Poldi

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Phantastische Geschichten – Der Unsichtbare -2-

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Griffins hat erkannt, dass er allein seine Ziele nicht erreichen kann, zu auffällig ist es, wenn er sich durch die Gegend bewegt. Und so sucht er sich einen Verbündeten, den er schon bald mit Versprechen nach Macht völlig beeinflusst. Die Polizei ist ihm jedoch immer enger auf der Spur, sodass ein erbarmungsloses Katz-und-Maus-Spiel entsteht...

Der zweite Teil der modernen Neuauflage von „Der Unsichtbare“ von Oliver Döring in der nach ihm benannten Reihe mit „Phantastischen Geschichten“ lässt nicht lange auf sich warten, die Handlung geht dann auch ohne einen Bruch direkt weiter und führt die zuvor gelegten Handlungsstränge gekonnt weiter. Der Hörer begleitet dabei Griffins bei seinem Racheplan und dem Griff nach der Macht, wobei er auch einige kleine Erzähltexte mit seiner Weltsicht präsentiert. Das lässt den Charakter noch intensiver wirken, der aufsteigende Irrsinn und sein kühler, rationaler Ausdruck ergeben eine beängstigende Atmosphäre, die von ihm ausgeht. Die Handlung entwickelt sich dabei konsequent weiter, die Dichte an wichtigen Ereignissen ist sehr hoch und sorgt auch mit seinen schnellen Schnitten für viel Dynamik. Neben dem Handlungsstrang um Griffin und seinen Machtfantasien werden auch seine Gegenspieler weiter verfolgt, wie sie ihm auf der Spur sind. Ein Dorf, das in Panik vor dem Unsichtbaren verbarrikadiert, ein engagierter Inspector und eine militärische Aktion - und alles weiß Griffin zu seinen Gunsten zu nutzen. Das gibt zahlreiche packende Momente, die eine intensive Stimmung ergeben, was durch den Transport in die moderne Zeit noch verstärkt wird. So ist auch der Reiz für Hörer sehr hoch, die die Geschichte bereits kennen, denn einige wesentliche Details sind dadurch verändert worden. Der Abschluss des Zweiteilers ist noch temporeicher und spannender geraten und präsentiert ein sehr gekonntes Ende für die Handlung.

Hannes Maurer hat mir in der Rolle des Marvel sehr gut gefallen, seine ausdrucksstarke Stimme und die sehr gelungene Betonung lassen den Charakter sehr gekonnt zur Geltung kommen. Auch Bodo Wolf gefällt mir als Professor Kemp sehr gut, seine markante Sprechweise unterstreicht die vorherrschende Stimmung und sorgt für einen treffenden Ausdruck des Ermittlers. Natürlich ist auch Asad Schwarz wieder als Griffins zu hören, der den aufsteigenden Irrsinn des Unsichtbaren intensiv umsetzt und von leisen, schmeichlerischen Untertönen bis zum wütenden Aufschrei eine sehr glaubhafte Platte an Facetten bietet. Weitere Sprecher sind Florian Clyde, Bernd Vollbrecht und Dennis Schmidt-Foß.

Wer Hörspiele von Oliver Döring kennt, wird sich im Stil des Hörspiels schnell wiederfinden. So ist es die sehr gut aufeinander abgestimmte Mischung verschiedener Geräusche, die dem Hörspiel so viel Leben verleiht und ihr viel Dynamik verleiht. Die Musik ergänzt die sehr gelungene Szenerie mit markanten, atmosphärischen Momenten. Toll auch die räumlichen Effekte, die Griffins Stimme aus unterschiedlichen Richtungen erklingen lassen.

Natürlich prangt auch hier wieder der schlichte Schriftzug der Serie über dem eigentlichen Motiv. Darauf zu sehen ist Griffin mit seinem bandagierten Gesicht und der dunklen Sonnenbrille, die düstere Gestaltung lässt dabei viele Details im Verborgenen. Im Inneren sind die wichtigsten Produktionsinfos übersichtlich aufgelistet.

Fazit: Auch der zweite Teil von „Der Unsichtbare“ überzeugt mit der intensiven Ausstrahlung, die besonders durch dem sich immer weiter steigenden Irrsinn der Hauptfigur beeinflusst wird. Aber auch die Sehnen seiner Gegenspieler sind lebendig umgesetzt und transportieren die Geschichte gekonnt in die heutige Zeit. Die sanften Änderungen zum Original von H.G. Wells gefallen mir äußerst gut und bewahren immer den Kern der Geschichte. Wieder eine hervorragende Produktion!

VÖ: 13. September 2019
Label: Imaga
Bestellnummer: 9783946207542
 
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