Poldi
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Paul Temple und der Fall in Genf (SR)
Erster Eindruck: Paul und Steve in tödlicher Gefahr...
Margaret Milbourne, eine gut betuchte Dame aus besseren Kreisen, bittet Paul Temple und seiner Frau Steve um Hilfe. Ihr Mann Charles, ein erfolgreicher Verleger, soll vor einigen Tagen nach einem Autounfall in Genf ums Leben gekommen sein, doch Margaret ist davon überzeugt, dass er noch am Leben ist. Erst will das Detektivgespann den Fall nicht annehmen, doch als ein Mordanschlag auf beide daneben geht, reisen sie kurzerhand in die Schweiz...
Francis Durbridge war zu seiner Zeit einer der bekanntesten Krimiautoren, der besonders mit seiner Figur Paul Temple große Erfolge feierte – so sehr, dass es bald Hörspielumsetzungen von verschiedenen Radiosendern gab. „Paul Temple und der Fall in Genf“ gehört nicht zu den populären Hörspiel mit Rene Deltgen in der Hauptrolle, sondern wurde als Einzelhörspiel im Jahr 1966 vom SR produziert. In den vier Teilen zu je etwa 45 Minuten hat die Geschichte natürlich jede Menge Zeit sich zu entwickeln, und so wird jede Szene gut ausgekostet und bis ins letzte Detail ausgereizt. Dabei wechseln sich handlungsbetonte Momente und lange Dialoge jeweils an, in denen meist Paul Temple unter mithilfe seiner leicht naiven Frau Steve das Geschehen analysieren. Dabei schleicht sich schon einmal die eine oder andere Länge ein, insgesamt entsteht aber ein recht unterhaltsamer Eindruck, der durch viel Situationskomik unterstrichen wird – nicht immer ist dieser gewollt, sondern auch dem Stil der damaligen Zeit geschuldet, amüsant ist es aber dennoch. Und am Ende stehen gleich mehrere Verdächtige fest, sodass der Zuhörer ordentlich miträtseln kann. In einem gelungenen Showdown klärt Temple dann alles auf, dass ihm dabei der Zufall des öfteren in die Hand spielt ist ein Stilmittel des Autors, das vielleicht nicht jedem zusagen mag. Ich jedenfalls mochte den Charme des Hörspiels, die wunderbar exzentrischen Figuren, wenn die Geschichte an der einen oder anderen Stelle auch eine Straffung vertragen hätte.
Leider sind hier keine detaillierten Sprecherangaben zu finden, die den Akteuren ihre jeweiligen Rollen zuordnen würden. Die Besetzung des Paul Temple hat mir recht gut gefallen, er setzt den smarten Autoren gekonnt und mit viel Energie um – den direkten Vergleich zum unvergessenen Rene Deltgen kann er allerdings nicht gewinnen. Steve klingt durch ihre Sprecherin hier ein wenig überdreht in ihrer Rolle, ergänzt aber den eher coolen Paul mit ihrer Art. Die Sprecherin der Margaret Milbounre kann in den anfänglichen Sequenzen durchaus mit ihrer natürlich wirkenden Sprechweise überzeugen. Unter den aufgelisteten Namen der Sprecher finden sich Hans Josef Eich, Siegrfired Dornbusch und Peter Böhlke.
Wie bereits erwähnt stammt die Produktion aus dem Jahr 1966, und dementsprechend ist die Musik hier nicht so bombastisch angelegt wie in einigen aktuellen Aufnahmen. Dafür wurden einige passende und stimmungsvolle Orchestermelodien eingebaut, die insbesondere die Szenenübergänge weicher und dramatischer wirken lassen, während die Dialoge durch einige Geräusche untermalt sind. Insgesamt wirkt die Produktion etwas nüchtern, was für diese Zeit aber nicht ungewöhnlich ist.
Das Label Pidax, das auf kleine Auflagen spezialisiert ist, verwendet nicht allzu viel Mühe auf eine aufwändige Gestaltung. Statt eines Booklet liegt nur ein einfacher Einleger in der Hülle, in der wie erwähnt nicht einmal die Sprecher den einzelnen Rollen zugeordnet sind. Auf dem Cover ist neben dem sehr schlichten Schriftzug nur eine schlichte Hintergrundgrafik zu sehen.
Fazit: Als Alternative zu den bekannten Paul Temple-Hörspielen ist diese Produktion des SR eine durchaus gelungene Alternative, auch wenn die Sprecher nicht ganz diesen Charme entwickeln können. Die vielseitige Handlung, die ganz unterschiedliche Szenerien präsentiert, kann gut unterhalten, ist aber streckenweise etwas zu lang geraten.
VÖ: 13.März 2015
Label: Pidax
Bestellnummer: 4260158195201
Erster Eindruck: Paul und Steve in tödlicher Gefahr...
Margaret Milbourne, eine gut betuchte Dame aus besseren Kreisen, bittet Paul Temple und seiner Frau Steve um Hilfe. Ihr Mann Charles, ein erfolgreicher Verleger, soll vor einigen Tagen nach einem Autounfall in Genf ums Leben gekommen sein, doch Margaret ist davon überzeugt, dass er noch am Leben ist. Erst will das Detektivgespann den Fall nicht annehmen, doch als ein Mordanschlag auf beide daneben geht, reisen sie kurzerhand in die Schweiz...
Francis Durbridge war zu seiner Zeit einer der bekanntesten Krimiautoren, der besonders mit seiner Figur Paul Temple große Erfolge feierte – so sehr, dass es bald Hörspielumsetzungen von verschiedenen Radiosendern gab. „Paul Temple und der Fall in Genf“ gehört nicht zu den populären Hörspiel mit Rene Deltgen in der Hauptrolle, sondern wurde als Einzelhörspiel im Jahr 1966 vom SR produziert. In den vier Teilen zu je etwa 45 Minuten hat die Geschichte natürlich jede Menge Zeit sich zu entwickeln, und so wird jede Szene gut ausgekostet und bis ins letzte Detail ausgereizt. Dabei wechseln sich handlungsbetonte Momente und lange Dialoge jeweils an, in denen meist Paul Temple unter mithilfe seiner leicht naiven Frau Steve das Geschehen analysieren. Dabei schleicht sich schon einmal die eine oder andere Länge ein, insgesamt entsteht aber ein recht unterhaltsamer Eindruck, der durch viel Situationskomik unterstrichen wird – nicht immer ist dieser gewollt, sondern auch dem Stil der damaligen Zeit geschuldet, amüsant ist es aber dennoch. Und am Ende stehen gleich mehrere Verdächtige fest, sodass der Zuhörer ordentlich miträtseln kann. In einem gelungenen Showdown klärt Temple dann alles auf, dass ihm dabei der Zufall des öfteren in die Hand spielt ist ein Stilmittel des Autors, das vielleicht nicht jedem zusagen mag. Ich jedenfalls mochte den Charme des Hörspiels, die wunderbar exzentrischen Figuren, wenn die Geschichte an der einen oder anderen Stelle auch eine Straffung vertragen hätte.
Leider sind hier keine detaillierten Sprecherangaben zu finden, die den Akteuren ihre jeweiligen Rollen zuordnen würden. Die Besetzung des Paul Temple hat mir recht gut gefallen, er setzt den smarten Autoren gekonnt und mit viel Energie um – den direkten Vergleich zum unvergessenen Rene Deltgen kann er allerdings nicht gewinnen. Steve klingt durch ihre Sprecherin hier ein wenig überdreht in ihrer Rolle, ergänzt aber den eher coolen Paul mit ihrer Art. Die Sprecherin der Margaret Milbounre kann in den anfänglichen Sequenzen durchaus mit ihrer natürlich wirkenden Sprechweise überzeugen. Unter den aufgelisteten Namen der Sprecher finden sich Hans Josef Eich, Siegrfired Dornbusch und Peter Böhlke.
Wie bereits erwähnt stammt die Produktion aus dem Jahr 1966, und dementsprechend ist die Musik hier nicht so bombastisch angelegt wie in einigen aktuellen Aufnahmen. Dafür wurden einige passende und stimmungsvolle Orchestermelodien eingebaut, die insbesondere die Szenenübergänge weicher und dramatischer wirken lassen, während die Dialoge durch einige Geräusche untermalt sind. Insgesamt wirkt die Produktion etwas nüchtern, was für diese Zeit aber nicht ungewöhnlich ist.
Das Label Pidax, das auf kleine Auflagen spezialisiert ist, verwendet nicht allzu viel Mühe auf eine aufwändige Gestaltung. Statt eines Booklet liegt nur ein einfacher Einleger in der Hülle, in der wie erwähnt nicht einmal die Sprecher den einzelnen Rollen zugeordnet sind. Auf dem Cover ist neben dem sehr schlichten Schriftzug nur eine schlichte Hintergrundgrafik zu sehen.
Fazit: Als Alternative zu den bekannten Paul Temple-Hörspielen ist diese Produktion des SR eine durchaus gelungene Alternative, auch wenn die Sprecher nicht ganz diesen Charme entwickeln können. Die vielseitige Handlung, die ganz unterschiedliche Szenerien präsentiert, kann gut unterhalten, ist aber streckenweise etwas zu lang geraten.
VÖ: 13.März 2015
Label: Pidax
Bestellnummer: 4260158195201