Poldi

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Pater Brown - 23. Das Zeichen des zerbrochenen Säbels

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Erster Eindruck: Spuren der Vergangenheit...

Die freundliche Fremdenführerin Gwen Sinclair bittet Pater Brown in einem ganz besonderen Fall um seine Mithilfe: Ihr Onkel wurde ermordet, ein zerbrochener Säbel um seinen Hals geschlungen. Doch das Verbrechen geschah vor Jahrzehnten, lebende Zeugen gibt es nicht mehr. Trotzdem stürzt sich der pfiffige Geistliche sofort auf die Arbeit...

Dass nach 22 vorangegangenen Kriminalfällen um den sympathischen und pfiffigen Geistlichen Pater Brown noch echte Innovationen stattfinden, darf wohl kaum erwartet werden. Trotzdem ist die 23. Folge "Das Zeichen des zerbrochenen Säbels an einigen Stellen recht überraschend, da die bekannten Motive um einige Details erweitert wurden. So ist besonders die Idee, dass es kaum noch Spuren für die lange zurückliegende Tat gibt, reizvoll. Denn Pater Brown löst den Mord fast ausschließlich durch logisches Kombinieren und gute Kenntnis vom menschlichen Handeln. Streckenweise sind die Dialoge zwar recht lang geraten, doch größtenteils wird hier kurzweilige Unterhaltung geboten, da die fröhliche Hauptperson wie immer viel Charme versprüht. Sehr gut gefallen hat mir die leicht ironische Anfangsszene, die nur bedingt mit dem Fall zu tun hat. Doch das sich streitende Ehepaar auf der Fremdenführung ist sehr amüsant anzuhören. Eine eher ruhige Folge mit einigen interessanten Winkelzügen, der ich gerne gelauscht habe.

Der wunderbare Eberhrdt Prüter ist als Mortimer Symons der hauptsächliche Gesprächspartner von Pater Brown in dieser Folge. Mit seiner unverwechselbaren Stimme, die besonders in den leicht genervten Tonlagen einzigartig ist, verleiht er seiner Figur einen prägnanten Ausdruck. In der Rolle des Captain Keith ist Udo Schenk zu hören, auch er kann eine punktgenaue Darstellung seines Charakters vollbringen. Das streitende Ehepaar am Anfang besteht aus Viola Sauer und Michael Iwannek, die hörbar Spaß an der Situation hatten. Weitere Sprecher sind Frank-Otto Schenk, Stefan Staudinger und Susanne Meikl.

Wie immer eher schlicht ist die musikalische Begleitung der Handlung. Die bereits bekannte Titelmelodie eröffnet die Folge eher klassisch, danach folgen noch einige nette Musikstücke und glaubhafte, aber wenige Geräusche. Der Fokus liegt so ganz auf den Sprechern, was während der langen Dialoge nicht immer von Vorteil sein muss.

Auch bei der Gestalung des Cover gibt es keine Neuigkeiten, ein Bild aus einem Pater Brown-Film ziert das Titelbild, der auffällige gelbe Streifen lässt sich auch im Inneren wiederfinden. Etwas irreführend ist die Bezeichnung "Hörbuch" auf dem Titelbild, vielleicht klingt "Hörspiel" für die angestrebte Zielgruppe doch einfach zu kindlich?

Fazit: Einige geschickte Einfälle und ein interessantes Thema helfen, die teilweise langen Dialoge unterhaltsam zu halten.

VÖ: April 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-277-9
 
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