Poldi

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NYPDead - 5. VX

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Erster Eindruck: Einfallsreiche Mordwaffe...

Die Leiche des Richters Dwight Malone, landet auf dem Obduktionstisches Teams um Russel Owen. Sein Tod bei einem Schäferstündchen mit einer Prostituieren ist zwar medial Aufsehen erregend, aber erst einmal nicht besonderes. Doch mit der Ankunft von drei weiteren Leichen ändert sich dies schlagartig...

Mit "NYPDead" hat Maritim versucht, das Medium Hörspiel mit den momentan erfolgreichen TV-Ermittlerserien aus den USA zu verbinden, was bisher sehr geglückt ist. Auch in der fünfte Folge der Serie mit dem schlichten Titel "VX" werden die Obduktionsergebnisse der Leichen in die Ermittlungsarbeiten mit einbezogen. Doch leider fehlt der bissige Witz, der sonst so deutlich hervortrat. Verspürte man bei den bisherigen Obduktionen immer einer Mischung aus Humor und Grauen, sind diese Abschnitte dieses mal zwar nicht uninteressant, aber eben auch nicht Highlight der Folge. Auch die bisher gut aufgebaute Charakterisierung von Russel Owen, Melissa Cavallero und Kyle Anderson wird nicht wirklich genutzt, das Beziehungsgeflecht der drei Ermittler ist kaum zu spüren. Schade, denn dadurch hat die Serie etwas Besonderes verloren, das sie noch einmal hörenswerter macht. Übrig bleibt eine solide Krimiproduktion mit immer wieder kleinen Überraschungen. Der Täter ist zwar schon vor dem Finale bekannt, die verwendete Todesart ist dann aber doch ein pfiffiger Abschluss. Hier hätte mehr daraus werden können, aber auch so ist "VX" immer noch kein schlechter Krimi.

Die Sprecher leisten gute Arbeit und schaffen es allesamt, ihre Charaktere glaubwürdig erscheinen zu lassen. Ghada Al-Akel spricht auch hier wieder Melissa Cavallero und hält ihre sonst manchmal etwas überschängliche Stimme gut in den richtigen Bahnen. Dwight Malone wird in der Anfangsszene von Peter Groeger gesprochen, der wieder einmal einen sehr positiven Eindruck hinterlässt. Stefan Staudinger ist schließlich als Priester zu hören und kann den hohen Standart der anderen locker halten. Weitere Sprecher sind unter anderem Karin Eckhold, Gisela Fritsch und Eberhard Prüter.

Die Musik setzt sich vor allem aus wummernden Techno-Beats zusammen, die in den Übergangssequenzen recht laut eingestellt sind und den Hörer so aus dem Geschehen reißen. Das gibt ihnen Zeit zum Reflektieren des bereits Gehörten und passt zudem gut zum Stil der Serie. Auch die Geräusche sind gut eingefügt.

Ein Totenkopf, der böse zu gucken scheint - das schlichte Symbol, das da auf dem Cover zu sehen ist, erzielt zusammen mit dem roten Hintergrund durchaus einen guten Effekt. Allerdings ist das Titelbild doch etwas zu beliebig und könnte zu vielen Krimi-Hörspielen passen. Auch die Aufmachung ist wieder sehr schlicht.

Fazit: Der einfallsreiche Fall hätte mit dem bissigen Witz und der tollen Charakterisierung der letzten Folgen noch besser gewirkt. So ist es ein einfacher Krimi.

VÖ: 17.Mai 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-248-9
 
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