Poldi

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Offenbarung 23 – 44. Die Zahl des Tieres

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Erster Eindruck: Dreimal die sechs all überall

In letzter Zeit wird T-Rex von Alpträumen geplagt, die ihm einen Einblick in einen vergessenen Teil seiner Kindheit gewähren. Zusammen mit Nolo fährt er quer durch Belgien, um das Schloss zu finden, das in seinen Träumen eine zentrale Rolle einnimmt – und kommt ausgerechnet durch ein Videoband, das Tron von einer Autobahn gemacht hat, auf eine heiße Spur, die auch heute nichts von ihrer Brisanz verloren hat...

Dass Offenbarung 23 noch nie vor brenzligen Themen halt gemacht hat, wurde schon des öfteren in der bewegten Vergangenheit der Serie bewiesen. Doch dieses mal legt Autor Jan Gaspard noch einmal eine Schippe drauf und verbirgt hinter einem recht harmlosen Anfang ein wirklich heißes Eisen: Pädophilie und Sadismus. Die Suche nach einem bestimmten Schloss und die eher unspektakuläre Aufzeichnung von Tron lassen bei weitem nicht auf die Tragweite dieser Folge schließen. Das Ganze ist dann auch richtig spannend aufbereitet und steigert sich immer mehr, bis in einer bizarren Party und einem heftigen Gefühlsausbruch von Nolo der Höhepunkt erreicht wird. Glücklicherweise wird hier nicht mit wirklichem Schrecken und deutlichen Worten auf billige Schockmomente gesetzt, sondern ganz auf die Phantasie des Hörers gesetzt, die schon schrecklich genug sein kann. Auch wenn einiges an der Zahlensymbolik doch ein bisschen weit hergeholt klingt und eine Szene mit den typischen, recht schwer zu verfolgenden Verschwörungstheorien in Kurzform vorkommt, ist hier eine sehr starke Folge der Serie entstanden, die sich wieder intensiv mit einem Thema beschäftigt und eine – zumindest ansatzweise – gar nicht mal so unrealistisch klingende Verschwörung an den Tag fördert. So kann es gern weitergehen!

Alexander Turrek hat als neuer Hauptsprecher gleich zwei Vorzüge für die Fans: Einerseits klingt er wirklich zum Verwechseln ähnlich wie der ehemalige Sprecher David Nathan, andererseits (und das ist der wesentlich größere Pluspunkt) macht er seine Sache richtig gut und kann die Rolle mit Glaubwürdigkeit ausstatten. Marie Bierstedt beweist einmal mehr ihre große Palette an Gefühlen und Ausdrücken als Nolo und kann Spannung, Genervtheit und tiefem Schrecken sehr gut darstellen. Fans dürfen sich über den kurzen Auftritt von Arianne Borbach als Margo freuen, der wieder mal sehr gelungen und aussagekräftig ist. Weitere Sprecher sind Peter Flechtner, Till Hagen und Helmut Krauss.

Highscore Music beweist hier, dass auch sie die Geschichte um T-Rex gekonnt inszenieren können. Die Musik bleibt zu großen Teilen im Hintergrund und überlässt den Dialogen und den Sprechern den Vortritt, kann aber mit gut platzierten Melodien Akzente setzen. Die Geräusche lassen die einzelnen Szenen plastischer wirken und hinterlassen einen durchaus positiven Eindruck.

Der ausladende Schriftzug ist geblieben und dominiert auch hier wieder das Cover, der rein schwarze Hintergrund ist ebenso zum Markenzeichen der Serie geworden. Das Motiv ist dieses mal ein wenig zweideutig: Auf den ersten Blick wirkt es wie eine der berühmten venezianischen Masken, man kann aber durchaus auch ein Kindergesicht darin erkennen. Die von Tränen getrübten Augen sind dann aber wieder eindeutig auf das Thema der Folge bezogen.

Fazit: Ein mitreißendes Thema, das einem sehr nahe geht, spannend aufbereitet und mit vielen starken Szenen gespickt – eine sehr gelungene Folge der Serie!

VÖ: 16.November 2012
Label: Highscore Music
Bestellnummer: 4260147771966
 
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