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Yüksel

MXL 990 Hardware hacking - Umbau auf Röhre 1

Halloooo liebe Leute,

hier möchte ich ein Projekt beschreiben, an dem ich die letzten Wochen saß: Der Umbau eines MXL 990 Mikrofons, bzw. Umrüstung auf Röhre.
Ich habe mir vor zig Jahren, lange vorm Hörtalk, mal ein MXL 990 Mikrofon gekauft, weil ich einfach mal mit einem Kondensatormikrofon rumspielen wollte. Ich kannte ja bisher nur dynamische Mikrofone, und das MXL 990 ist mal ein guter Kompromiß in Sachen Preis / Leistung:

http://www.mxlmics.com/microphones/900-series/990/
IMG_20130712_223638.jpg

Aktuell gibts das immernoch bei diversen Händlern für etwa 100€ zu kaufen.
Aber schon bald hatte ich das Gefühl, daß man da noch irgendwas optimieren kann ..... und so entwickelte sich die Idee, den eingebauten Vorverstärker umzubauen oder auszutauschen. Und da ich gerne mit Röhrenkrams rumbastele, sollte dann natürlich ein Röhrenvorverstärker rein.

Nunja, vor drei Wochen war es soweit, der Entschluß war gefaßt: Es wird umgebaut und bekommt einen Röhrenvorverstärker! Grundlage waren folgende Überlegungen:
- es muß "rückbaubar" sein: Ich will es in den Ursprungszustand zurückbauen können, wenn das nicht klappt
- der obere Teil mit dem Korb, in dem die Kapsel sitzt, muß unverändert bleiben, damit die Akustik nicht verändert wird
- das Gehäuse soll möglichst erhalten bleiben
- als Bauteile sollen nur bezahlbare Standard-Industriekomponenten verwendet werden
- die Schaltung soll einfach und nachbausicher sein
- Röhre entweder eine ECC83- oder EF86-Variante
- möglichst keinen Übertrager ins Mikrofongehäuse einbauen, um die Kosten niedrig zu halten
- möglichst kleine Ausgangsimpedanz des Vorverstärkers, um Störeinkopplungen über das Kabel klein zu halten
- Das Kabel zwischen Mikrofon und Netzgerät soll möglichst LiYCY-Industriekabel sein, das ist preiswert und robust

Zum Thema Röhre: Hier landete ich schnell bei der ECC83, da die zwei Systeme hat, wobei ich ein System zur Vorverstärkung, und das zweite als Kathodenfolger nutzen kann. Also stand auch schnell der Probeaufbau:

IMG_20130717_215907.jpg

Bei der Gelegenheit habe ich das MXL mal zerlegt, um zu gucken, was drin ist:

IMG_20130712_223733.jpgIMG_20130712_223842.jpgIMG_20130712_224210.jpg


Die neue Elektronik war schnell geklärt, interessanterweise war die Schaltung das kleinste Problem. Schon der zweite Versuch klappte, dazu mehr weiter unten.

Was mir allerdings Bauchschmerzen machte, war der Gehäuseumbau - das war ein Problem, da ich nicht soooooo fit bei Metallbearbeitung bin. Daher möchte ich mich an dieser Stelle bei der Firma GBN Systems, und ganz speziell bei dem Chefkonstrukteur Max Bichlmaier, der mir mal eben eine Gehäuseverlängerung austüftelte und anfertigen lies. Diese besteht aus einem Rohr und zwei Metallstreifen. Zusätzlich braucht man noch 4 Schrauben M1,6 x 6mm:

IMG_20130718_164943.jpgIMG_20130718_204808.jpgIMG_20130718_210051.jpgIMG_20130718_210118.jpg
IMG_20130718_210154.jpg


Die Zeichnungen der Teile als PDF:
https://hoertalk.fra1.digitaloceans...-_Mikrofonverlaengerung_Teil_1-1375478930.pdf
https://hoertalk.fra1.digitaloceans...-_Mikrofonverlaengerung_Teil_2-1375478993.pdf
 

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MXL 990 Hardware hacking - Umbau auf Röhre 2

Sooo, die Mechanik paßte soweit. Als nächstes mußte eine Platine rein. Also eine Punktrasterplatine zugesägt und die Teile draufgelötet:

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Es stellte sich dann irgendwann die Frage, was ich mit dem Kabel mache. Standardmäßig hat das MXL 990 einen dreipoligen XLR-Stecker, aber das reicht nicht, ich brauche mindestens 5, besser 6 Leitungen. Ich habe gesucht, aber keinen passenden 5- oder 6-poligen XLR-stecker gefunden, den ich in das Mikrofongehäuse einbauen kann. Also entschied ich mich, das Kabel raushängen zu lassen. Wobei wir beim nächsten Thema wären :Ich hatte kein vierpoliges geschirmtes Kabel. Also zwei geschirmte zweiploige Kabel genommen. Ist vielleicht nicht soooooo hübsch, erfült aber den Zweck. und vom zweipoligen Kabel habe ich noch ein Rolle rumzuliegen. Die Kabel habe ich dann mit Kabelbindern im Mikrofongehäuse fixiert, das reicht als Zugentlastung:

IMG_20130724_204926.jpgIMG_20130724_212058.jpg

Dazu braucht man dann doch eine Steckverbindung. Ich dachte an XLR 5- oder 6-pol, habe ich aber leider nicht vorrätig. So entschied ich mich für DSub-Stecker in Mischbestückung, es geht aber auch mit normalen DSub-steckern. Im Schaltbild unten habe ich drei Varianten beschrieben.

Kritisch ist bei zwei Kabeln die Masseführung, es könnte sonst brummen. Der Schirm des "Signalkabels" wird nur im Stecker belegt, nicht im Mikrofongehäuse.
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Die zwei Kabel habe ich dann zusammengebunden, indem ich etwa alle 30-50 cm kurze Schrumpfschlauchstücke als Binder gesetzt habe.
 

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MXL 990 Hardware hacking - Umbau auf Röhre 3

Gut, das paßte jetzt also alles, nun das externe Netzgerät zusammengebaut:

IMG_20130729_192357.jpgIMG_20130729_192404.jpgIMG_20130731_202335.jpg

und FERTIG!!!! Ich war bei den ersten Versuchen selber überrascht, wie gut das geworden ist - kein Brumm, kein Rauschen - es klingt einfach. Außerdem hat es einen so hohen ausgangspegel, daß man direkt auf eine Soundkarte bzw. Audiointerface gehen kann. Für die folgende Aufnahme habe ich das Ding einfach direkt an meine M-Audio Delta Soundkarte meines Schnittplatzes gesteckt:

 

Fazit: Es hat sich für mich gelohnt! Aus der Mikrofonkapsel läßt sich einiges rausholen. Die Elektronik, die Marshall standardmäßig einbaut, ist m.E. sehr auf niedrigen Preis getrimmt. Falls also jemand nicht davor zurückschreckt, Hand an sein MXL990 zu legen, kann ich diesen Umabu nur empfehlen, denn die Mikrofonkapsel ist wirklich gut.
Wenn jemand bei desem Umbau Hilfe braucht, kann ich gerne helfen. Und für die benötigten Teile zur Gehäuseverlängerung gibt es ja dank GBN auch eine Quelle.

So siehts jetzt aus:

Bild 002.jpgBild 003.jpg
 

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MXL 990 Hardware hacking - Umbau auf Röhre 4

Es folgt die Schaltungsbeschreibung. ACHTUNG! Es wird jetzt theoretisch!

Bevor ich mit der Schaltung so richtig loslegte, habe ich mich mal auf die Suche gemacht, rauszufinden, wie andere Hersteller das umgesetzt haben. Fast alle setzen zwar auch eine ECC83-Variante ein, benutzen aber interessanterweise oftmals nur ein System der Röhre, das zweite bleibt unbenutzt. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum die das so handhaben und nicht mit dem zweiten System einfach einen Kathodenfolger und somit eine niedrige Ausgangsimpedanz realisieren ... ich fand meine Idee besser. Denn mit meiner Schaltung kann ich auf einen teuren Ausgangsübertrager verzichten.

Die Schaltung ist wirklich einfach: Die Mimik aus R1 - R3 und C1 und C2 ist ein Tiefpaß und Spannungsteiler und liefert die Polarisationsspannung für die Kapsel. Über R4 undR5 gelangt diese an die Mikrofonkapsel. Über C3 wird die Wechselspanung auf das Gitter des erstes Systems der Röhre gegeben. C3 ist kritisch, hier sollte nur was Hochwertiges verwendet werden. Die negative Vorspannung wird über den sehr hohen Gitterwiderstand R6 erzeugt, wir erhalten etwa 0,5V Anlaufspannung. R6 ist sehr groß, in anderen vergleichbaren Schaltungen wurden eher Gitterwiderstände um 150-220 Megaohm genutzt. Ich wollte es mal probieren, ob es auch mit 470 Megaohm klappt .... denn das ist ja weit über dem eigentlich erlaubten Grenzwert von 10 Megaohm. Jedenfalls funktioniert es bisher problemlos.

Bei dieser Dimensionierung stellt sich an der Anode des ersten Systems eine Spannung von etwa 100V ein. Über R8 ist das Gitter des zweiten Systems gleichspannungsmäßig an die Anode des ersten Systems gekoppelt. R8 dient nur als Schutz des Steugergitters des zweiten Systems während des Anheizens. Über R9 wird die Ausgangsspannung abgenommen, in dieser Betriebsart haben wir eine Ausgangsimpedanz von etwa 800 Ohm. Also wirklich niedrig genug und genug Pegel, um auf einen Übertrager zu verzichten und den Ausgang asymmetrisch zu gestalten. Um nicht noch mehr Bauteile in das enge Mikrofongehäuse reinpressen zu müssen, wird direkt der Aussgang an der Kathode des zweiten Röhrensystems abgegriffen. Die Entkopplung mit C15, C14, R17 geschieht im Netzgerät, weil da mehr Platz ist, und darin leichter Änderungen ausprobiert werden können. D5, D6 und R19 dienen als Schutzschaltung für angeschlossene Geräte, weil sich unterm Anheizen des Mikrofons am Ausgang eine hohe Gleichspannung aufbauen kann. R18 dient dazu, C14 und C15 zu entladen, falls das Mikrofonkabel im Betrieb vom Netzgerät abgezogen wird.

Kommen wir zur Stromversorgung. Um sie einfach zu halten wurden zwei kleine 15V Trafos verwendet, von denen der kleinere zur Anodenspannungserzeugung "verkehrt herum" angeschlossen wird. Diese kleinen Trafos sind insgesamt deutlich presiwerter als ein "echter Röhrentrafo". Und die Mikrofonschaltung zieht insgesamt nur etwa 2 mA Anodenstrom. Die nach TR1, D3, D4, C9, C10 folgende Schaltung ist ein extremer Tiefpaß, um das letzte Brummen aus der Anodenspeisung "wegzudrücken". D1 und D2 dienen dazu, die Speisespannung auf etwa 250V einzustellen.Die Gleichsoannung der Röhre wird mit B1 und der folgenden Schaltung erzeugt. R16 und C13 dienen nur dazu, eventuell vorhandenes kleines Restbrummen nach dem Spannungsregler IC1 noch weiter zu unterdrücken. Denn leider scheinen mitunter einige dieser Längsregler durchaus noch genug Restbrummen durchzulassen, was dann in so einer empfindlichen Schaltung stören könnte.
 

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Yüksel

AW: MXL 990 Hardware hacking - Umbau auf Röhre 4

Au weia ... man sollte nicht kurz vor Mitternacht solche langen Texte schreiben .... sonst muß man so viele Fehler nachkorrigieren.

Inzwischen hat sich gezeigt, daß das Mikrofon mindestens 15 Minuten vorgeheizt werden sollte. Und zwar nicht wegen der Röhre, sondern weil es recht lange dauern kann, bis sich die Gleichspannungen stabilisiert haben. Das ist wohl der Haken an den Tiefpässen in der Stromverzorgung.
 

AROCC

vintage style
AW: MXL 990 Hardware hacking - Umbau auf Röhre 4

Hi Jan!

Schön, dass der geneigte Interessent das hier so wunderbar mitverfolgen kann, was du für ein tolles Projekt umgesetzt hast.Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss !

Was wird als nächstes folgen? Vielleicht nen Wecker mit Röhrenvorstufe, um das morgendliche Klingeln akustisch deutlich ohrenfreundlicher erklingen zu lassen? :)
 
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Yüksel

AW: MXL 990 Hardware hacking - Umbau auf Röhre 4

Ähhh ... meinst Du einen Radiowecker mit Röhrentriebwerk? Den gab es tatsächlich schonmal ... der wurde nämlich langsam lauter.

Naja, als nächstes kommt eine Änderung dieses Gerätes, denn der Ausgangspegel bereich ist irgendwo "dazwischen" - einerseits zu leise für Line, also deutlich unter 0 dBu, andererseits zu laut, um einen kompletten Mikrofonvorverstärker davor zu hängen. Also werde ich dem Kasten eine weitere Röhrenstufe spendieren, ist ja noch genug Platz im Gehäuse und in der Stromversorgeung.

Und im Anschluß wird es einen neuen Mikrofonvorverstärker gegen - Version 4 ist aktuell in Planung. Ich benutze noch Version 3, und da haben sich im Laufe der letzten eineinhalb Jahre einige Schwächen gezeigt. Für Version 4 kommt dann auch hier eine komplette Beschreibung. Der wird auch vollständig anders als die vorherigen Versionen.

Immerhin ... wenigstens einer scheint sich für dieses "Randgruppenthema" zu interessieren :D
 
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Moè

Die Stimme aus der Dunkelheit
Sprechprobe
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Kenn mich technisch nicht so gut aus, aber eine super Leistung was du da gemacht hast!

Die Aufnahme jedenfalls klingt angenehm und kann sich wahrlich hören lassen :)
 
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Cooler Hack! Was benötigt man da denn für Messgeräte, braucht es da ein Oszi?

Jetzt fehlt übrigens nur noch ne ordentlich Kapsel :angel::D
 
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Yüksel

AW: MXL 990 Hardware hacking - Umbau auf Röhre 4

Zunächst mal eine wichtige Sache: Der Schaltplan der Version 1.1, also mit dem zusätzlichen Verstärker im Netzgerät, war fehlerhaft! Ich habe gerade eine korrigierte Version hochgeladen.

Hoi Basti, insgesamt ist der Aufbau von dem Ding erstaunlich unkritisch. An Meßgeräten brauchst Du tatsächlich nur ein Multimeter. Annsonsten brauchst Du eben das übliche Elektronikwerkzeug und etwas Erfahrung beim Aufbau empfindlicher Schaltungen und im Umgang mit hohen Spannungen. Wenn Du willst, kanns Du natürlich auch mal ein Aoszilloskop an die Pins 1 und 8 der beiden Röhren anstöpseln. Aber Du kannst auch gleich direkt einen Verstärker oder so an den Ausgang klemmen.

Die Schaltung an sich ist erstaunlich unkritisch. ABER: Du kannst sie nicht wirklich testen, wenn die Kombination Mikrofonkapsel und erste Röhre V1 nicht in einem Metallgehäuse sind, daß auf Signalmasse liegt. Die erste Stufe ist nämlich sehr stark brummempfindlich aufgrund des sehr hohen Gitterwiderstandes R6.

Eigentlich mußt Du nur alles zusammen bauen und ohne Röhren einschalten. An allen Anoden der Röhren, also Pins1 und 6, muß dann eine Leerlaufspannung von etwa 270V anliegen. An den Heizanschlüssen 5 müssen im Leerlauf 15V anliegen. Also wieder ausschalten und V1 einstecken, einschalten. Spannungen a Pins 1 und 8 der ersten Röhre kontrollieren. Die sollte jeweils 100V +-15V betragen, sie darf durchaus weit variieren, aber nicht höher als 125V und nicht niedriger als 75V sein. Die Netzteilspannung über D1 und D2 wird jetzt durch die geringere Last auch eher bei 255V liegen. Jetzt wieder ausschalten und V2 einstecken, alle Spannungen kontrollieren - fertig!

Am Ausgang kann sich für einige Minuten eine Gleichspannung < 4V während des Anheizens einstellen, das läßt sich bei so einer übertragerlosen Kathodenfolgerschaltung nicht so ohne weiteres vermeiden, und auf ein Relais wollte ich erstmal verzichten. Aber mit einer so kleinen kurzzeitigen Gleichspannung kommen die Eingänge vernünftiger Geräte klar.

Zum Aufbau: Die Kapsel MUSS in irgend einer Form von engmaschigem Drahtkorb betrieben werden! sonst koppelt sich Brummen ein!

Die Auswahl der Kapsel ist eigentlich egal, da ich den Verstärker ohne irgendwelche Frequenzgangkorrekturen ausgelegt habe. Sie sollte aber eine Betriebsspannung im Bereich 40 - 60 V haben.
 
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AW: MXL 990 Hardware hacking - Umbau auf Röhre 4

Helau!

Die Schaltung habe ich nochmal überarbeitet. Der Kathodenwiderstand von V2a bekam doch einen Kondensator.

Die Schaltung ist weitesgehen identisch mit der Version 1, nur die Mimik um die Röhre V2 ist dazugekommen. Mit dem Poti R18 kamm man die Verstärkung einstellen. Mit dem geringen Widerstand von 10 kOhm werden Störungen, die durch das Mikrofonkabel eingekoppelt werden könnten, etwas "weggedrückt". Die Stufe um V2a bringt eine Spannungsverstärkung von etwa 60. V2b ist ein direkt gekoppelter Kathodenfolger, um eine niedrige Ausgangsimpedanz zu erhalten, sie beträgt hier etwa 1kOhm. D5 und D6 begrezen die Gleichspannung, die während des Anheizens oder unmittelbar nach dem Abschalten an der Ausgangsbuchse liegen kann, auf 4V.

Die Auswahl der Röhren ist m.E. unkritisch, ich betreibe das mit zwei einfachen ECC83 von Ei. Kritisch ist dagegen die Auswahl des Potis R18, denn hier ist der Signalpegel noch recht niedrig, und so können sich "Kratzer" oder ein schwacher Schleifer unangenehm bemerkbar machen. Nicht geizen sollte man auch bei den Kondensatoren. Die Widerstände dürfen dagegen durchaus auch Kohleschichttypen sein, das geht auch. Ich nehme da aber lieber Metallfilmer, da die potentiell weniger rauschen.

Unten findet der geneigte Nachbauer den Schaltplan:
 

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Hab die Schaltung nochmal etwas verändert. C14 und C15 sind jetzt zwei große Folienkondsensatoren. Der ursprüngliche Elko am Ausgang war doch eher ungünstig, den hat man mitunter in Form von merkwürdigen Verzerrungen "gehört".
 
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AW: MXL 990 Hardware hacking - Umbau auf Röhre

Heute habe ich einen neuen SAtz Röhren ausprobiert. BTB haben mir ein Paar rauscharme ECC803S von JJ selektiert. Diese haben eine deutlich höhere Verstärkung als die ECC83 von Ei, was schonmal für einen größeren Signal-/Rauschabstand sorgt. Ich bilde mir auch ein, daß sie irgendwie ... voller klingen. Also jedenfalls bin ich zufrieden mit der neuen Bestückung:

 

Ich bin zufrieden damit. Jetzt wird allerdings mein Behringer UCA202 Soundinterface zum schwächsten Teil in der Kette .....
 
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Yüksel

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Soooo ... ich habe nochmal ein Paar Kleinigkeiten umgebaut:

- die zwei LiYCY-Kabel habe ich durch ein vierpoliges sehr weiches Mikrofonkabel getauscht. Es zeigte sich leider, daß das LiYCY so steif ist, das es über die ganze Länge mechanisch Geräusche überträgt. Man kratzt etwas in der Mitte am Kabel, und das KRatzen kommt im Mikrofon an.

- ich habe einen Übertrage eingebaut. Ohne denselben gab es leider Störeinkopplungen vom Computer. Mein bevorzugter Typ ist der TM8 von Amplimo (jaaa, ich mache hier jetzt mal Schleichwerbung - ich finde die ganzen Trafos von Amplimo einfach klasse) http://www.toroidal-transformer.com...ers/379/8db-600ohm-signaltransformer-1:1.html
 

RawRecords

Neues Mitglied
AW: MXL 990 Hardware hacking - Umbau auf Röhre

Tolles Projekt es lebe die DIY community :) sehr stylisch und einfallsreich finde ich den COM port stecker inklusive Kabel. Werde demnächst mein SCT700 umbauen, Telefunken Röhre habe ich schon.. andere Caps und Resis, dann bin ich mal gespannt auf das Ergebnis. Transformer lass ich erstmal das China dingens drinne... wenn ich wieder flüssig bin kommt ein Cinemag oder AMI rein. Grüße
 
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Yüksel

AW: MXL 990 Hardware hacking - Umbau auf Röhre

Jepp - die Gehäuse sind definitv auf eine bestimmte Weise stylisch :D aber es ist kein "Com Port Stecker", auch wenns so aussieht. Das ist ein Mixed DSUB, in den ich zwei Kontakte für hohe Spannungen eingeschoben habe. Der eine ist für die Betriebsspannung, der andere für den Ausgang, der gleichspannungsbehaftet ist:
http://de.farnell.com/harting/09-69-201-5072/buchse-d-sub-mixed-7w2-groesse/dp/1207583

Zu Deinme Umbau: Kondensatoren können gerade bei dieser Anwendung einen erheblichen Einfluß haben, ich habe im Laufe dieses Projektes auch nicht schlecht gestaunt. Aber laß Dich nicht verrückt machen, zu dem Thema spukt auch allerlei Voodoo im Netz herum. Es reicht, wenn Du gute Industrieware nimmst von ERO, WIMA, Phillips, Epcos etc., und dann für die Folientypen eben Styroflex oder FKP / MKS.
Eine Weile spukten diese Kondensatoren von Jensen durch die Foren als die ultimativen Heilsbringer .... naja, wenn man ganz fest dran glaubt, kann das vielleicht sogar einen besseren Klang hören. Ansonsten halte ich die für Überzogen teuer.
Die Widerlinge (Widerstände) sind dagegen sehr unkritisch, es reicht, wenn Du Metallfilmtypen nimmst. Vishay sind ein guter Preis- / Leistungskompromiß.

Cinemag und AMI Übertrager kannte ich nocht nicht, die werde ich mir mal ansehen. Ich habe bisher immer Neutrik oder eben Amplimo verbaut. Speziell die Neutrik-Übertrager haben ein ganz gutes Preis- / Leistungsverhältnis.

Was hast Du denn alles vor bei Deinem SCT700 umzubauen?
 
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Es gibt eine neue Version, und zwar die 1.2, hier der neue Schaltplan: https://hoertalk.fra1.digitaloceanspaces.com/htup/upload/up/MXL990-YR12-1454616464.pdf

Es waren einige kleine Änderungen nötig:
1.) R17 und C19 wurden im Mikrofon im Kathodenzweig von V1a eingefügt. Durch diese Arbeitspunktverschiebung wurde das Grundrauschen der Eingangsstufe gesenkt (sic!)
2.) Als Kabel zwischen Netzteil und Mikrofon nehme ich jetzt ein vierpoliges Mikrofonkabel 4 x 0,5 qmm. Das ist weicher und es kann sich nicht mehr so leicht Schall wie über das deutlich steifere LiYCY bis ins Mikrofon einkoppeln, wenn man aufs Kabel tritt.
3.) Das Gehäuse des Mikrofons ist nicht mehr mit der Signalmasse verbunden, sondern mit dem Schirm des Mikrofonkabels. Durch diese Änderung gibt es deutlich weniger Störeinkopplungen.
4.) Ausgangsseitig habe ich einen einfachen 1:1-Übertrager eingefügt. dieser erwies sich als nötig, weil sich sonst sehr leicht Störungen über eine Masseschleife einkoppeln können. Ich war selbst überrascht, wie stark der Effekt sein kann, welbst wenn alle Kabel kurz sind. Ich vermute, daß es an der Kombination sehr empfindlicher Röhrenvorverstärker <-> Computer mit widerlicher rechteckiger Taktfrequenz liegt. Der LTR-110 von Monacor ist ein guter Kompromiß zwischen Preis und Leistung.
5.) Die selektiert rauscharmen ECC803S von JJ haben sich hier überhaupt nicht bewährt, im Gegenteil. Ich habe mal die Eingangsschaltung um V1 herum nachgebaut und in eine Blechkiste gepackt, aber ohne Mikrofonkapesel. Dann habe ich mal verschiedene ECC83 aus meinem Fundus eingestöpselt und das ausgangsseitige Rauschen ohne Eingangssignal gemessen. Es waren neue und gebrauchte darunter von unterschiedlichen Herstellern, und mit einigem Entsetzen mußte ich feststellen, daß die ECC803S von JJ in der Eingangsstufe etwa 20% mehr rauschte als alle anderen.

Um das nochmnal deutlich zu machen: Ich möchte die ECC803S von JJ nicht schlecht machen, aber in genau dieser Schaltung haben die sich einfach nicht bewährt. Ich habe drei Stück ausprobiert, alle mehr oder weniger gealtert - jedes mal das gleiche frustrierende Ergebnis. Andererseits haben ja früher auch die Hersteller von damaligen High-End-Meßgeräten wie Tektronix auch die Hersteller für Ersatzröhren vorgeschrieben, weil es eben Streuungen gibt. Und die Eingangsstufe bei Kondensatormikrofonen ist nunmal schon eine anspruchsvolle Anwendung.
Aber Glücklicherweise gibt es ja genug andere Hersteller, die diese Standardröhre herstellen.

Noch ein Paar worte zum Ausgangsübertrager: Wenns wirklich drauf an kommt, "hört" man den LTR-110 ein ganz klein wenig, aber für die allermeisten Anwendungen reicht er hin. Der ist halt recht preiswert. Wenn es wirklich drauf ankommt würde ich den TM41 von Amplimo empfehlen, oder den NTE1 von Neutrik.
 
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Yüksel

Sooo, und mal wieder eine Änderung. Irgendwie war ich nach vielen Aufnahmen nicht zufrieden mit dem Frequenzgang, "untemrum" fehlte immer was. Also fing ich an zu experiemtentieren und stellte fest, daß die Ausgangsstufe um V2B äußerst pissig ist mit Ausgangsübertragen. Die ist einfach zu schwach, um auch bei hohem Widerstand hinter dem Übertrager "Bässe rauszupressen". Aber ich habe nunmal einen Übertrager gebraucht, um Störungen, die sich über das Kabel einkoppelten, draußen zu halten.
Dann fiel mir ein herabgesetztes Alesis Core 1 in die Hände - und die Störeinkommplungen übers Kabel waren passe. Naja, das Behringer UCA222, das ich vorher benutzte, kostet ja auch nur die Hälfte ... irgendwo muß der Preisunterschied ja herkommen.

Also, Übertrager raus, dafür R19, D5 und D6 eingefügt, wie in Version 1.1 schonmal - und ich bin begeistert! Endlich ein wunderbarer Frequenzgang!

Einen neuen Schaltplan gibts natürlich auch: https://hoertalk.fra1.digitaloceanspaces.com/htup/upload/up/MXL990-YR13-1467562437.pdf
 
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Yüksel

Mist ... mein Incognito ist aufgeflogen. Egal, ich beam Dich nicht weg! Du wolltest undedingt hier hin, also sieh zu!
 
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