Poldi

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Offenbarung 23 – 67. Auf der Suche nach Atlantis

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Erster Eindruck: Kleiner Werbeblock am Anfang

Eine Kreuzfahrt nimmt für T-Rex, Nolo und Kim eine überraschende Wendung, als sie auf eine neue Chiffre von Tron stoßen und auf die Spur von Atlantis gebracht werden. Hat das sagenumwogene Inselreich tatsächlich existiert oder ist es nur der Phantasie des Philosophen Platon entsprungen? Auf der Suche nach Beweisen treffen sie auf alte Bekannte, die sie mit weiteren Informationen versorgen...

„Kino für die Ohren“ ist mittlerweile zum gängigen Synonym für Hörspiele geworden, und die 67. Folge von Offenbarung 23 hat dies gleich wörtlich genommen und vor den eigentlichen Film erst einmal Werbung gesetzt: Die Introszene ist originalgetreu der Maritim-Serie um Phileas Fogg entnommen, die sich ebenfalls mit dem Thema der Folge beschäftigt hat: Atlantis. Die anfängliche Spurensuche ist sehr interessant gestaltet, in recht langen Dialoge wird daraufhin ein scheinbar unerschöpflicher Fundus an verschiedenen Theorien über das untergegangene Inselreich sehr unterhaltsam aufgearbeitet. Diese sind zwar nicht gerade wissenschaftlich fundiert (was sogar selbst von den Protagonisten angemerkt wird), aber die präsentierten Ansätze sind spannend und eindrucksvoll dargeboten. Danach nimmt die Folge eine unerwartete und sehr gelungene Wendung und konzentriert sich auf das aktuelle Weltgeschehen, auf die Beziehungen der Seriencharaktere untereinander, und das in ziemlich vielseitigen Dialogen, die sehr vielfältig wirken und im typischen Stil der Serie effektvoll auf die unterschiedlichsten Themen beziehen. Diese Verknüpfung unterschiedlichster Gebiete, Mythos, Wirklichkeit und Verschwörungstheorie, schafft eine sehr lebendige Folge, die ungewöhnlich, für mich aber sehr gelungen inszeniert wurde.

Mathieu Carriere ist in dieser Folge als Gastsprecher zu hören und spricht Dr. Gaston Vierrier, der den Figuren mit etwas wissenschaftlichem Background versorgt und mit fester, angenehmer Stimme einen glaubhaften Auftritt hinlegt. Marie Bierstedt ist natürlich wieder in der Rolle der Nolo dabei, ihre sanfte und helle Stimme passt sich gut den einzelnen Szenen an und sorgt immer wieder für interessante Kontraste. Auch Peter Flechtner macht seine Sache als Kim sehr gut, seine authentische Sprechweise wirkt spontan und locker. Weitere Sprecher sind Reent Reins, Johannes Berenz und Rainer Fritzsche.

Natürlich unterscheidet sich die anfängliche Szene von Phileas Fogg akustisch deutlich von der eigentlichen Handlung, die wieder angenehm, aber unauffällig geraten ist. Ein Schuss Mystik zieht sich zwar durch die Melodien, doch weder diese noch die Geräusche drängen sich zu sehr in den Vordergrund, sodass die Diaolge im Fokus stehen, manchmal aber etwas Starthilfe für eine atmosphärische Gestaltung benötigt hätten.

Das Cover zeigt eine ziemlich düstere Unterwasserszene mit Fischschwärmen, antiken Säulen und einer Meeresschildkröte, was sehr gut durch die kühle Farbgebung zur Geltung kommt. Die restliche Gestaltung ist bereits bekannt, auf der Rückseite ist wieder die Sprecherliste untergebracht, während das Booklet im Inneren in enger Schrift die weiteren Produktionsinfos untergebracht sind.

Fazit: Das Thema Atlantis entfaltet seinen faszinierenden Reiz in pointierten Dialogen und präsentiert einige interessante Ansätze. Doch die nachfolgende Entwicklung geht sehr gelungen auf die Seriencharaktere ein, schlägt einen trickreichen Bogen zu aktuellen Ereignissen und ist in dieser Vielfalt beeindruckend gelöst.

VÖ: 9.September 2016
Label: Highscore Music
Bestellnummer: 978-3-7857-5359-0
 
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