Poldi

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Monika Häuschen - 55. Warum sind Kuckuckskinder so frech?

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Gerade als Monika, Schorsch und Günter das Salatbeet aufräumen willen, landen plötzlich ziemlich viele Eier auf dem Boden - und auf dem Regenwurmschwanzspitzenzipfelchen von Schorsch. Die drei wollen erst einmal herausfinden, woher die Eier kommen und entdecken auf dem Dach ein Nest, das von Rotkehlchen stammt. Doch das freche und vorlaute Küken ist keinesfalls selbst ein Rotkehlchen...

Die liebevolle Hörspielserie "Monika Häuschen" hat sich längst einen Platz im Herzen vieler Zuhörer erobert. Und auch nach über 50 Folgen gehen Autorin Kati Naumann die Ideen für neue Geschichten nicht aus. Ein Tier, das wegen seines ungewöhnlichen Verhaltens vielen Kindern bekannt sein dürfte, ist dabei bislang noch nicht thematisiert worden, was in der 55. Episode nun nachgeholt wurde: Der Kuckuck. Auch viele junge Zuhörer der Zielgruppe dürften schon wissen, dass die Eltern Eier in fremde Nester legen, doch viele weitere Eigenheiten werden hier erklärt. Auch der logische und nachvollziehbare Grund, warum dies geschieht, ist in die Handlung eingebaut. Diese ist nicht ganz so vielfältig wie in anderen Folgen der Reihe, fast ausschließlich das Gespräch zwischen den drei Hauptfiguren und dem Kuckuckskind steht hier im Zentrum - ein zusätzliches Thema ist nicht eingebaut. Dafür sind die vielen Running Gags der Serie besonders gut eingebaut - vor allem, wenn auch das Kuckuckskind sich darüber lustig macht. Und auch während des Dialoges ist der freche Gast im Garten mit seinem unverschämten Verhalten lebendig umgesetzt. Die vielen Fakten aus der Tierwelt, die dabei eingebaut wurden, mögen zwar nicht alle bei den kleinen Kindern hängen bleiben, aber vielleicht einige - samt der Verhaltensweisen der Figuren, die sich oft genug auch auf Menschen übertragen lassen.

Als freches Kuckuckskind ist Tanja Bunke zu hören, die sehr viel Energie in die Figur legt und mit seinem mal vorlauten, mal quengeligen, mal unverschämten Unterton für viel Freude sorgt. So entsteht ein sehr prägnanter Charakter, der die Stimmung der Folge gekonnt prägt. Tobias Künzel spricht natürlich wieder Regenwurm Schorsch, wobei er die schlechte Laune und seine vielen kleinen und großen Beschwerden launig und prägnant in Szene setzt und dabei mit seinen Ausreden eine neue Facette mit einbringt. Ganter Günter und seine altkluge Art werden von Steffen Lukas wieder sehr gekonnt gesprochen, auch er sorgt mit seinem Charme für viele witzige Momente als gezwungener Neu-Vater. Monica Deininger und Katrin Bachmann dürfen im Sprecherensemble natürlich nicht fehlen.

Neben dem witzigen Titelsong mit der eingängigen Musik und dem Mitsing-Text ist sonst keine Hintergrundmusik eingesetzt. Dafür sind sehr viele Geräusche im Einsatz, neben viel Vogelgezwitscher sind auch viele andere Tiergeräusche zu hören - natürlich auch ein Kuckuck, der oft im Hintergrund ruft. Manchmal werden auch die Handlungen der Charaktere verdeutlicht oder bestimmte Ereignisse vertont, was besonders für Kinder gut umgesetzt ist.

Wie immer sind Monika und Schorsch auf dem Cover zu sehen, auf dem Dach des Gartenhäuschens beobachten sie das kleine Kuckuckskind - Schorsch scheint wegen des zerbrochenen Eis auf seinem Kopf allerdings nicht sonderlich begeistert zu sein. Schön, wie auch hier die Tiere mit einigen typischen Eigenschaften dargestellt werden, aber dennoch sehr niedlich und comichaft wirken. Die hübsche Gestaltung wird auch im Inneren fortgeführt, wobei wieder ein kleines Spiel im Booklet untergebracht ist.

Fazit: Der Kuckuck an sich ist schon ein faszinierendes Tier, was in dieser Episode sehr treffend und lebendig umgesetzt wurde. Besonders das vorlaute Kuckuckskind bringt dabek Schwung in den Dialog, der sich ganz auf diese eine Szenerie beschränkt. Das macht aber nichts, da die Charaktere wie immer viel Charme in die Handlung einbringen - und Kinder wie Erwachsene jede Menge lernen können.

VÖ: 7. Februar 2020
Label: Karussell
Bestellnummer: 0602508508936
 
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