Poldi

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Mord in Serie – 14. Eingemauert

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Erster Eindruck: Langsamer Spannungsaufbau und großer Knall

Bei Bauarbeiten an einem Einkaufszentrum wird eine verweste Frauenleiche gefunden, deren Identität ungeklärt ist. Bald stellt sie sich heraus, dass es sich um die Schwägerin des damaligen Bauleiters Nick Zabel handelt. Der Verdacht fällt schnell auf den erfolgreichen Mann, und so muss er mit aller Macht beweisen, dass er unschuldig ist. Doch eine bedrohliche Mitteilung versetzt ihn in Angst und Schrecken...

Lebendig eingemauert zu sein – für viele ein Albtraum. Mord in Serie macht sich genau dieses Motiv in seiner 14. Folge zu Nutze und eröffnet mit eben dieser Szene, in der die aufkommende Panik der jungen Frau bestens herausgearbeitet wird. Dass diese Situation bereits einige Jahre in der Vergangenheit geschehen ist, erfährt man kurz darauf, nachdem einige Charaktere vorgestellt wurden. So wird zwar etwas Schwung aus der Szenerie genommen, da sich die Handlung nach diesem Knall eher langsam entwickelt, allerdings ist diese gut aufgebaut und steigert die Dramatik wieder langsam an. Gut gefällt mit hier insbesondere, dass die Folge nicht allzu leicht zu durchschauen ist, da gleich mehrere potenzielle Täter in Frage kommen und Kenner der Serie durchaus wissen, dass sich noch alles ganz anders entwickeln kann. Und so fiebert man mit Nick mit, will mit ihm hinter das Geheimnis des Mordes kommen und lässt sich von den neuen Entwicklungen überraschen. Das Ende kommt dann tatsächlich unerwartet und offenbart auch nach der eigentlichen Auflösung noch zahlreiche interessante Details. So entsteht eine runde und gelungene Folge, die mich überzeugen konnte.

Tobias Kluckert ist in der Hauptrolle des Nick Zabel zu hören. Seine markante Stimme ist immer sehr präsent und stellt die unterschiedlichen Stimmungen sehr glaubhaft und gekonnt dar. Seine Frau Chiara wird von Eva Michaelis gesprochen, deren Stimme ganz unterschiedliche Klänge und Emotionen transportieren kann, besonders gegen Ende steigert sie sich noch einmal. Die wunderbare Elga Schütz ist als Kommissarin Scholz zu hören, ihr dunkler und rauer Klang passt sehr gut zu der forschen Frau. Weitere Sprecher sind Norbert Langer, Katrin Heß und Robert Missler.

Akustisch ist die Geschichte absolut solide und gekonnt umgesetzt worden, alles passt stimmig zusammen und setzt die unterschiedlichen Szenen ins rechte Licht. Besonders die Momente, in denen es um das klaustrophobische Gefühl des lebendigen Einmauerns geht, kommen intensiv zur Geltung. Durch passende und stimmungsvolle Musik sowie zahlreiche und glaubhafte Geräusche wird ein passender Weg eingeschlagen.

Der mumifizierte Schädel einer Leiche, düster beleuchtet und schräg nach hinten gekippt, ist als Motiv auf dem Cover des Hörspiels zu sehen. Zusammen mit dem dunklen Hintergrund ist das durchaus stimmungsvoll, während sich der Schriftzug in dezentem Grau eher im Hintergrund hält. Im Booklet sind neben den üblichen Angaben Produktinformationen zu anderen Serien von Contendo Media zu sehen.

Fazit: Nach der stimmungsvollen Einstiegsszene baut sich langsam die Geschichte auf, die sich mehrere Wege offen lässt und schlussendlich einen sehr interessanten einschlägt. Konsequent umgesetzt und mit guten Sprechern entsteht so ein gelungenes Hörspiel.

VÖ: 2.Oktober 2014
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 4049774259265
 
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