• Blut-Tetralogie   Dark Space

MarcisWorld

StudisClan
Schon im letzten Jahr fragte mich ein Freund, der bei der Aids Hilfe arbeitet, ob ich mir nicht vorstellen könnte, ein Hörspiel über einen positiven Menschen zu schreiben. d.h. über seine Vorgeschichte, den Test, die Mitteilung des Ergebnisses und das Leben mit HIV!
Da ich einen Bekannten habe, den es leider erwischt hat, dachte ich, dass ich es nun wirklich umsetze.
Ich habe eine sehr gute Idee und ich denke, das wird etwas besonderes.
Wenn wir ein Hörspiel über dieses Thema veröffentlichen, würden wir damit nicht nur in die Presse , sondern auch in einem wirklich guten Magazin des Ruhrgebiets erscheinen. Damit wird Hoertalk noch etwas bekannter.Ich habe da wirklich gute Kontakte…


Mein wirkliches Ziel dabei ist es aber, anderen Leuten, die diese Erkrankung haben, bewusst zu machen, dass das Leben mit HIV weiter geht.
Ein weiteres Ziel ist, dass auch gesunde Menschen einen HIV positiven Erkrankten mit anderen Augen sehen und nicht die große Angst vor seiner Nähe haben.


Es soll eine Geschichte über Aufklärung, Liebe aber auch Dramatik werden.
Ich bin fleißig dabei und habe schon das ein oder andere Interview mit meinen Bekannten geführt, der diese Idee großartig findet.


Nun möchte ich von euch auch eine Rückmeldung!
Könntet ihr euch so ein heikles Thema vorstellen?

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich meine Kreativität hier umsetzen könnte und wir anderen Menschen einfach ein Zeichen setzen.


P.s Übrigens kann ich jetzt endlich mein Buch “Kreatives Schreiben“ von Ulla Mothes einsetzen, dass wirklich wertvolle Tipps zu einem guten Hörspiel enthält!
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
Sprechprobe
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AW: POSITIV!

Ich kann mir das sehr gut vorstellen.
Bin ja selber in einem Theaterstück zunm Thema Aids involviert, das als Forumstheater Jugendliche an das Thema heranführt. Es ist erschreckend wie viele von denen immer noch irgendwie denken, dass man HIV kriegt, wenn man angehustet wird und dann spätestens ein Jahr drauf tot ist. Aber auch mich selbst hat es überrascht, nach über 10 Jahren aus der Schule sich mal wieder mit dem Thema auseinander zu setzen und zu sehen, wie viel sich seitdem getan hat. Auch die Arbeit der AIDS-Hilfen hat sich echt erstaunlich gemausertg, es gibt tolle Unterlagen für Jugendliche, über Aids, Aufklärung, das erste Mal usw.
Trotzdem herrschen noch immer so viele Vorurteile und das nach mittlerweile 30 Jahren Kenntnis der Krankheit.
Ich fände ein Hörspiel sehr interessant dazu, v.a. wenn es sich ernsthaft, aber gleichzeitig weder belehrend noch einen auf Tränendrüse machend mit dem Thema auseinander setzt. Je lebensnäher udn realistischer, desto besser, denk ich.
Bleibt halt nur die Frage, wie der Protagonist ausguckt: Der "Standardschwule" oder "-fixer", wegen der Quote? Oder das Mädel das dachte, ihr Freund sei treu? Wen nimmt man da um nicht zu riskieren, dass sich gleich mal alle Heteros oder nicht-Drogen-nehmer "nicht angesprochen" fühlen, aber auch nix an den Haaren herbei zu ziehen?
 

Brandywine

Falko Diekmann
AW: POSITIV!

Find ich ne gute Idee. Kommt dann aber stark drauf an wie man das Thema angeht.
HIV nochmal ins Gedächtnis zu rufen ist sicher nicht verkehrt. Scheint etwas aus dem Fokus der Aufmerksamkeit gerückt zu sein.
 

Thuda Dragon

Admin in Pension
Teammitglied
AW: POSITIV!

Ich glaube auch der Anspruch bei so einem Skript wäre sehr hoch, denn das Kunststück ist hierbei nicht mit dem erhobenen Zeigefinger zu kommen oder ein Drama daraus zu machen. Den richtigen Mittelweg zu finden, der in letzter Instanz ja auch noch bis zu einem gewissen Punkt "unterhaltsam" sein sollte, ist schon eine enorme Herausforderung die man sich sehr gut überlegen sollte. Ich glaube schon das es auch in Hörspielform funktionieren kann, wir haben ja auch mit "KomA" ein ernstes Thema behutsam und mit entsprechendem Fingerspitzengefühl angefasst, egal ob das nun den persönlichen Geschmack trifft oder nicht.
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
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AW: POSITIV!

Ich halte das ebenfalls für eine gute Idee. Das schwierige wird sein, eine gute plausible Rahmenhandlung zu bauen. Denn wenn das Hörspiel in die Ecke Klischee abdriftet, wird es nicht mehr richtig wahrgenommen. Das Du Marci aber schon mal Recherche machst und Leute interviewt hast, ist schon mal ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Der nächste Knackpunkt wird sein, den Hörer an die Dialoge zu fesseln, ohne, dass er das Gefühl hat bei einer Unterrichtsstunde zu sitzen. Das ist denke ich die eigentliche Gratwanderung bei diesem Projekt. Dann ist es auch egal, ob die Protagonisten schwul oder hetero sind bzw. wie sie HIV bekamen. Sitzen Handlung und Dialoge erreichst Du jeden damit.

Und das Thema ist klasse. Eigentlich etwas wonach sich hier die Sprecher die Stimmbänder schleifen lassen würden :D

Bis dann.

EDIT: Ich sehe schon wieder, ich war zu langsam :D
 

T.Hammer

tabtab
AW: POSITIV!

also ein frund von mir hat sich seinerzeit an nicht richtig gereinigem zahnarztbesteck an Hepatits B angesteckt.
ähnlich könnte man beispielsweise auch eine aidsgeschichte erzählen.
ein unfall. nicht mal die " üblichen " ansteckungsvarianten. und dann aber auch über hilfe. akzeptanz und intolleranz.
ich denke es ist wichtig die geschichte recht lebensnah zu schreibne. vllt sogar eine lebensgeshcichte vertonen?
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
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AW: POSITIV!

Da würde ich jetzt widersprechen. Gerade dadurch, dass man einen Fall nimmt, der eher den häufigsten Ursachen entspricht, ist man näher am Thema dran. Das ist eben das Drama, was Hörer auch mehr unter die Haut gehen lässt und dieser sich am Ende selbst fragt, ob man HIV bislang richtig betrachtet hat. Es darf eben nur kein Holzhammer werden, wo man dann lieber wieder ausmacht.

Bis dann.
 

Unkama

Das unmögliche Karma
AW: POSITIV!

Finde ich eine gute Idee. Ernste Themen werden leider viel zu selten aufgegriffen.
Vielleicht kann man das Hörspiel ja auch an Schulen weitergeben. (Nur so ein Gedanke)
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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AW: POSITIV!

Also ich denk auch dass ein "realerer" Fall mehr Leute anspricht als ein "Unfall". Weil das "ich hab bei ner Bluttransfusion HIV-Viren abbekommen" packt vermutlich keinen, weil es so konstruiert erscheint, als wolle man sich um das eigentliche Hauptthema drücken wollen.
Andererseits sollte halt auch auf keinen Fall dieses "oh, bööööse, du hast kein Kondom verwendet. Kondome schützen: Aber immer schön aufpassen, erst mal das CE-Stempelchen suchen, und auch ja nur einmal verwenden, gell? Und nicht reinbeißen! Neineinein!" entstehen. Ich glaub sobald man anfängt zu erklären, wozu ein Kondom gut ist, hat man die Hörer verloren!

In unserem Theaterstück packen wir die Schüler ganz gut damit, dass wir das UMFELD aufzeigen. Die Situation, wie es eigentlich dazu kommen kann. Und das sind ganz normale Sachen, die jeder kennt, die jedem passieren können. Disco, Freundin kriegt den Typen ab den man selber gern will, man ist traurig, trinkt ein bisschen zu viel, tanzt wie blöd, da flirtet einer mit dir, hey, der kann dich trösten! Und dann ist da halt nur noch die Schwelle: lass ich mich drauf ein oder nicht? Und wenn ja, bin ich noch nüchtern genug, um an Verhütung zu denken? Oder is mir grad eh alles scheißegal, weil ich so verletzt bin? Und müde? Und angetrunken. Und dann ist halt ausschlaggebend, was die anderen schon so erlebt haben, gesagt haben, wie die Eltern drauf sind, der Lehrer usw. - also auf Schüler bezogen. Bei Erwachsenen ist das wieder anders: Aber man kennt das ja selber, dass man mal Sachen macht, von denen man eigentlich weiß, dass sie Mist sind, oder unvorsichtig. Auch in anderen Bereichen.
Bisschen Alkohol im Spiel, bisschen zu lange kein Sex mehr, bisschen wir-verstehen-uns-total-super-und-vertrauen-uns-obwohl-wir-uns-gar-nicht-kennen-weil-das-muss-liebe-auf-den-ersten-Blick-sein, bisschen "ach scheiß drauf, wird schon nix passieren" und "ichnehmjaehdiePille". Bzw. in der Homo-Szene fehlt ja eh die Notwendigkeit, wegen Schwangerschaftsrisiko zu verhüten.

Ich glaube auch, ein realer Fall, etwas abgeändert vielleicht, aber mit realen Beweggründen, die einfach nur menschlich sind, das ist vermtulich die beste Herangehensweise. Wenn da eh Kontakte bestehen ist das eine gute Chance. So wird es denke ich auf jeden Fall emotional (was wichtig ist, um Wirkung zu erzielen), ohne aber triefig-sentimental zu werden.
 
AW: POSITIV!

Gute Idee, ein Hörspiel zu dem Thema zu machen. Schwierig ist aber die Gradwanderung, damit es nicht zu klischeehaft wirkt. Ich bin auf dein Skript gespannt!
 

P.S.

Stefanie Puke, HörSpieler
AW: POSITIV!

Harter Stoff, aber nicht schlecht. Das Thema finde ich gut. Wenn meine Stimme gebraucht wird, ich wäre dabei.
 

joe adder

Karsten Sommer
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AW: POSITIV!

Das wird sicherlich kein kurzes Hoerspiel werden und der Anspruch wird sehr hoch sein. Eine schoene Idee und ein sehr emotionales Thema.
Ich glaube auch nicht, dass ein "Unfall" Thema sein sollte, denn man kann die "Verantwortung" der Infizierung nicht nur auf eine Person oder Institution abwaelzen. Juengstes Beispiel zu dem Thema waere wohl Nadja Benaissa.
Ich bin sehr gespannt. :)
 

Marc Schülert

Sprecher & Cutter
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AW: POSITIV!

dass das skript kein klischee-roman werden sollte, versteht sich meiner meinung nach von selbst. und ich kann mir vorstellen, dass marci da mit seinem bekannten nah genug am thema dran ist.
bei allem unterhaltungswert, den unsere hörspiele hier immer wieder haben, kann es dem forum nur gut zu gesicht stehen, sich auch solchen themen anzunehmen.
fazit: unbedingt machen!!!
 

topracer

Frederic Jacob
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AW: POSITIV!

Ich fände so ein Hörspiel auf jeden Fall auch gut. Und ich denke, nach dem, was MarcisWorld dazu geschrieben hat, wird die Umsetzung bestimmt auch wirklich gut werden...

Ich bin gespannt, was aus der Idee wird. :)

Grüße,

topracer
 

Nightblack

Meinhard Schulte
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AW: POSITIV!

Nun möchte ich von euch auch eine Rückmeldung!
Könntet ihr euch so ein heikles Thema vorstellen?
Wie auch schon in anderen Posts hier gesagt wurde ist das Thema meiner Meinung nach nicht heikel sondern anspruchsvoll. Wenn du meinst, ich könnte behilflich sein - sag Bescheid.
 

Civok

Drück mein Bäuchlein!
AW: POSITIV!

Halte das für eine sehr tolle Idee. Und bei mir Marci mache ich mir auch gar keine Gedanken, dass es eine Holzhammer-Wumme geben könnte.

Ich persönlich fände ja eine Episodengeschichte sehr schön, die sich mit der Geschichte mehrerer Personen auseinandersetzt.
Es gab da vor vielen, vielen Jahren einen sehr beeindurckenden Aufklärungsspot, die von einer/einem vermeintlich Nicht-Infizierten ausging, dann aber das Risiko des ungeschätzten Verkehrs visualisierte. Da wurden dem festen "Partner" eine Kette von Sexualpartnern angehängt (er hat mit Nr. 2 geschlafen, die wiederum mit Nr. 3, 4, 5, diese wiederum mit den Nummern 6-20 usw.), bis das ganze Bild voll mit Leuten stand. Die Moral war demnach, dass man beim ungeschützten Geschlechtsverkehr nicht nur das Ansteckungsrisiko mit einem Sexualpartner teilt, sondern mit einem ganzen Batzen. War damals für mich ein unglaublicher Augenöffner. Wenn man diesen Spot auf eine Episodenhandlung ausdehnen würde, fände ich das unglaublich spannend.
 

MarcisWorld

StudisClan
AW: POSITIV!

:)Ich danke euch!
Ihr seid toll,dass ihr euch damit so auseinander setzt:)
Ich werde euch nicht enttäuschen und auf den einen oder anderen von euch gerne noch mal zurück kommen;)
 

Achim

Mitglied
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AW: POSITIV!

ok, dann mime ich mal wieder den spielverderber.

ich find die idee nicht besonders toll. ich bin der meinung, dass ein hörspiel unterhalten soll und wenn das thema HIV mit eingebracht wird, dann ist es der erhobene zeigefinder und der unterhaltungswert ist (für mich) weg. da kannst du schreiben was du willst. wenn HIV das hauptthema ist, wirkt es für mich sofort belehrend. egal was das hörspiel sonst beinhaltet.

am rande erwähnt, oder eingespielt mag vielleicht gehen. das war es dann aber auch schon.

stichwort unfall: ein unfall ist nicht unwahrscheinlich. ich selbst habe 6 monate lang alle 2 wochen zum blutabnehmen gehen dürfen und habe dann gehofft, dass keine post vom gesundheitsamt kommt. letztendlich ist keine post gekommen, aber das waren die schlimmsten 6 monate in meinem bisherigen leben.

so, das war meine meinung. jetzt dürft ihr mit steinen schmeißen.


Achim
 

Swetty8

Foren-seelen
AW: POSITIV!

ich find die idee nicht besonders toll. ich bin der meinung, dass ein hörspiel unterhalten soll
Muss ich dir recht geben,

Es gibt so viele verschieden Krankheiten,ein Hörspiel soll ein unterhalten und nicht noch die Krankheit erinnert werden es soll doch ablenken!
Klar es kann auch sehr lehrreichen sein.

aber ich weiß nicht ob das so gut die das Virus haben wenn sie es dann noch hören?
 
Zuletzt bearbeitet:

Marc Schülert

Sprecher & Cutter
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AW: POSITIV!

@achim und swetty: da möchte ich den ball zurückspielen... IHR wollt unterhalten werden. ich würde das aber nicht auf die gesamte hörspielgemeinde übertragen. ich kann mir gut vorstellen, dass es menschen gibt, die hörspiele mit unterhaltungswert lieben, aber auch ein unangenehmes thema nicht scheuen.
ich sehe da durchaus parallelen zum film. popkorn-kino ist eine sehr unterhaltsame sache, aber wie man zb. auch an erfolgen von (um im thema zu bleiben) "philadelphia" sehen kann, möchten sich auch viele menschen einem schweren thema stellen.
für uns hier, als produzierende gemeinschaft, finde ich es einfach wichtig, auch hörspiele mit ernsthaften themen zu machen. was der hörer letztlich daraus macht, ob er es überhaupt annimmt, bleibt seine sache.

ausserdem glaube ich nicht, dass sich ein HIV-erkrankter zu sehr an seine krankheit erinnert fühlt, wenn er ein solches hörspiel zu hören bekommt. ich glaube, eine krankheit wie AIDS ist sowieso allgegenwärtig, wenn man sie hat. du stehst mit ihr auf und gehst mit ihr ins bett. ich denke, die betroffenen sind eher froh darum, wenn über ihr thema gesprochen, geschrieben und diskutiert wird. ein hörspiel kann zumindest einen kleinen teil dazu beitragen... wenn es nicht aus lauter schlechten klischees besteht...das würde nämlich wiederum den HIV-erkrankten menschen weder gefallen noch helfen.

ich persönlich finde es auch aus künstlerischer sicht extrem wichtig und herausfordernd, sich mit solchen themen auseinander zu setzen.
 
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