Poldi
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Oscar Wilde & Mycroft Holmes – 16. Der Austausch
Um diplomatische Beziehungen zu pflegen, ist der Austausch zweier Gefangener der politischen Geheimdienste geplant. Als Rahmen wurde eine Operninszenierung gewählt, doch Mycroft Holmes hat Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit seines Gegenübers. Und so schleust er nicht nur Oscar Wilde undercover bei der Produktion ein, sondern auch eine alte Bekannte seines Bruders: Irene Adler...
Oft steht bei der Hörspielserie „ Oscar Wilde & Mycroft Holmes“ die düstere Stimmung im Vordergrund, die von dem geheimnisvollen Zirkel der Sieben und dessen finsteren Plänen zur Stürzung des britischen Empires ausgeht, was oft mit einigen humoristischen Aspekten garniert wird. In der 16. Episode ist es nun genau umgekehrt: Hier dominieren witzige Szenen mit einem sehr unterhaltsamen Verwirrspiel im Zentrum, während die düsteren Machenschaften eher im Hintergrund ablaufen und recht punktuell eingesetzt worden – entfalten dann aber auch ihre volle Wirkung und sorgen an genau den richtigen Stellen für viel dunkle Atmosphäre. Mir gefällt aber eben auch sehr, wie sich die anfänglich ziemlich problembeladene Beziehung zwischen Hauptfigur Oscar Wilde und der aus einigen Holmes-Geschichten bekannte Charakter der Irene Adler entwickelt und ein Wettstreit zwischen den beiden entbrennt, der einen unerwarteten Twist in die Handlung mit einbringt. Daraus resultiert eine ganz eigene Spannung, in der die beiden Agenten immer kurz vor der Enttarnung stehen und dem einige Male nur knapp entkommen, während sie das Umfeld der Oper mit einigen sehr präsenten Nebenrollen erkunden. Klar, dass es dabei auch einige divenhafte Auftritte gibt (allerdings von unerwarteter Seite), klar auch, dass alles in einem sehr präzise erzählten, großen Finale enden muss, Überraschungen wurden während der Handlung allerdings auch genügend geboten. Und so ist eine Episode entstanden, die gerade wegen der humoristischen Note etwas heraussticht, aber die spannenden Momente nie vernachlässigt – sehr gut erzählt!
Dass mit Irene Adler ein weiterer Charakter aus dem Holmes-Universum einen Auftritt hat ist erfreulich – ebenso, dass Yvonne Greitzke eine gelungene Mischung aus Bissigkeit, Härte und einem Hang zu sarkastischen Sprüchen gefunden hat, die gut in die Szenerie der Serie passt. Vielleicht soll es ja nicht ihr letzter Einsatz gewesen sein. Bodo Wolf ist als Milos Nemec zu hören und bringt den Opernsänger mit viel Pathos sehr lebendig zur Geltung, er wirkt immer sehr präsent und überzeugt mit seiner Strahlkraft. Auch Julia Casper kann sich hier gut plazieren und trifft als Jarmelia Vesela immer den richtigen Ton. Weitere Sprecher sind Jürgen Thormann, Till Hagen und Jochen Schröder.
Dass bei einem Hörspiel im Umfeld einer Opernaufführung auch mal klassische Musik zu hören ist, verwundert nicht weiter. Klanglich will sich dies aber nicht so recht in das ansonsten sehr stimmige Konzept einfügen, das mit vielen passend ausgewählten Melodien die Stimmung der Handlung weiter ausbaut. Auch die Geräusche tragen ihren Teil zum Gelingen bei und sind reichhaltig im Einsatz.
Das Cover erfüllt wieder den künstlerischen Anspruch, den sich das Label anscheinend selbst gesetzt hat und bleibt in der Farbgebung in Sepia mit einigen roten und schwarzen Elementen. Das eigentliche Cover wird von zwei durchscheinenden Gesichter vor dem Hintergrund einer großen Opernbühne geziert, was ebenfalls gut zu der Grundstimmung des Hörspiel passt.
Fazit: Viele humorvolle Szenen prägen dieses Hörspiel, welches dadurch sehr unterhaltsam geraten ist. Aber auch die spannenden Momente kommen gut zur Geltung, sodass eine ausgewogene und dynamisch erzählte Episode entstanden ist, in der nicht nur Wilde, sondern auch Irene Adler sehr gut ihren Charakter zur Geltung bringen können.
VÖ: 27. Juli 2018
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-7857-5652-2
Um diplomatische Beziehungen zu pflegen, ist der Austausch zweier Gefangener der politischen Geheimdienste geplant. Als Rahmen wurde eine Operninszenierung gewählt, doch Mycroft Holmes hat Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit seines Gegenübers. Und so schleust er nicht nur Oscar Wilde undercover bei der Produktion ein, sondern auch eine alte Bekannte seines Bruders: Irene Adler...
Oft steht bei der Hörspielserie „ Oscar Wilde & Mycroft Holmes“ die düstere Stimmung im Vordergrund, die von dem geheimnisvollen Zirkel der Sieben und dessen finsteren Plänen zur Stürzung des britischen Empires ausgeht, was oft mit einigen humoristischen Aspekten garniert wird. In der 16. Episode ist es nun genau umgekehrt: Hier dominieren witzige Szenen mit einem sehr unterhaltsamen Verwirrspiel im Zentrum, während die düsteren Machenschaften eher im Hintergrund ablaufen und recht punktuell eingesetzt worden – entfalten dann aber auch ihre volle Wirkung und sorgen an genau den richtigen Stellen für viel dunkle Atmosphäre. Mir gefällt aber eben auch sehr, wie sich die anfänglich ziemlich problembeladene Beziehung zwischen Hauptfigur Oscar Wilde und der aus einigen Holmes-Geschichten bekannte Charakter der Irene Adler entwickelt und ein Wettstreit zwischen den beiden entbrennt, der einen unerwarteten Twist in die Handlung mit einbringt. Daraus resultiert eine ganz eigene Spannung, in der die beiden Agenten immer kurz vor der Enttarnung stehen und dem einige Male nur knapp entkommen, während sie das Umfeld der Oper mit einigen sehr präsenten Nebenrollen erkunden. Klar, dass es dabei auch einige divenhafte Auftritte gibt (allerdings von unerwarteter Seite), klar auch, dass alles in einem sehr präzise erzählten, großen Finale enden muss, Überraschungen wurden während der Handlung allerdings auch genügend geboten. Und so ist eine Episode entstanden, die gerade wegen der humoristischen Note etwas heraussticht, aber die spannenden Momente nie vernachlässigt – sehr gut erzählt!
Dass mit Irene Adler ein weiterer Charakter aus dem Holmes-Universum einen Auftritt hat ist erfreulich – ebenso, dass Yvonne Greitzke eine gelungene Mischung aus Bissigkeit, Härte und einem Hang zu sarkastischen Sprüchen gefunden hat, die gut in die Szenerie der Serie passt. Vielleicht soll es ja nicht ihr letzter Einsatz gewesen sein. Bodo Wolf ist als Milos Nemec zu hören und bringt den Opernsänger mit viel Pathos sehr lebendig zur Geltung, er wirkt immer sehr präsent und überzeugt mit seiner Strahlkraft. Auch Julia Casper kann sich hier gut plazieren und trifft als Jarmelia Vesela immer den richtigen Ton. Weitere Sprecher sind Jürgen Thormann, Till Hagen und Jochen Schröder.
Dass bei einem Hörspiel im Umfeld einer Opernaufführung auch mal klassische Musik zu hören ist, verwundert nicht weiter. Klanglich will sich dies aber nicht so recht in das ansonsten sehr stimmige Konzept einfügen, das mit vielen passend ausgewählten Melodien die Stimmung der Handlung weiter ausbaut. Auch die Geräusche tragen ihren Teil zum Gelingen bei und sind reichhaltig im Einsatz.
Das Cover erfüllt wieder den künstlerischen Anspruch, den sich das Label anscheinend selbst gesetzt hat und bleibt in der Farbgebung in Sepia mit einigen roten und schwarzen Elementen. Das eigentliche Cover wird von zwei durchscheinenden Gesichter vor dem Hintergrund einer großen Opernbühne geziert, was ebenfalls gut zu der Grundstimmung des Hörspiel passt.
Fazit: Viele humorvolle Szenen prägen dieses Hörspiel, welches dadurch sehr unterhaltsam geraten ist. Aber auch die spannenden Momente kommen gut zur Geltung, sodass eine ausgewogene und dynamisch erzählte Episode entstanden ist, in der nicht nur Wilde, sondern auch Irene Adler sehr gut ihren Charakter zur Geltung bringen können.
VÖ: 27. Juli 2018
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-7857-5652-2