Poldi

Mitglied
Monika Häuschen – 36. Warum tanzen Spitzmäuse Polonaise?

mh-36.jpg


Erster Eindruck: Partytanz als Überlebensstrategie

Im Garten wurden Samenkörner ausgestreut, um neues Gras wachsen zu lassen. Das zieht natürlich zahlreiche Vögel an, sodass sich weder die kleine Schnecke Monika noch Regenwurm Schorsch nach draußen trauen. Doch Ganter Günter hat eine Idee und nutzt die Idee zahlreicher Tiere und Pflanzen, um die beiden zu tarnen und für Vögel uninteressant zu machen. Doch Monika möchte sich lieber als Prinzessin verkleiden...

Eine etwas ängstliche und aufgedrehte Schnecke, ein miesepetriger, neidischer Regenwurm und ein altkluger, verfressener Gänserich – das sind die drei Hauptfiguren, die die Folgen der äußerst charmanten Kinderserie „Monika Häuschen“ jeweils mit nur einem Gastsprecher sowie dem Erzähler ganz allein bestreiten. Die 36. Folge der Serie beweist einmal mehr, dass immer wieder neue Situationen gefunden werden, in denen die drei Tiere glänzen und mit kleinen Variationen sehr apart wirken können. So wachsen einem diese schnell ans Herz und begeistern dabei nicht nur Kinder mit ihrem niedlichen Auftreten, sondern auch Erwachsene mit der großen Portion Hingabe und Liebe, mit der die Folgen produziert werden. Hier ist es besonders die Idee eines Kostümfestes, die im Mittelpunkt steht und den ersten Teil des Hörspiels bestimmt, bis später Spitzmaus Inge auftaucht. Hier lernt man wieder einiges über diese Tierart, zahlreiche Eigenheiten werden erklärt. Besonders niedlich ist, wie Monika und Inge für die gleichen Sachen schwärmen und sich blendend verstehen – und das, obwohl Spitzmäuse eigentlich Schnecken fressen. Das ist alles wieder bestens zusammengestellt und kann etwa 45 Minuten gut unterhalten, sodass auch die Aufmerksamkeitsspanne von zuhörenden Kindern nicht allzu sehr strapaziert wird.

Tanja Henkel leiht der kleinen Spitzmaus Inge ihre Stimme und verleiht ihr einen lebenslustigen und aufgeweckten, manchmal aber auch einen etwas naiven Tonfall, sie passt sich sehr gut den jeweiligen Dialogen an und bereitet dem Hörer so viel Freude. Steffen Lukas ist wie immer als altkluger Ganter Günter zu hören, der hier wieder in einigen Szenen besonders putzig wirkt. Tobias Künzel gefällt mir als schlechtgelaunter Regenwurm Schorsch nach wie vor hervorragend und steckt viel Energie in seiner Interpretation. Natürlich sind auch Katrin Bachmann und Tom Deininger wieder mit dabei.

Neben dem tollen Titelsong, der zu Anfang der Folge erklingt und einen großen Wiedererkennungswert hat, ist normalerweise keine Musik zu hören, und auch hier wird die passende Stimmung eher durch einige Geräusche generiert. Doch einige male wird hier wenn die Spitzmauspolonaise vorbeizieht eine fröhliche Tanzmusik eingespielt, die das Hörspiel deutlich auflockert und gute Stimmung vermittelt.

Natürlich ist die Spitzmausfamilie auf dem Cover dargestellt, sie kuscheln sich hier aneinander und ziehen im Gänsemarsch durch den Garten, die beschriebenen Attribute, dass es sich eigentlich um räuberische Tiere handelt, werden hier außer Acht gelassen. Und natürlich sind auch wieder Schorsch und Monika zu sehen, die der vorbeiziehenden Familie hinterher sehen – leider ohne die Kostüme, die sicherlich sehr niedlich gewirkt hätten.

Fazit: Viele gelungene und stimmige Elemente werden hier miteinander vereint: Die Idee mit den Verkleidungen, die Polonaise-tanzende Spitzmausfamilie mit der lebenslustigen Inge, die speziellen Eigenheiten dieser Tierart und natürlich die wunderbaren Hauptfiguren. Eine sehr lebendige, erfreuliche Produktion, die Kinder hoch erfreuen wird.

VÖ: 4.April 2014
Label: Karussell
Bestellnummer: 0602537545650
 
Oben