den Sound meines viel zu lauten Rechners mit aufnimmt. Leider kenne ich mich mit den "Grundeinstellungen" nicht aus. Ich kann das Geräusch meines Rechners problemlos in Audacity mit dem Rauschfilter entfernen aber laut der Forumeinträge soll ich definitiv Bearbeitung vermeiden. Da ich im Moment keine andere Möglichkeit habe Aufzunehmen bin ich also in einer Zwickmühle!
Kann jemand helfen?
Liebe Grüße!
Also - normalweise sollte ein Mikro nicht die Reichweite haben. Du hast da ein Großmembran-Mikro (es gibt klein und groß) - der Unterschied ist der - Großmembran schwingt langsamer - ist daher nicht so präzise. Das heißt aber nix. Die meißten Sprech-Mikros sind alle Großmembran. Das ein Vorteil für dich.
Also 1 Meter weg vom Rechner sollte eigentlich reichen. Die Kapsel wo du reinsprichst - ist ja auf deinen Mund gerichtet.
Das heißt du solltest eigentlich immer in der LAge sein - 1 Meter Distanz zu deinem Rechner aufzubauen.
Einziges Problem ist - wenn du mir jetzt sagst, du hast ne Wasserkühlung oder so anderes Fancy-Zeug. Dann haben wir natürlich ein Problem, weil das ist ja ein Geräusch im Raum.
Du brauchst also 1 Meter Distanz zum Rechner und noch mal ca. 30-50 cm Raum vor dem Mikro für dich.
Sprichst du aus 30 cm Distanz in dein Mikro? (weil deine Stimme wird ja dann lauter - als wenn du da am Tisch hockst und wie so ein US-DJ in das Mikro hauchst).
Weil wenn du das mal machst - kannst du mal gucken, dass du deinen Gain (also die Empfindlichkeit/Lautstärke) wie dein Mikro aufnimmt - runterpegeln kannst (Gewinn für uns). Denn es kann sein - dass dein Gain viel zu hoch aufgedreht ist.
Du musst da nicht an die 0-Linie kommen mit deiner Stimme. Um so pi-mal-Daumen -12DB ist total richtig eher -15DB.
Das ist die moderne Streaming-Seuche - dass Kontent viel zu laut eingesprochen oder sogar gemixt wird, weil es ist aufwendiger mit mehr Dynamik zu arbeiten und in 5 Minuten kannst du da jeden gut klingen lassen.
Lass dich daher von so nem Außeneindruck (oder sollte es dir jemand als "Ideal"Vorschlagen - das indirekt ein Tell - dass der nicht gut sein kann):
Du bist unter -10DB mit deiner Stimme - wunderbar auf Hollywood Film-Niveau. Hab letztens noch einen Sounddesigner gesehen - für ne Herstellerfirma der lädt seine YT-Videos auf -15DB hoch (YT- geht bis -1 DB).
Ich sage das nur alles - weil ich das häufig höre - gerade von so Streaming-/YT-Leuten - weil ich da hin und wieder auch was mixe und immer wieder einen Kompromiss suche zwischen: Dynamik vs. Lautstärke.
Punkt ist: Wenn deine normale Sprechstimme im Audacity (oder was auch immer) bei so -12DB liegt - ist super. Mehr Gain brauchst du nicht am Rechner oder Interface oder wo auch immer. Das kann dir schon ne Menge an "Nebengeräuschen" rausnehmen.
WENN - das immer noch nicht reicht. Brauchst du nen Schirm. Hier 500 Euro Lösung. Nein. Ein Trick: Umzugsdecken. Und zwar über den Kopf.^^ Nein. Am besten auf nem Stativ. Das heißt du nimmst ne Umzugsdecke - hängst die über ein Stativ (also die muss auf nem Gestell sein) und zwar genau zwischen Störgeräusch (hier Rechner) und da wo du sprichst. Kannst du auch benutzen um Raumhall einzudämmen.
Das funktioniert auch auf deinem kleinen Raum, kosetet weniger (ich kenn den nur von Amerikanischen Audio Engineers - weil die mehr umziehen als wir - desweegn hat so ein US-Haushalt i.d.R. irgendwo Umzugsdecken - die kriegst du also fast überall organisiert und Stativ hast du ja eh dabei).
Hast du quasi blitzschnell ne "Absorbation".
Also es ist echt eher ner Frage von Mikro-Position oder Postionierung an sich -als alles andere.
Hab die Anekdote hier schon mal erzählt: Ich kenne ein(e) Profi-Sprecher(in) - die/der auch sehr erfolgreich ist - die/der hatte ne Zweitewelts Kabine bei sich aufgebaut im Home-Studio (Umzugsdecken etc.). Das sah aus wie eine Piraten-Radio-Station aus dem tiefsten Irak. Hat er/sie heute nicht mehr. Aber wie gesagt ... Hat "jahrelang" ohne Problem gefunzt. So als "Cheer up".
Und nimm es positiv: 90% im Ton-Bereich dreht sich dauernd nur darum: Positionierung - wie, was, wo, wann. Sei dankbar für die Erfahrungswerte, so ätzend es ist.
Also - s.o. zweiter Beitrag - mehr Distanz - weniger Gain (mehr Stimmvolumen^^)- und wenn das immer noch nicht reicht - was dazwischen.