Noir

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NIGHTMARES 2
In ewiger Finsternis

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"Ich mobilisierte meine letzten Kräfte und sprintete auf das Licht zu.
Ich sah noch wie Tony den Kopf schüttelte, dann aber ebenfalls
losrannte. Fast zeitgleich erreichten wir unser Ziel und stürzten uns
in die Ungewissheit..."


Bearbeitung:

Skript: Thomas Kramer
Musik, Schnitt und Regie: Alexander Gühlke
Cover: Husky Grey

Die Rollen und ihre Sprecher:

Ethan Hawkins: Thomas Kramer
Jessica Duncan: Sabine Graf
Anthony Barlow: Björn Korthof
Emily Mitchell: Marie-Christin Natusch
Daniel Buchanan: Sven Matthias
Der Nachtmahr: Falko Diekmann
Constable Miller: Paul Burghardt
Chief Inspector O'Connor: Wolfram Damerius
Jim Barnes: Sascha Kiss
Benjamin Radcliffe: Detlef Tams
Sarah Buchanan: Lily Riard
Der Schließer: Horst Kurth
Alptraumhafte Erscheinung Gekreuzigte: Karsten Sommer, Paul Conrad, Robert Kerick
Credits: Marc Schülert

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Paul

Wertentwender
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AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Ein schönes Hörspiel, das teilweise etwas verstörend wirkte. Das Cover gibt bereits vor dem hören einen guten Vorgeschmack auf die Geschichte. Danke dafür! :laechel:
 

Mr B.

Tassenmörder
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AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Ich hab es mir noch mal in Ruhe angehört *holt ein Glas Senf aus dem Kühlschrank* und will nun auch meinen Senf dazu abgeben. Öffnen auf eigene Gefahr ;)

Fangen wir erst mal beim Cover an. Es folgt dem gleichen Schema wie das Cover zu Nightmares 1 - Du weißt, dass es wahr ist. Im Hintergrund ist die Andeutung der Gestalt des Nachtmahrs zu sehen, während sich in der Bildmitte zentrale Figuren oder Elemente einfügen. Im Gegensatz zum Cover vom 1. Teil wirkt dieses Bild fliessender auf mich, was natürlich an den Gesichtern in den Nebel-/Rauchschwaden liegt, die vom Nachtmahr ausgehen. Es gibt, wie Paul schon schrieb, einen Vorgeschmack auf das Hörspiel und passt gut zur düsteren Stimmung des Stücks.
Zur Handlung kann ich nicht viel Anmerken, da die Handlung des ersten Teiles fortführt. Die Protagonisten, die dem Nachtmahr am Ende des ersten Teils mehr oder weniger freiwillig in die Alptraumlande folgten, setzen ihre Reise fort, bis sie zusammentreffen und dann der Showdown im Herz der Alptraumlande stattfindet. Eine Frage, die für mich unbeantwortet bleibt, ist der bezug des Nachtmahrs auf Falling Grace. Im ersten Teil erläutert, dass der Nachtmahr irgendwie mit der Geschichte von Falling Grace verknüpft sei. Im zweiten Teil, wird zwar die Verbindung zwischen Ethan und dem Nachtmahr erklärt, aber nicht der Grund warum er immer Falling Grace heimgesucht hat. Vielleicht verstehe ich aber auch etwas falsch und die Antwort ist eben die Verbindung zwischen Ethan und dem Nachtmahr. Die Handlung nimmt, wider meines Erwartens, ein trauriges Happy End, wobei ich mir auch da nicht sicher bin, dazu komme ich aber gleich.
Die Atmosphäre des Hörspiels ist sehr düster und bedrohlich, genau wie es sein soll. Teilweise liefen wir auch Schauer über den Rücken, als ich sah wie der Wind die Bäume vor meinem Fenster wiegte und ich an die titanischen Bäume in den Albtraumlanden denken musste. Die Geräuschkulisse passte auch sehr gut ins Hörspiel, die Ohrfeigen waren, meiner Meinung nach, nur etwas zu leise, kann aber auch an den Lautsprechern meines Notebooks liegen. Die Geräusche/Musik die dann im Krankenhaus einsetzen haben mich zugegebenermaßen etwas verwirrt. Waren es irgendwelche Maschinen, die da arbeiteten oder sind die Charaktere den Alptraumlanden doch nicht entkommen und wissen es nur noch nicht? Ich habe es so verstanden, dass es eine art Interferenz gibt, sprich die Illusion, der Charaktere bekommt ab und zu kleine Risse, kann aber auch sein, dass ich mich irre.
Der Einsatz der Musik ist sehr dezent und nicht zu aufdringlich oder bombastisch. Besonders das Stück, das im Hintergrund lief, bevor/als Tony stirbt hat die Atmosphäre sehr gut verdichtet, vermutlich deswegen zählt diese Szene zu meinen Lieblingsstellen.
Die Sprecherleistungen sind alle sehr gut, persönlich hervorheben möchte ich Falko Diekmann, der dem Nachtmahr wirklich gut dargestellt hat, besonders seine Abgrundtief bösartige Lache hat es in sicht
Fazit: Ein sehr gutes und düsteres Hörspiel, das man sich öfters anhören kann/sollte, wenn man Grussel/Horror verträgt, ansonsten sollte man die Finger davon lassen ;). Die Geschichte von Nightmares wird würdig beendet und schließt (fast) alle Fragen, die man sich im ersten Teil gestellt hat.
 

MetalWarrior

Michael Schreiber
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AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Ich habs noch nit gehört, aber ich will schomma n Lob fürs Cover aussprechen: Das iss echt cool!
 

DJ Force

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AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Also dafür, dass wir alle so lange auf die VÖ gewartet haben, ist es jetzt erschreckend ruhig hier :(

Ich war bei der Premiere dabei, auch wenn mich der Chat nach einiger Zeit nicht mehr rein lassen wollte.
Direkt vorweg: Für Nebenbei ist das Hörspiel nix. Man muss sich die Zeit nehmen und das Hörspiel ohne Ablenkung auf sich wirken lassen, sonst entgeht einem eine ganze Menge Atmosphäre und Story.
Und die hats in sich. Die bedrückend-bedrohliche Stimmung, die hier nicht nur durch die ausgewogene Sound- und Musikuntermalung geliefert wird, sondern auch durch die durch die Bank weg guten Sprecher, ziehen den Hörer unaufhaltsam immer tiefer in psychologische, albtraumhafte Abgründe.
Streckenweise wurden die verschiedenen Ich-Erzähler etwas zu oft und lang eingesetzt. Ich hätte lieber Dialoge gehört, aber das ist schlussendlich Geschmacksache. Von den Sprechern her muss ich auch leider sagen, dass Sabine im Vergleich zum ersten Teil hier weniger Lust gezeigt hat. Das war schon mal besser. Dafür wiederum wirkten die Dialoge viel ausgereifter geschrieben als noch im ersten Teil, was ich sehr positiv empfand.

Unterm Strich ist Nightmares 2 ein mehr als würdiger Abschluss dieser düsteren Geschichte, mit fantastischer Atmo, tollen Sprechern und jeder Menge Gänsehaut-Grusel.
 

der_Michi

Er sitzt und spricht.
AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Ich bin vom Gesamtpaket sehr begeistert. Toller Schnitt, tolle Sprecher, tolles Cover, tolle Story.

Mein Lieblingszitat: "Mich wundert nicht, dass hier viel geschrien wird."

Hätte mich gerade im Zug fast halb totgelacht.

MfG

der Michi
 

Sascha Kiss

ehemals aarom
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Auf dem Weg von Aarhus nach Hamburg bei -10 Grad, karger Landschaft und eisgefrorener Umgebung habe ich beide Teile in der Morgendämmerung gleich hintereinander gehört. Obwohl ich den ersten Teil schon kannte war ich von Anfang bis Ende gefesselt. Der 2. Teil hat gegenüber dem ersten noch einmal kräftig an Qualität zugelegt und zwar in allen Bereichen. Das Warten hat sich gelohnt...

Zur Story: sie gefällt mir von vorne bis hinten. Es gibt aus meiner Sicht aber zwei Schwachstellen:

Im ersten Teil wird mir zu schnell darauf geschlossen, dass das Wesen, welches Emily und Ethan angegriffen hat, über beide bescheid wissen muss. Wenn man zum ersten Mal einem übernatürlichen Phänomen begegnet müssten aus meiner Sicht noch mehrere Erklärungsansätze offen bleiben, bis es einen eindeutigen Hinweis für eine definitive Erklärung gibt. Das ging mir ein wenig zu schnell.

Ähnlich verhält es sich im zweiten Teil damit, dass alle Charaktere ohne Widerworte akzeptieren, dass Ethan eine zentrale Rolle in Verbindung mit dem Nachtmahr darstellt. Das war mir bis zur finalen Erklärung als Hörer nicht einmal klar. Ethan hat es geahnt, wusste es aber auch nicht sicher. Und dennoch sprechen seine Freunde davon, dass sie ihm gefolgt seien. Aus meiner Sicht hätte das Unwissen darüber was passiert und Ethans Ahnung, dass es hier eigentlich nur um ihn geht, grosses Konfliktpotential gehabt, das leider nicht ausgeschöpft wurde.

Das sind unterm Strich aber nur kleine Schwächen im Vergleich zur ansonsten absolut tollen Story.

Auch etwas schade fand ich, dass Alex das musikalische Hauptthema aus Teil 1 nicht mehr aufgegriffen hat. Das hätte das Gesamtpaket noch runder gemacht. Ansonsten hat mir sehr gefallen, dass musikalische Zurückhaltung herrscht und nur dezent melodische Einsprengsel zu hören sind.

Besonders gut hat mir die Entwicklung der Sprecher gefallen (mich mal ausgenommen, ich denke immer ich hätte es noch besser machen können). Man kann sehr gut hören, dass alle Sprecher dazugelernt haben. Besonders gut gefällt mir Falko als Nachtmahr. Und Björns Showdown finde ich ebenso erstklassig.

Der Schnitt klingt sehr rund. Es gibt nur zwei Stellen, an denen ich etwas auszusetzen habe. Nachdem Emily aus dem Sumpf befreit ist, scheinen alle drei Charaktere komplett still zu stehen. Sie unterhalten sich noch eine Weile, aber bis auf den Hintergrund hört man gar nichts. Sumpfiges stapfen hätte hier die Szenerie belebt. Der Sound für die Blitze des Nachtmahrs gegen Ende des Hörspiels ist sehr hochfrequent und schmerzte mir in den Ohren. Ich musste unweigerlich den Kopfhörer vom Ohr entfernen und leiser machen. Da hätte ich einen anderen Sound gewählt.

Danke an alle Beteiligten für dieses Hörspiel-Schmuckstück. Es war mir eine Freude. Und ich kann mir gut vorstellen das Ensemble noch einmal in mich aufzusaugen.

Edit: es tut mir Leid, ich habe vergessen zu schreiben, dass mir das Cover ausserordentlich gut gefällt. Wirklich ausserordentlich. :D
 
AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Auch etwas schade fand ich, dass Alex das musikalische Hauptthema aus Teil 1 nicht mehr aufgegriffen hat. Das hätte das Gesamtpaket noch runder gemacht. Ansonsten hat mir sehr gefallen, dass musikalische Zurückhaltung herrscht und nur dezent melodische Einsprengsel zu hören sind.

Servus Sascha,

auch ich fand das Schade das hätte mir ne Menge Zeit durch Neukompositionen erspart wenn ich die alten Stücke noch gehabt hätte. Mir ist 2009 oder 2010 meine Festplatte gestorben und das während der Arbeit. Leider hatte ich die Tracks zu der Zeit direkt auf Svens Arrangement arrangiert und nicht einzeln exportiert. Somit habe ich einige Werke verloren. Sicherlich habe ich versucht mich ein wenig an die alten Themen zu orientieren, habe aber eine versuchte Kopie strikt abgelehnt. Aus Zeitmangel habe ich auch die Themenvielfalt eingeschränkt und habe mich mehr um SFX und Schnitt gekümmert. Alles aus einer Hand fand ich von Anfang an zu Mächtig, ich habe das Projekt aber angenommen weil mir das Projekt wichtig war. Die beste (Team)Lösung (Matthias/Gühlke) wie in Teil 1 und in vielen anderen Projekten stand ja leider nicht zur Verfügung :eek:

Alles in Allem bin ich froh das es euch gefällt.
 

Claudi

Mitglied
AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Ich fand es klasse! Die lange Wartezeit hat sich wirklich gelohnt.
Zwar habe ich bis zum Ende gehofft, dass Ethan am Ende doch überlebt ( ich steh halt auf Mädchenenden :) ) aber genauere Überlegungen ließen mich zu dem Schluss kommen, dass es so am besten war.
 

Nee

Mitglied
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AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Ich bin begeistert. :thumbsup:
 

MoFisch

ein mächtiger Pirat
AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Hätte ich das Hörspiel noch nicht gehört, würde ich jetzt aufhören zu lesen!

Geschichte/Skript:

Fortsetzungen haben es bei mir zugegeben nicht so leicht. Nightmares 2 hat definitiv die Hürde genommen. Leider war ich zuerst ein wenig enttäuscht. Mir gefiel es sehr, dass der Nachtmahr im ersten Teil seinen Schrecken so "individuell" verbreitet hat. Und nun kommen alle also in dem bösen, dunklen "Wald" an. Ein bisschen mehr Abwechslung hätte ich mir gewünscht. Die Gestaltung dieser Welt hat mir jedoch richtig gut gefallen.
Sehr schön finde ich auch hier wieder die Wechsel der Erzählperspektiven und wie schön die Sprache an die jeweilige Person oder Szene angepasst wird.
Die ganze action des showdowns nahm mir leider den Nervenkitzel aus der Geschichte. Ein wenig schade fand ich auch, dass der Nachtmahr hier so "vermenschlicht" wurde. Das Böse erklärt wie ein schnöder Bösewicht seinen Plan? Das Böse hat Angst vor dem Tod? Hmmm. Viel interessanter fand ich den Weg zur Höhle und was unsere Protagonisten bis dahin so alles durchmachen mussten. Auch wenn es furchtbar kitschig und klischeehaft war^^, mir gefiel das Ende. Nur, "war das hier das Ende?"

Sprecher/Rollen:

Thomas macht mal wieder einen hervorragenden job als Ethan. Sehr schön gefällt mir der Wechsel zwischen Rolle und Erzähler. Ethan mag ich deshalb so sehr, weil er ein ganz unheldenhafter Held ist, ohne zum Antihelden zu werden.
OK, Radcliffes erste Worte haben mich zwei Jahre meines Lebens gekostet (und ich bin froh, meine Blase gut unter Kontrolle zu haben). Aber nicht nur deshalb ist Detlefs Leistung so wunderbar. Mir gefiel die große Bandbreite zwischen dem gewöhnlichen Ganoven, dem ängstlich-nervösen Opfer und dieser Prise Hinterhältigkeit, die sich so schön im Hintergrund hält.
Ich wiederhole mich an dieser Stelle gerne: Sven leidet so schön. Man/frau/also ich will ihn einfach in den Arm nehmen. Daneben spielt auch er scheinbar so mühelos auf dem Emotionsklavier. (Ich bin der Nachmahr *muahaha*)
Sehr schön fand ich auch Emily und Barnes.

Sound/Musik/Schnitt:
Sehr lobenswert finde ich den schönen Übergang des Schreis bei Ethans Landung. Mag ein simpler Effekt sein, hat aber für mich einen große Wirkung.
Die gesamte Geräuschkulisse ließ mein Kopfkino anspringen. Die bekannten und fremdklingenden Geräusche zusammengeworfen ergeben eine vertraute und doch so fremde Hörwelt.
Ein wenig aus dem Rahmen fallen dann aber leider doch folgendes: Als der Baum nach Daniel schlägt, klingt das alles andere als "plötzlich". Und später höre ich einfach keine Äste, die nach ihm schlagen.
Die Musik, dieses Soundbett, die Effekte: Für mich ist alles so wundervoll harmonisch zusammengetragen. Allein dadurch bekam ich schon ein beklemmendes Gefühl.

Fazit:
Nightmares 2 besticht durch kompakte Atmosphäre gepaart mit tollen Rollen. Das Stück nimmt so ziemlich jedes Klischee mit, das es finden kann. Aber das stört mich komischerweise überhaupt nicht. Vielleicht ist das ja auch das große Geheimnis? Auch wenn mir der erste Teil eher den Schlaf raubte (im positiven Sinn), fand ich im zweiten Teil einen würdigen Nachfolger. Spannende Unterhaltung!

Und vielleicht schaffe ich es mal, mich kurz zu fassen.^^
 

Quiller

Mitglied
AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Um 'ne richtige Rezension zu schreiben, bin ich zu faul. Deshalb beschränke ich mich auf ein paar Eindrücke und schreibe einfach wirr und ungeordnet drauf los.

Als Erstes: ein sehr sauber produziertes Hörspiel. Was den Soundteppich und die musikalische Untermalung betrifft, bin ich sehr angetan. Die Sprecher haben mir alle gut gefallen. Angenehm war, dass ich keine Probleme hatte, die Stimmen auseinanderzuhalten, was hier nicht immer der Fall ist.

Die Story war im Grunde in Ordnung, ABER mir war das Hörspiel definitiv zu lang. Für 80 Minuten Laufzeit ist mir da zu wenig Handlung. Mir fehlt das Tempo, ein bisschen Erzählstruktur und ein paar Wendepunkte. Die drei Ich-Erzähler sorgen auch nicht gerade für Kurzweile bei mir. Aber gut, das ist wohl Geschmacksache.

Ich denke aber, ein bisschen Kürzung und Verdichtung hätten dem Skript nicht schlecht getan.

Mit der Hauptfigur Ethan habe ich auch so meine Probleme, weil sie überhaupt keine Charakterentwicklung durchmacht. Von Anfang an stellt er sich jeder Gefahr. ("Holt eure Axt aus dem Keller! Wir jagen jetzt den Nachtmahr.") Das macht die Figur für mich ein bisschen langweilig. Bei einer klassischen Heldenreise ist es ja meistens so, dass der Protagonist zuerst zögert und sich weigert. ("Was? Ich soll diesen doofen Nachtmahr jagen? Habt ihr den Verstand verloren? Das ist viel zu gefährlich. Ich bleibe lieber zu Hause, schieb' mir 'ne Pizza in den Ofen und höre mir die neue "Chris de Burgh"-Platte an.")

Was mir sonst noch auffiel:

- Wenn ich richtig aufgepasst habe, spielt die Geschichte in England, und zwar im Jahr 1985. Wenn man das nicht ganz kurz am Anfang erwähnt hätte, wäre ich NIE darauf gekommen. Warum entscheidet man sich für das England in der Thatcher-Ära, wenn das für die Handlung eigentlich vollkommen irrelevant ist? Das könnte doch ebenso gut in der Gegenwart spielen. Vielleicht habe ich auch etwas verpasst. Ich habe beide Teile nur jeweils einmal gehört.

- Am Anfang von Teil 2 sagt in Ethan als Ich-Erzähler etwas wie "Es dauerte einen ganzen Moment, bis ich Tonys Antlitz erkannte." Ethan wird als langhaariger Metallica-Fan beschrieben und dann benutzt er Wörter wie "Antlitz"? Ich weiß ja nicht. Irgendwie hört sich das falsch an. Schon im ersten Teil sprach er von "Halbstarken". Auch das ist für mich ein Anachronismus. Keiner unter 70 sprach in den 80ern noch von Halbstarken.

- Ethan stirbt ja gegen Ende von Teil 2. Mir ist nicht ganz klar, wie ein Ich-Erzähler seinen eigenen Tod beschreiben kann, bzw. wie er überhaupt das Ganze erzählen kann. Tote können in der Regel ja nicht mehr erzählen. Das geht nur, wenn er die Geschichte aus dem Himmel oder aus der Hölle erzählt. Das hat es ja auch im Film und in der Literatur schon gegeben, mit dem Unterschied, dass der Zuschauer/Leser dann auch irgendwann mit eingeweiht wird. So wie es hier gehandhabt wird, gefällt mir das nicht so richtig.

Puh, das ist mehr geworden, als ich vorhatte. Ich glaube, ich hab mich etwas im Detail verloren. Deshalb klingt das auch arg negativ. Beim nächsten Mal werde ich mir beim Hören ein paar Stichpunkte machen, um Positives und Negatives besser gewichten zu können.
 

Noir

Mitglied
AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Vielen, vielen Dank für den Batzen an Feedback. Es freut mich, wenn man weiß, dass die eigene Arbeit genau unter die Lupe genommen wird. Ob dabei dann das Positive oder das Negative überwiegt, ist nebensächlich. Deshalb möchte ich deinen Post auch gar nicht Wort für Wort auseinanderziehen und zu jedem Punkt Stellung beziehen, da vieles ja auch Geschmackssache ist. Ein/Zwei Punkte möchte ich aber doch eben noch anmerken.

Der Zweiteiler "Nightmares" war mein allererstes Skript. Ich habe eine so "komplexe" Geschichte vor 2009 niemals derartig zu Papier gebracht. Natürlich leidet es dann an einigen Kinderkrankheiten, von denen meine heutigen Skripte vermutlich weniger haben werden - aber ich bin da immer noch weit von professionellem Status entfernt. Das ist das Ziel...ob man es erreicht, ist eine andere Frage.

Der Kritikpunkt "Warum ist die Geschichte im Jahr XYZ angesiedelt? Man merkt es gar nicht." taucht öfter auf. Nicht nur bei diesem Hörspiel. Ich frage mich dann immer: "MUSS man das denn immer merken?" Konnte man in den 80ern IMMER merken, dass gerade "die 80er" sind? Im ersten Skript diskutiert Ethan kurz mit Emily darüber, ob Metallica jemals so groß werden würden wie Iron Maiden...das war für mich im Grunde genug Hinweis, um welche Zeit es sich gerade handelt. Ich meine: Hätte die Geschichte auch 2013 spielen können? Oder 2060? Klar. Aber darf sie deshalb nicht 1985 spielen? Nur weil man nicht an jeder Ecke irgendwelche Popper 80er Jahre Sprüche raushauen hört, finde ich das nicht weniger "logisch"...aber ok...das ist vermutlich auch einfach Ansichtssache.

Bzgl. der Wortwahl Ethans: Ethan ähnelt SEHR stark mir selbst. Ich bin mopsig. Ich bin zottelig. Ich bin Metalfan. Und ich rede genau so. Und in unserer "Szene" reden viele...SEHR viele so...Ethan ist halt kein "typischer" Teenager...gerade WEIL die Meisten so nicht reden, redet er so. Ich hätte auch statt "Halbstarke" "gewaltbereites Affenpack" schreiben können...aber jemand wie Ethan - auch wenn er ein langhaariger Metallicafan ist - sagt sowas nicht...wir Metalheads geben uns auf Partys gerne grob und laut...aber wir sind eloquenter als man uns ansieht :D

So...das wollte ich noch loswerden :)
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
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AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Hallo miteinander,

nun mal mein Feedback zum 2ten Teil

Skript:
Nach dem fulminaten ersten Teil waren die Erwartungen zumindest bei mir recht groß. Der Handlungsstrang und die Charakterentwicklung waren im ersten Teil intensiv und die Stimmung düster und unheimlich. Teil 2 setzt da an, wo der erste aufhörte und doch muss man sagen, dass hier der Ansatz, wie die Handlungsstränge aufgebaut wurden sich veränderten. Zwar wurde die Erzählweise beibehalten, in der einzelne Protagonisten einen Erzählpart übernahmen, jedoch fühlte man sich noch in Teil 1 durch die Handlung an die Hand genommen. Der zweite Teil verzichtet darauf und so durchstreifen die Charaktere ziellos in einer fremden Umgebung und erreicht beim Hörer dadurch eine Unsicherheit, die wohl auch gewollt ist. Als Hörer bleibt dann eine Frage, ob man sich darauf einlassen will oder eher die großen Fragezeichen entstehen, da man so auch leicht die Orientierung verlieren kann. Ich muss zugeben, dass ich einen zweiten Anlauf brauchte, da ich bei dem ersten Anlauf nach dem ersten Drittel der Handlung nicht mehr folgen konnte. Das lag weniger daran, dass ich nicht verstand was wiedergegeben wurde. Vielmehr war ich aus der Szene raus und verstand die Zusammenhänge einfach nicht mehr.
Insgesamt aber form die Story gelungen eine extrem düstere Atmosphäre. Hier wurde gegenüber dem ersten Teil noch eine ordentliche Schippe draufgelegt. Das Ende selbst erscheint dann folgerichtig wenn vielleicht auch hier das ein oder andere Klischee nicht fehlen durfte. Ein wenig schade war, dass die Nebenhandlungen eigentlich keine echte Bedeutung in der Geschichte hatten. Wenngleich sie mir trotzdem von der Umsetzung her recht gut gefielen

Für mich auch wahrnehmbar ist, dass es sich hier um ein früheres Werk von Thomas handelt. Die Erzählweise und der Einsatz der Ich-Erzähler für jeden Charakter war charakteristisch. Im Gegenzug zu Barash-Tyr, wo der Rolle mehr Raum gegeben wurde, unterbrachen die Off-Stimmen verstärkt die Dialoge. Das empfand ich gut gelungen in den ruhigeren Szenen, störend in den actionlastigeren.

Die Sprecher:
Tja, hier war ich recht zwiegespalten. Das lag zum einen daran, dass die Takes schon sehr alt waren und man das deutlich hörte. Zum anderen passte auch nicht alles so zusammen, wie es wahrscheinlich mal gedacht war. Zunächst einmal positiv anzumerken ist, dass mit der Hinzunahme von Detlef Tams in einer Nebenrolle, wie auch der Nebenstrang in der Polizeistation mit Wolfram Damerius rein sprechertechnisch sehr gut waren. Die anderen Portagonisten besaßen immer wieder schöne Glanzpunkte. Im Hauptstrang konnten für mich Thomas und Falko sehr überzeugen - besonders wenn sie im Dialog zueinander standen. Aber auch der Nachtmahr hatte mit den anderen sehr schöne Momente. Ein wenig schade war es dann bei den anderen, die in ihrer Stimme nicht immer die Szene selbst unterstrichen. Hier wäre es m.E. gut gewesen Retakes anzufordern. Ein Beispiel dazu ist eine Höhle, die bereits atmosphärisch bereits schon äußerst düster anmutet, die Rollen aber eher den Eindruck machten, als gingen sie über die Straße, um jemanden zu vermöbeln. Das fand ich ein wenig schade.

Der Schnitt:
Hier ist ebenfalls Licht und Schatten. Sehr schön fand ich die atmosphärische Untermalung, wie auch die gewählten diffusen Effekte, die eine sehr düstere Stimmung aufkommen ließen. Geräusche wie Schritte, Kleidung waren eher zurückhaltend, was dem Hörgenuss aber nicht schmälerte. Einzig die Splattergeräusche waren mir das ein oder andere Male etwas zu langatmig, während die Auswahl gut gelungen war. Neben den Sprecherleistungen fielen mir noch die Stimmaussteuerungen auf, die teilweise sehr extrem waren. Während Detlef ein sehr volles Stimmbild lieferte, war es bei Sven Matthias eher flach und dumpf. Bei den beiden war es für mich ganz extrem. Das war in anderen Szenen mit den jeweiligen Sprechern nicht so deutlich.

Die Musik
Diese fand ich außerordentlich gelungen und passt es sehr gut zur Unterstreichung der Szenen, die eine permamente Hoffnungslosigkeit und tiefe Verzweiflung unterstrichen. Das Haupthema gefiel mir dabei am besten.

Das Cover:
Hier ist ein sehr gutes Bild gelungen, dass im Gegensatz zu Teil 1 im Comicstil gehalten ist. Die sich vermschmelzenden Gesichter und auch der Fall von Ethan sind stilistisch klasse wiedergegeben.

Fazit:
Ja, der zweite Teil ist gelungen, da er es vermag, den Hörer zu fesseln. Aber im Vergleich zum ersten Teil ist dieses Hörspiel schwächer, als der erste. Das mag sowohl am eher verwirrenden Anfang der Handlung liegen. Was mir aber fehlt ist eine Steigerung in Form der Sprechqualitäten und des Spannungsbogens zum ersten Teil. Das zu liefern ist aber auch schwierig, wenn man sich die Produktionsabläufe mit wechelnden Cutter und langer Ruhezeit vor Augen führt. Gemessen daran ist das Ergebnis mehr als Hörenswert. Für diejenigen, die auf eine Fortsetzung gehofft und gebangt haben ist es eh ein Muss.

Viele Grüße.
 

Devil11989

Mitglied
AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Ganz Ganz großes lob für ein Super Hörspiel leider hat mich das Ende welches wirklich gut und Spannend war etwas entäucht
aber nur weil der "HELD" leider es nicht geschafft hat
Aber wie gesagt das ist meine persönliche Meinung.
 

Dorsch Nilson

aka Beipackzettel
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AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Sehr schön :) hab's grad zuende gehört.

Für mich haben die Nightmares-Hörspiele einen extrem hohen Unterhaltungswert, was nicht zuletzt daher kommt, dass ich Thomas und auch einige der SprecherInnen persönlich kenne und schätze. So richtig das gruseln will sich bei mir allerdings nicht einstellen :)

Ich schreibe wie immer mein Feedback, ohne vorher gelesen zu haben, was die anderen geschrieben haben.

Also einleitend möchte ich sagen, dass das Werk für mich,genau wie der erste Teil, auf jeden Fall ein Meisterstück ist. Ich hoffe es fühlt sich niemand auf den Schlipsgetreten, wenn ich sage, dass ich die meiste Zeit eher Tränen gelacht habe als mich zu Gruseln. Ich hege große Bewunderung für Thomas' Fantasie, die Alptraumwelt war wunderbar plastisch, sprachlich toll gemalt. Die Dialoge sind für mich aber fast durchgehend eine gekonnte Persiflage auf die Epik des Fantasy-Genres. Es sind so viele Klischeesätze zur Anwendung gekommen - ich weiß nicht genau, wie ich das gefunden hätte, wenn ich Thomas und die anderen nicht kennen würde. So fühlte ich mich einfach oft an Schnappes und Noah oder die langen Nächte auf dem Dyrerhof erinnert und musste echt viel grinsen.

Von den Sprechern und der Technischen Umsetzung her finde ich's gelungen und sehr charmant, wenn es auch doch für mich ein leichtes Gefälle gibt zu van Hagen, das ich gestern gehört habe. Aber analog zu dem was ich dort gestern schrieb, Gefällt es mir hier, dass eben auch einige Stimmen dabei sind, die ich noch nicht so oft oder noch nie bewusst gehört hatte. Was mich allerdings gestört hat, ist das der Nachtmar an einigen Stellen einen hörbaren westdeutschen (Köln?) Dialekt hat. Das bringt für mich einen niedereren Trashfaktor, den das Hörspiel ansonsten nicht hat.

Die Musik fand ich fast die ganze Zeit sehr Stimmungsvoll, sie hat sich der Handlung stark untergeordnet, was umgekehrt den Sprechern mehr Gewicht gab und das ganze sehr erzählerisch wirken ließ. Nur in der Mitte (ca. 32 Min.) irgendwo und ganz am Ende kam je so ein banal poppiges Elektro-Stück, was ich nicht mochte bzw. was ich irgendwie unpassend fand.

Schnitt, Timing und Soundeffekte fand ich großartig, vor allem die Splattersounds.

Alles in allem hat es mir sehr viel Spaß gemacht und ich werde es weiterempfehlen.
 

Chaosmacherin

Mitglied
AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Ich bin - ganz ehrlich - HIN UND WEG! Ich bin durch Nightmares auf das Forum gestoßen. Am Sonntag haben hatte ich den ersten Teil angehört und konnte den 2. kaum erwarten. Glücklicher weise musste ich nicht so lange Warten, wie es bei einigen hier der Fall war. :D Gestern Abend habe ich den 2. Teil dann leider nicht ganz geschafft, weil ich sehr müde war. Also hörte ich die letzten 30 Minuten auf dem Weg zur Arbeit an und danach war ich total aufgewühlt! (Im positiven Sinne)

Die Geigenmusik die hier und da genutzt wurde hat mich total fertig gemacht. Ein schönes, klassisches Horrorelement. :) Nicht zuletzt wegen der tollen Musik war die Atmosphäre des Hörspiels einfach bombastisch!
Ich kann gar nicht viel mehr sagen, weil mich das gesamt Paket einfach so sehr beeindruckt... Alle sprecher waren TOP mein größter Favorit war
Detlef Tams als Benjamin Radcliffe. Tolle Stimme!
Nur eine Sache hat mir nicht gefallen, der Name der Hauptfigur Ethan Hawkins! :D Ich konnte einfach nicht aufhören mir den Schauspieler Ethan Hawk vorzustellen. ^^ Aber das ist vermutlich eher so ein persönliches Ding.

Eine Frage habe ich aber noch: In welchen Alter sind die Hauptfiguren anzusiedeln?
Daniel nennt die anderen an einer Stelle "Kinder" und da fragte ich mich halt wie alt sie wohl alle so sind.
 

Noir

Mitglied
AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Es freut mich sehr, dass dir das Hörspiel gefallen hat. Nightmares 1 und 2 waren meine ersten großen Skripte und deshalb hängt da sehr viel Liebe drin. Die Protagonisten sind zwischen 23 (Emily) und 40 (Daniel) Jahren alt. Es wird oft von "Kindern" geredet, weil gerade diese oft Opfer des Nachtmahrs wurden und da Daniel mit den Fällen beschäftigt ist, sind für ihn die anderen auch irgendwie "Kinder"...auch wenn das natürlich vom Alter her nicht stimmt.

mfg
Tom
 

Masterofclay

Marco Rosenberg
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AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Upps, wie konnte ich nur monatelang übersehen, dass dieses Hörspiel schon veröffentlicht wurde??? Ich sollte mal wieder öfter im Forum vorbeischauen. ^^
 

Noir

Mitglied
AW: Nightmares 2 - In ewiger Finsternis

Das solltest du wohl, Marco ;)
 
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