Poldi

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Pollution Police – 1. Das Gold im Bunker

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Erster Eindruck: Pfadfinder im Anmarsch

Niklas, Linus und Melissa sind Teil einer Pfadfindergruppe, und als in einem Wald eine heftige Explosion alle erschreckt, kann selbst ihr Teamleiter Arno sie nicht mehr aufhalten. Als sie am Ort des Geschehens eingetroffen sind, werden sie von einem ziemlich unfreundlichen Mitarbeiter der Stadt gleich wieder abgewiesen. Doch das stachelt ihren Ermittlergeist gleich noch mehr an...

Hörspielserien, in denen junge Hobbydetektive Verbrechen aufklären, sind sowohl in der Vergangenheit wie in der Gegenwart recht häufig anzutreffen. „Pollution Police“ reiht sich hier nahtlos ein, hat aber auch ganz eigene Nuancen. So sind die drei Jugendlichen – typischerweise zwei Jungs und ein Mädchen – auch Pfadfinder, die einer groben Zerstörung der Umwelt auf die Schliche kommen. Das Hörspiel hört sich locker und gut, kann an einigen Stellen Spannung aufbauen und einen guten Handlungsbogen darstellen. In bekannter Manier des Genres suchen die drei Hauptdarsteller nach neuen Hinweisen, Stück für Stück kommen sie dem Verbrechen auf die Spur und können letztendlich die Übeltäter natürlich überführen. Das Pfadfinderthema ist gut eingebaut und macht „Pollution Police“ einzigartig, genauso wie Niklas, Linus und Melissa jeweils gut mit ganz eigenen Charaktereigenschaften ausgestattet sind. Allerdings wird manchmal doch arg der Zeigefinger erhoben, Themen wie Rassismus und Umweltschutz zu plakativ, zu flach und einseitig dargestellt, sodass dies ein wenig befremdlich wirkt. Insgesamt eine gelungene erste Folge der Serie mit sympathischen Charakteren und einer sinnvollen Botschaft.

Die Sprecher der Hauptcharaktere wirken frisch und jugendlich, allen voran Julia Fölster als Melissa. Mit ihrer aufgeweckten Stimme und dem fröhlichen Klang kann sie einen sehr lebendigen Eindruck hinterlassen und sorgt auch in den spannenderen Momenten für de richtigen Ton. Sascha Rotermund spricht den Teamleiter der Pfadfinder-Gruppe Arno, in seinen kurzen Passagen hinterlässt er einen positiven Eindruck. Nur Erzähler Konrad Halver kann nicht wirklich mithalten, er spricht zu träge und langatmig, um Spannung vermitteln zu können. Weitere Sprecher sind Robert Missler, Bert Stevens und Kertsin Draeger.

Die akustische Umsetzung kann sich durchaus hören lassen, hier wurde beim Erstling schon viel richtig gemacht. Auffällig ist natürlich zunächst der moderne und schmissige Titelsong mit Rap-Anleihen, der ein guter Start in die Handlung ist. Doch auch danach gibt es mit stimmungsvollen Musikstücken lockere und angenehme Begleitung für die Handlung.

Auf dem Cover erforschen die drei Hobbydetektive eine dunkle Höhle, Goldbarren und ein Skelett inklusive. Leider wirken gerade ihre Gesichter sehr künstlich, sie haben einen fast schon maskenhaften Ausdruck. Im kleinen Booklet sind noch Informationen zu Pfadfindern zu finden, neben einigen Fotos gibt es hier auch Tipps, wie man der Bewegung beitreten kann.

Fazit: Eine insgesamt gelungene erste Folge der neuen Serie, spannend und sinnvoll, aber stellenweise zu plakativ dargestellt.

VÖ: Februar 2012
Label: pop.de
Bestellnummer: 978-3-86212-046-3
 
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