Poldi

Mitglied
Offenbarung 23 – 69. Diesel

o23-69.jpg


Erster Eindruck: Selbstmord, Unfall oder doch Mord?

Gerade eben erst hat T-Rex Trons Chiffre um Nostradamus entschlüsselt, da fällt ihm in dem alten Folianten über den Wahrsager ein weiterer Hinweis in die Hände. Und so beginnt er, mehr über Rudolf Diesel herauszufinden, der unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist. War es tatsächlich Selbstmord oder hatte eine mächtige Lobby seine Finger im Spiel...?

Um zahlreiche historische Persönlichkeiten ranken sich auch heute noch die wildesten Gerüchte, und gerade da greift „Ofenbarung 23“ immer wieder ein und verpackt die Verschwörungstheorien in ein unterhaltsames Hörspiel. In der 69. Folge der Reihe ist der Erfinder des gleichnamigen Motors Rudolf Diesel an der Reihe, dessen Tod immer noch nicht aufgeklärt werden konnte. Genau dort greift auch die Folge ein, beschäftigt sich nur am Rande mit dem Leben und dem Werk des Erfinders, sondern stellt eher die Frage, wer einen Nutzen aus dessen Ableben haben könnte. Das Thema wird wie immer aus verschiedenen Richtungen beleuchtet, mit zahlreichen Fakten untermauert, die Theorien immer weiter verfeinert – in die eine wie in die andere Richtung. Mir fehlt etwas, dass sich T-Rex und seine Freunde auf eine bestimmte Theorie festlegen, die dann auch Auswirkungen auf das aktuelle Geschehen hat. Allerdings ist dafür ein anderer Kniff sehr gelungen, denn es wird der Bogen zu einem thematisch passenden und hochaktuellen Thema geschlagen, das ebenfalls einer genaueren Überprüfung der Seriencharaktere standhalten muss. Es ist interessant, wie sehr sich Geschichten wiederholen und wie gut beides zusammenpasst. Durch den flüssigen Verlauf der Folge ist diese zudem recht kurzweilig gelungen, auch die Rahmenhandlung wird dabei wieder mit dem Auftauchen eines bekannten Charakters berücksichtigt.

Annina Braunmiller-Jest ist in dieser Folge als Heidi zu hören, die T-Rex und Kim bei ihren Ermittlungen hilft. Ihre sanfte Stimme passt sich auch hier gut der Atmosphäre der Handlung an, ihr dargebotener Akzent wirkt glaubwürdig und nicht aufgesetzt. Peter Flechtner ist wie immer stark in der Rolle des Kim, mit nachdrücklicher Stimme und passender Attitüde gibt er den treuen Gefährten und ist damit auch hier eine Konstante. Kai Henrik Möller ist – wenn auch nur kurz – als Rudolf Diesel zu hören, er gibt einen hörenswerten Eindruck des Charakters wieder. Weitere Sprecher sind Otto Strecker, Wolfgang Hartmann und Jürgen Thormann.

Die Introszene um den Tod von Rudolf Diesel ist dieses mal reichhaltig mit Geräuschen untermalt und sehr stimmig geraten, die Seefahrer-Atmosphäre kommt dabei gut zur Geltung, die Dialoge werden davon sehr gut unterstützt. Ansonsten herrscht wie immer eine eher zurückhaltende Atmosphäre vor, die nur manchmal während besonders wichtiger Dialoge einige musikalische Fetzen im Hintergrund darbietet.

Die Zusammenstellung der einzelnen Komponenten des Cover ist auch hier wieder stimmig gelungen, das stilgebende Schwarz als dominierende Farbe und der auffällige, goldglänzende Schriftzug mit den vielen Schnörkeln setzen dieses mal die alte Fotografie von Diesel in Szene, der unauffällig und ernst in die Kamera schaut.

Fazit: Diese Folge wird nicht nur durch den rätselhaften Tod des Ingenieurs geprägt, dass aus zahlreichen Perspektiven dargestellt wird. Vielmehr wird ein sehr eleganter und spannender Bogen zu einem aktuellen Thema geschlagen, das ebenso interessant aufbereitet wird und die Zusammenhänge zwischen Politik und Wirtschaft im typischen Stil der Serie aufbereitet.

VÖ: 18. November 2016
Label: Highscore Music
Bestellnummer: 978-3-7857-5361-3
 
Oben