Poldi

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Mord in Serie – 13. Was sich liebt, das killt sich

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Erster Eindruck: Leichen über Leichen

Die Millionärsgattin Greta Welz heuert in einer heruntergekommenen Spelunke einen Auftragsmörder an, um ihren ungeliebten Gatten umbringen zu lassen. Doch statt wohlhabender Tage mit ihrem jüngeren Liebhaber hat sie bald eine Menge Probleme am Hals: Ihr Mann war pleite und hinterlässt ihr neben einer insolventen Firma noch eine Menge Schulden – und auch der Auftragskiller rückt ihr wegen der Bezahlung bald auf den Pelz...

In sich abgeschlossene Thriller-Hörspiele, die pro Folge eine ganz andere Situation mit neuen Charakteren schafft – das ist „Mord in Serie“ von Contendo Media. So ergeben sich ganz unterschiedliche Geschichten, die Serie wirkt sehr abwechslungsreich, und auch die 13. Folge mit dem Namen „Was sich liebt, das killt sich“ unterscheidet sich wieder deutlich von den anderen Folgen. Immer wieder wird hier sehr düsterer, fast schon zynischer Humor verbreitet, was mit sehr gut gefallen und die Stimmung immer wieder aufgelockert hat. Und auch der ermittelnde Kommissar kann mit seiner leicht unbeholfenen und wirren Art für viel Erheiterung sorgen. Die Handlung an sich ist auch dadurch etwas legerer als man es gewohnt ist und bietet immer wieder heitere Momente, einfach weil bei Greta immer wieder ordentlich etwas schief läuft. So bleibt auch die Spannung während des Mittelteils auf einem gleichbleibenden Niveau und wird erst in einer gelungenen Schlussszene gesteigert. Ein richtig guter Showdown zwischen Greta, dem Killer und dem Kommissar, der anders ausgeht als man es anfangs vermutet hätte, auch wenn nicht alle Handlungen der Personen in der Realität wirklich so passieren würden. Mir hat diese eher ruhige, aber witzige Folge wegen seiner Andersartigkeit in der Serie gut gefallen.

Alexandra von Schwerin ist als Greta Welz zu hören und ist dabei in jeder Szene zu hören. Sie kann die skrupellose und dominante Frau mit einer großen Präsenz und einer gelungenem Darstellungsweise gekonnt umsetzen. Sehr gut gefallen hat mal wieder mir der wunderbare Helmut Krauss als schusseliger Kommissar Burgard, der immer wieder für heitere Momente sorgt, die im Gedächtnis haften bleiben. Uwe Jellinek ist als Auftragskiller zu hören, spricht mit harter und unnachgiebiger Stimme und ist so ein gelungener Antagonist. Weitere Sprecher sind Boris Tessmann, Bert Stevens und Gerald Paradies.

Das Produzententeam hat sich für diese ungewöhnliche Folge auch ein etwas anderes akustisches Kleid geschneidert, dass an Krimiproduktionen der 70er Jahre erinnert und zahlreiche Geräusche einsetzt, Musik aber nur während der Szenenwechsel erklingt. Diese ist meist beschwingt und passt gut zu der Grundstimmung der Folge. Eine passende Kombination an etwas Nostalgie und moderner Produktionsweise.

Pechschwarz ist der Hintergrund des Covers, Folgentitel und Serienname wurden an die Ränder versetzt, sodass in der Mitte jede Menge Platz für das eigentliche Motiv bleibt. Eine Modellfigur aus Holz liegt am Boden, die Extremitäten weit von sich gestreckt, die Position wurde wie bei polizeilichen Ermittlungen mit einem weißen Umriss markiert. Ein auffälliges und zur Folge passendes Titelbild.

Fazit: Markus Topf zeigt einmal mehr seinen Variantenreichtum und präsentiert eine Geschichte, in der die Spannung nicht immer an erster Stelle steht, sondern die mit bissigen, zynischen Kommentaren oder dem schusseligen Ermittler immer wieder für erheiternde Momente und skurrile Situationen sorgt. Darauf muss man sich auch einlassen können, dann ist es aber auch ein gelungenes Hörspiel geworden.

VÖ: 11.April 2014
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 4049774258930
 
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