Poldi

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Offenbarung 23 – 66. Kornkreise

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Erster Eindruck: Ein Treffen mit Bruder und Schwester

Fast beiläufig erhalten T-Rex, Kim und Nolo eine neue Chiffre von Tron, der sie auf die geheimnisvollen Kornkreise bringen. Spontan brechen die drei nach Cornwall auf, wo die meisten der Phänomene gesichtet wurden. Noch auf der Zugfahrt treffen sie auf Jack, der sich ebenfalls mit diesem Thema auskennt und ihnen weitere Informationen zukommen lässt...

„The Lost Files“ heißt es nun schon seit einigen Folgen bei Offenbarung, bei der weiterhin Verschwörungstheorien aufgearbeitet werden, die aber nicht mehr zwingend in den Kontext einer Rahmenhandlung gesetzt werden. So ist die 66. Folge wirklich eine für sich allein stehende Folge, die sich so ganz auf die Kornkreise konzentrieren kann. Ganz im Stile der Serie werden zu Anfang die allgemein bekannte Fakten zusammengefasst, bevor immer tiefer in die Materie eingedrungen wird. Dafür sorgt ein Geschwisterpaar, das zwei gegensätzliche Meinungen hat und so die merkwürdigen Phänomene von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Während Jack eine sehr realistische Theorie präsentiert, die allerdings einige Schwächen hat, geht seine Schwester Cora von einer übernatürlichen Entstehung der Kornkreise aus. Gegen Ende erleben die Protagonisten selbst am eigenen Leibe beide Möglichkeiten, das Ende ist aber offen, keine Auflösung des Ganzen, kein abschließendes Urteil der Charaktere – der Hörer muss sich seine eigene Meinung bilden. Das tut der Folge sehr gut und bewahrt sich neben all den wissenschaftlichen Fakten einen Hauch des Übersinnlichen. Allerdings nehmen die vielen Wiederholungen bereits bekannter Fakten etwas überhand, eine kleine Straffung der Handlung hätte dem Erzählfluss sicherlich gut getan.

Norman Matt ist in der Rolle des Jack zu hören, er spricht den Skeptiker sympathisch und locker, zudem passt er sehr gut in den bereits bestehenden Cast und sorgt im „Ermittlerteam“ für einige neue Impulse. Auch mal schön zu hören, dass ein Informationsgeber nicht immer ein altender Professor sein muss. Maud Ackermann ist in der Rolle seiner Schwester Cora zu hören, die mit viel Herzblut bei der Sache ist und die leidenschaftliche Überzeugung der jungen Frau gekonnt wiedergeben kann. Alexander Turrek ist als T-Rex wieder eine Bank, sehr überzeugend und gradlinig gibt er den aufgeweckten Hacker. Weitere Sprecher sind Jürgen Holdorf, Detlef Tams und Julia Stoepel.

Akustisch ist die Folge sehr sauber umgesetzt, wobei eine eher zurückhaltende Gestaltung gewählt wurde. Die Musik fügt sich recht dezent in die Handlung ein, ist aber an den passenden Stellen etwas prägnanter und setzt so die dramatischeren Szenen gekonnt um. Besonders die letzte Szene mit dem übernatürlichen Hintergrund ist dabei sehr stimmig und voller Atmosphäre umgesetzt.

Klar, dass einer der Kornkreise auch auf dem Titelbild zu sehen ist, es ist allerdings ganz wie im Hörspiel erwähnt ein ziemlich sechseckiger Kreis geworden. Geometrische Linien und Formen sind darin eingebaut, und auch einige Menschen sind darin zu sehen. Zusammen mit dem opulenten, goldenen Schriftzug und dem pechschwarzen Hintergrund ergibt das ein sehr ansehnliches Cover, das bestens in die bisherige Gallerie passt.

Fazit: Eine Folge, die ganz für sich allein steht und mit einer interessanten Theorie aufwarten kann. Das Geschwisterpaar ist ein passender Sitekick für die Protagonisten und bringt viele aufschlussreiche Informationen ein, sodass das Thema Kornkreise von unterschiedlichen Seiten beleuchtet wird. Das offene Ende ist ungewöhnlich, passt aber sehr gut zu dieser Folge.

VÖ: 14.Juli 2016
Label: Highscore Music
Bestellnummer: 978-3-7857-5358-3
 
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