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Mord in Serie – 27. Im Netz der Spinne -2-

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Erster Eindruck: Etwas langsamer als der Vorgänger...

Luisa war nur ein kleines Zahnrädchen im großen Getriebe der Cyberkriminalität, und dessen Hintermänner haben die junge Frau gemeinsam mit der Ermittlerin Marina Forster beseitigt. Und so spinnen sie ihr Netz weiter und versuchen so, die Geschicke der Weltpolitik weiter zu beeinflussen. Doch schon bald stellt sich die Frage, wer hier eigentlich wen einspinnt...

Mit „Im Netz der Spinne“ legt Contendo Media zum ersten Mal einen Zweiteiler in der Geschichte von „Mord in Serie“ vor. Und während der erste Teil noch ziemlich rasant war, verliert die zweite Episode etwas an Fahrt und kann den uneingeschränkt positiven Eindruck des Vorgängers nicht ganz mithalten. Doch dafür werden wieder ganz neue Reize geboten, weswegen man sich weiter von der Geschichte um Luisa entfernt und die Hintergründe aufdeckt. Hier hat Autor Markus Topf einige brisante Ideen aufgegriffen, die wegen des brandaktuellen Themas und der vielen, durchaus vorstellbaren Vorgänge innerhalb von Politik und Wirtschaft einiges an Sprengstoff besitzen und damit in die Richtung einer Verschwörungstheorie gehen. Und so wird eine abwechslungsreiche und spannende Folge geboten, die aber eben nicht gaz so knackig und rasant ist wie der erste Teil – jedenfalls bis zum Finale, denn hier wird auf einen sehr gelungenen Kniff zurückgegriffen, der mich wirklich überzeugt hat. Dort erscheint dann alles noch einmal in einem anderen Licht, sodass Folge 27 der Serie einen insgesamt sehr positiven Eindruck hinterlässt.

Lutz Mackensy versteht es auch hier, seiner Stimme einen ganz speziellen Klang zu verleihen und der freundlichen Grundausstrahlung einen leise bedrohlichen Unterton hinzuzufügen, ich schätze seine Arbeit hier sehr. Tobias Schmidt spricht hier intensiv und betont, sodass er einen eigenständigen und präsenten Charakter schafft, der im Gedächtnis haften beibt. Auch Holger Löwenberg schafft es, die passenden Emotionen bei dem Zuhörer zu wecken. Weitere Sprecher sind Rüdiger Schulski, Otto Strecker und Melek Erenay.

Das Sounddesign dieser Folge ist wieder recht ausgeklügelt, insbesondere die Geräusche sind vielseitig eingefügt. Dabei übernehmen sie manchmal sogar die Rolle eines hier nicht vorkommenden Erzählers, indem sie einige Handlungen erklären oder andeuten. Die eingesetzte Musik ist rasant und kann so die Dramatik der Folge noch weiter steigern.

Die Idee des Covermotivs wurde aus der vorigen Folge übernommen, aber eigenständig variiert. So ist dieses al ein Totenkopf aus den binären Zahlencodes entstanden, der aus einer grünen Kapute den Betrachter direkt anzusehen scheint. So wird der Zusammenhang zwischen den beiden Folgen deutlich, ohne dass eine bloße Kopie im Einsatz ist.

Fazit: Das hohe Tempo und die Rasanz kann hier zwar nicht gehalten werden, dafür gibt es einige sehr interessante Gespräche, die auf Zusammenhänge in Politik und Wirtschaft abzielen, was gelungen und unterhaltsam aufbereitet wurde. Auch das Finale ist sehr gut inszeniert und punktet mit einer überraschenden Ausstrahlung.

VÖ: 17. März 2017
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-945757-56-7
 
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