Poldi

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Offenbarung 23 – 56. Die Matrix

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Erster Eindruck: Das Ende ist eingeläutet

T-Rex ist tot. Unwiederbringlich. Doch was hat zu seinem Tod geführt, wer sind die Hintermänner des Verbrechens? Diese Frage stellt sich auch sein Vater, der Georg viel zu spät kennengelernt hat und nun erst viele Details aus seinem Leben erfährt. Unterstützung bekommt er von Kim Schmittke, der das Verschwinden des Berliner Hackers mit Vehemenz aufzuklären versucht. Und auch eine weitere Dame aus Georgs Leben hilft bei der Aufklärung: Georgs Schwester...

Mit Folge 56 lässt Jan Gaspard seinen Handlungsstrang von Offenbarung 23 langsam zu Ende gehen, die ganz große Auflösung findet aber tatsächlich schon in dieser vorletzten Folge statt. Und tatsächlich wird hier schnell ein ganz anderer Blick auf die vorigen Folgen geworfen, das ganze Universum der Serie wird auf den Kopf gestellt. Das ist schon verblüffend gelöst, aber mit vielen Details geklärt. Und plötzlich lassen sich auch die unrealistischen Elemente der letzten Folge wie Zeitsprünge gut erklären. Und neben der großen Auflösung gibt es gleich zu Beginn einige überraschende Momente, in denen die Familienverhältnisse von T-Rex weiter aufgedeckt werden. So steigt der Hörer langsam hinter die „Matrix“ der Serie, wird aber auch selbst in Frage gestellt, wird aufgefordert, seinen ganz persönlichen Bezug zur Serienhandlung zu hinterfragen. Das geschieht in einer sehr ruhig erzählten Folge, die ohne die typisch humoristischen Momente auskommt – und ohne T-Rex. Die Dialoge sind noch länger als gewohnt und verbreiten eine bedrückte, nachdenklich stimmende Atmosphäre. Einige Dinge bleiben jedoch auch hier noch im Unklaren – schließlich handelt es sich ja erst um die vorletzte Folge des Erzählstranges. Diese ungewöhnliche Folge ist zudem nur durch den Tod von T-Rex mit den vorangegangenen Folgen direkt verknüpft, sodass man sie auch hören kann, wenn man bereits vor einigen Episoden aus der Handlung ausgestiegen sein sollte.

Helmut Krauss fallen hier als Nat Mickler und Erzähler nach dem Tod von Georg die meisten Passagen zu, die er routiniert und sehr professionell spricht, dabei seine markante Stimme auch mal ungewohnt emotional klingen lassen kann. Arianne Borbach hat einen weiteren Auftritt als Margo und kann der Figur weitere Facetten abgewinnen, die man so nicht unbedingt erwartet hätte. Peter Flechtner ist als Kim Schmittke mit viel Leidenschaft dabei und spricht mit viel Ausdruck und Energie. Weitere Sprecher sind Lutz Riedel, Philine Peters-Arnolds und Thomas Petrou.

Einige der recht langen Dialoge kommen gänzlich ohne akustische Begleitung aus, sodass die sehr nüchterne Produktionsweise der ersten Folgen wieder zum Vorschein kommt. An anderen Stellen ist die Musik recht progressiv eingesetzt und tritt stärker in den Vordergrund als gewohnt, setzt gekonnt Akzente. Auch das ist eher ungewohnt, passt aber bestens zu der nachdenklichen Handlung.

Von Anfang an war die Serie auch für ihre prägnanten Cover bekannt. Neben dem ausladenden Logo ist stets ein schlichtes Motiv vor tiefschwarzem Hintergrund zu sehen. Passend zum Folgentitel sind einige grün schimmernde Buchstabenreihen zu sehen, wobei sich der Satz „T-Rex ist tot“ - versehen mit einem Fragezeichen am Ende – etwas heller absetzt.

Fazit: „Die Matrix“ ist DIE Folge, die einen großen Teil zur Aufklärung aller Zusammenhänge beiträgt, die viel Überraschendes zu Tage fördert, die aber auch alles bisher Geschehene in Frage stellt. In seiner ruhigen Machart ist das sehr angenehm zu hören und durchaus spannend.

VÖ: 22.Mai 2015
Label: Highscore Music
Bestellnummer: 978-3-943166-80-4
 
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