Poldi
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Nachtmahr - 1. Der Skarabäus
Erster Eindruck: In der Dunkelheit lauert das Böse
Paul Lessingham reist in seiner Vergangenheit oftmals nach Afrika und ist von der dortigen Kultur fasziniert. Doch seit einigen Tagen benimmt er sich äußerst seltsam. Was hat die unheimliche Gestalt damit zu tun, die immer wieder in den nächtlichen Londoner Strassen auftaucht?
Ein neuer Hörspielverlag hat das Licht der Welt erblickt: Wolpertinger Hörbücher heißt er und hat zum Start zwei Folgen der Reihe "Nachtmahr" ausgesandt, um die Hörspielwelt zu begeistern - und das dürfte mit dem ersten Teil "Der Skarabäus" durchaus gelingen. Dem Konzept der Reihe folgend wurde ein Klassiker der Horrorliteratur umgesetzt, und dieser ist so eindringlich und atmosphärisch gelungen, dass man ein bereits lang eingespieltes Produzententeam dahinter vermutet. Schon in den ersten Minuten wird man gepackt von der unheimlichen und rätselhaften Geschichte, lässt sich in der schaurigen und düsteren Stimmung treiben und fühlt das sich steigernde Entsetzen der Protagonisten mit. Bis zu seinem Schreck erfüllten Ende weiß das Hörspiel dabei den stetig anwachsenden Spannungsbogen des Romans von Richard Marsh auszunutzen und in einem extrem guten und Atem beraubenden Finale zu enden, das durch sprachliche Höchstleistungen und die phantastische Umsetzung eindringlich zu überzeugen weiß. "Der Skarabäus" muss sich hinter keinem Hörspiel des gleichen Genres verstecken und bereitet Wolpertinger Hörbücher einen Traumstart. Hoffen wir, dass diese Produktion die nötige Aufmerksamkeit bekommt, verdient hat sie es allemal.
Die Sprecher sind nicht nur erfahrene Vollprofis, sondern mit hörbar viel Spaß an ihren Rollen und Leidenschaft bei der Sache. Erzähler Hans Peter Hallwachs führt mit düster-drohender Stimme durch das Hörspiel und schafft es, seiner Stimme immer neue Akzentuierungen zu verleihen. Bernd Rumpf ist als Paul Lessingham in der Hauptrolle zu hören und gestaltet diese voller verschiedenster Emotionen, kann aber ganz besonders die Angst seines Charakters hervorheben und so intensiv auf den Hörer übertragen. Für mich das Highlight dieser Folge ist aber eindeutig Franziska Pigulla. Ihre sonst so sanfte Stimme lingt hier hasserfüllt und machtgierig, eine unglaubliche Leistung, die für Gänsehautschauer sorgt. Weitere Sprecher sind unter anderem Anna Carlsson, Wolfram Koch und Robert Löhr.
Wie oben bereits erwähnt spielt schon das Erstlingswerk des neuen Verlages in der obersten Liga in Sachen Atmosphäre mit. Düster, beklemmend und schaurig-schön versetzt uns die Musik ins London des späten 19. Jahrhunderts, greift dabei Klänge auf, die einem aus Hörspielen durchaus bekannt vorkommen, aber hier sehr passend eingefügt wurden. Jede Szene hat einen eigenen Anstrich bekommen, der durch passende Geräusche unterstützt wird. Hervorragend! GroßesLob gebührt auch der zerbrechlich-düstere Abschlusssong, dem ich sehr gerne geluacht habe.
Ein riesiger und Grauen erregender Käfer ist auf dem Cover auf schwarzem Grund zu sehen, nur der verschnörkelte Titel der Serie findet sich noch auf der Illustration, der Name der Serie ist klein an der Seite versteckt. Hoffen wir, dass das genug Wiedererkennungswert für die Reihe ergibt. Vortrefflich gelungen ist die Gestalung des Booklets. Neben stimmungsvollen Fotos realer Schauplätze, Informationen zum Autor und einer Aufllistung der Tracks ist die Sprecherauflistung in ganz besonderer Weise geschehen: Eingerahmte Fotos, die wie in einem altertümlichen Wohnraum wirken, sind eine wunderbare und außergewöhnliche Idee. Zusätzlich findet sich ein kleiner, gefalteter Stadtplan Londons in der Hülle. Perfekt!
Fazit: "Der Skarabäus" ist finster, hochspannend und ein absolut gelungener Start für "Nachtmahr", einer Reihe, die uns hofentlich lange erhalten bleibt.
VÖ: 06. November 2009
Label: Wolpertinger Hörbücher
Bestellnummer: 978-3-941709-01-0
Erster Eindruck: In der Dunkelheit lauert das Böse
Paul Lessingham reist in seiner Vergangenheit oftmals nach Afrika und ist von der dortigen Kultur fasziniert. Doch seit einigen Tagen benimmt er sich äußerst seltsam. Was hat die unheimliche Gestalt damit zu tun, die immer wieder in den nächtlichen Londoner Strassen auftaucht?
Ein neuer Hörspielverlag hat das Licht der Welt erblickt: Wolpertinger Hörbücher heißt er und hat zum Start zwei Folgen der Reihe "Nachtmahr" ausgesandt, um die Hörspielwelt zu begeistern - und das dürfte mit dem ersten Teil "Der Skarabäus" durchaus gelingen. Dem Konzept der Reihe folgend wurde ein Klassiker der Horrorliteratur umgesetzt, und dieser ist so eindringlich und atmosphärisch gelungen, dass man ein bereits lang eingespieltes Produzententeam dahinter vermutet. Schon in den ersten Minuten wird man gepackt von der unheimlichen und rätselhaften Geschichte, lässt sich in der schaurigen und düsteren Stimmung treiben und fühlt das sich steigernde Entsetzen der Protagonisten mit. Bis zu seinem Schreck erfüllten Ende weiß das Hörspiel dabei den stetig anwachsenden Spannungsbogen des Romans von Richard Marsh auszunutzen und in einem extrem guten und Atem beraubenden Finale zu enden, das durch sprachliche Höchstleistungen und die phantastische Umsetzung eindringlich zu überzeugen weiß. "Der Skarabäus" muss sich hinter keinem Hörspiel des gleichen Genres verstecken und bereitet Wolpertinger Hörbücher einen Traumstart. Hoffen wir, dass diese Produktion die nötige Aufmerksamkeit bekommt, verdient hat sie es allemal.
Die Sprecher sind nicht nur erfahrene Vollprofis, sondern mit hörbar viel Spaß an ihren Rollen und Leidenschaft bei der Sache. Erzähler Hans Peter Hallwachs führt mit düster-drohender Stimme durch das Hörspiel und schafft es, seiner Stimme immer neue Akzentuierungen zu verleihen. Bernd Rumpf ist als Paul Lessingham in der Hauptrolle zu hören und gestaltet diese voller verschiedenster Emotionen, kann aber ganz besonders die Angst seines Charakters hervorheben und so intensiv auf den Hörer übertragen. Für mich das Highlight dieser Folge ist aber eindeutig Franziska Pigulla. Ihre sonst so sanfte Stimme lingt hier hasserfüllt und machtgierig, eine unglaubliche Leistung, die für Gänsehautschauer sorgt. Weitere Sprecher sind unter anderem Anna Carlsson, Wolfram Koch und Robert Löhr.
Wie oben bereits erwähnt spielt schon das Erstlingswerk des neuen Verlages in der obersten Liga in Sachen Atmosphäre mit. Düster, beklemmend und schaurig-schön versetzt uns die Musik ins London des späten 19. Jahrhunderts, greift dabei Klänge auf, die einem aus Hörspielen durchaus bekannt vorkommen, aber hier sehr passend eingefügt wurden. Jede Szene hat einen eigenen Anstrich bekommen, der durch passende Geräusche unterstützt wird. Hervorragend! GroßesLob gebührt auch der zerbrechlich-düstere Abschlusssong, dem ich sehr gerne geluacht habe.
Ein riesiger und Grauen erregender Käfer ist auf dem Cover auf schwarzem Grund zu sehen, nur der verschnörkelte Titel der Serie findet sich noch auf der Illustration, der Name der Serie ist klein an der Seite versteckt. Hoffen wir, dass das genug Wiedererkennungswert für die Reihe ergibt. Vortrefflich gelungen ist die Gestalung des Booklets. Neben stimmungsvollen Fotos realer Schauplätze, Informationen zum Autor und einer Aufllistung der Tracks ist die Sprecherauflistung in ganz besonderer Weise geschehen: Eingerahmte Fotos, die wie in einem altertümlichen Wohnraum wirken, sind eine wunderbare und außergewöhnliche Idee. Zusätzlich findet sich ein kleiner, gefalteter Stadtplan Londons in der Hülle. Perfekt!
Fazit: "Der Skarabäus" ist finster, hochspannend und ein absolut gelungener Start für "Nachtmahr", einer Reihe, die uns hofentlich lange erhalten bleibt.
VÖ: 06. November 2009
Label: Wolpertinger Hörbücher
Bestellnummer: 978-3-941709-01-0