- #1
Themenstarter/in
Nachdem sich gezeigt hat, dass hier doch schon einiges an Versen zusammengekommen ist, habe ich mich entschlossen, alle meine Gedichte mit "Standalone"-Charakter in einem Thread - nämlich diesem - zusammenzuführen, und die Sammlung - chronologisch aufsteigend - ab jetzt auch nur noch hier fortzusetzen. Das macht es mir - und bei Interesse Euch - leichter, den Blick drauf zu haben.
Wiederholt werden in diesem ersten Post zunächst:
1. die Gedichte aus folgenden Einzelthreads:
Sie ziehen
Ein kleines Lob ans Haus
FAST noch ein Gedicht
Ein SCHILLERNDES Gedicht oder: Das Ultimative Rezept gegen Schreibblockaden
Quanten-Gedanken
sowie
2. einige Gedichte ab Mai 2021 in Sonntagsreime
-----------------------------------------------------
Sie ziehen (2016 / Mai 2021)
Sie ziehen
in Scharen.
Die Männer. Die Kinder. Sie folgen den Müttern.
Denn da wo sie waren
liegt alles in Splittern,
und es wird keiner Aussicht,
neue Nahrung verliehen.
Sie fliehen
vor Not.
Nach Norden. Nach Westen. Sie verlassen ihr Heim.
Es erstickt sonst der Tod
jede Hoffnung im Keim.
Und man hat ja die Nachricht
auf den Lohn aller Mühen.
Sie ziehen
mit nichts
außer dem was sie tragen. Sie drängen in Kähne,
die aufgrund des Gewichts
trotz unmenschlicher Löhne für die Schlepper
versinken.
Viele Leben verglühen.
Sie fliehen
zum Neuen,
zu nichts was sie kennen. Wie groß muss da sein,
die Erwartung, das Freuen,
auf den Aufenthaltsschein,
auf die Chancen, die winken
um neu zu erblühen.
Sie ziehen, sie fliehen. Wann und wo mag das enden?
Wir sollten das wissen: Es liegt in unseren Händen.
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Für Hörtalk (Juni 2021)
So wenn ich denn ein Umfeld finde
das meinen Neigungen entspricht,
da werde ich ganz schnell zum Kinde,
das Bälle wirft und Kränze flicht.
Mit Hörtalk ist’s mir so ergangen;
ein Tipp, der brachte mich hier her.
Und kaum hat alles angefangen,
ruft es schon ruhelos nach mehr.
Wer dächte, dass ich eines Tages,
als friedlich meines Wegs ich geh‘,
so viele Menschen gleichen Schlages
an einem Ort versammelt seh‘?
Man hat mich nicht nur nett begrüßt.
Ich lernt‘ auch tolle Leute kennen,
die haben mir den Start versüßt -
ich brauche keine Namen nennen.
So hat für einen alten Knaben
ein Abenteuer neu begonnen.
Viel mehr kann man ja kaum noch haben
an intellektuellen Wonnen.
-----------------------------------------------------
Sprachfallen (Juni 2021)
Früher konnte man „Regen“ auch andersrum lesen
und wäre nicht gleich höchst verdächtig gewesen.
Heut‘ ist da ein fieses Schimpfwort versteckt,
und politisch ist man nicht mehr korrekt.
Das gleiche gilt, wenn ich meine Ärztin besuche
und das Ganze danach nur als „Arzt“-Besuch buche:
Auch das hätte leider nicht richtig geklappt:
Schon bin ich beim Gendern in die Falle getappt!
Drum lass ich bei Regen alles liegen und stehen,
und werd‘ zur – äh – Ärztin nur bei Sonnenschein gehen.
-----------------------------------------------------
Nicht ganz Dichter (Juni 2021)
Als Kind wollt‘ ich ein Forscher werden
Mit Tropenhelm im Urwald sein.
Doch scheute ich dann die Beschwerden.
Das Ziel war groß und ich zu klein.
Auch mein Versuch als Brezenbäcker
blieb auf den Herd daheim beschränkt,
was schade ist, denn sie sind lecker
wenn man es ganz genau bedenkt.
So hofft‘ ich nun als großer Dichter
Zu werden in der Welt bekannt,
Zu schreiben manche Höhenlichter
(auch „Highlights“ heute wohl genannt).
Doch langsam kommt man in die Jahre.
Im Spiegel seh‘ ich mein Gesicht
Und denke dann: Trotz weißer Haare
Bist du noch immer nicht ganz dicht.
-----------------------------------------------------
Fast ein Gedicht (Juni 2021)
Ein leeres Blatt
kann manchmal grausam sein.
Es starrt mich an,
Obwohl’s keine Augen hat.
Leise Ideen
können manchmal quälend sein,
Wenn sie nur kreisen
Ohne dass wir sie sehen.
Der Fluss meiner Sprache
Kann manchmal vertrocknet sein.
Umsonst drängen die Worte,
Egal was ich mache.
Ein hartes Gericht
kann manchmal der Anspruch sein.
Deshalb schreibe ich hier
auch nur fast ein Gedicht.
-----------------------------------------------------
Schillernd (Juli 2021)
Bei permanenter Schreibblockade
greift mancher in die Tischschublade.
Vielleicht ist dort ja was verborgen?
Doch tatet ihr da nichts hinein,
kann leider auch nichts drinnen sein,
was euch befreit von euren Sorgen.
Dann müsst ihr es wie Schiller machen.
Da werdet ihr vielleicht jetzt lachen,
doch ist die Story wirklich wahr!
Denn hatte dieser eine Flaute,
er niemals sich aufs Sofa haute.
Den Kopf bekam er anders klar.
Es war dem guten Dichterfürsten
auch nicht nach Nougat oder Würsten.
Darüber konnte er nur spotten.
Vielmehr er kaufte Äpfel sich,
bei denen Haltbarkeit verstrich,
und ließ sie liebevoll verrotten.
Und diesen Duft von Ethylen,
den fand er inspirierend schön.
So schrieb er seine großen Dramen.
Nehmt euch ein Beispiel, liebe Leute:
Wenn selbst der Meister sich nicht scheute,
dann traut euch ruhig, ihr Herrn und Damen!
-----------------------------------------------------
Quanten-Gedanken (Sprechgedicht Juli 2021)
DR. KLUG (aufmerksam):
Was hast du denn nur, Herr Kollege, mein guter?
Ich seh‘s ja in deinem betrübten Gesicht.
Sei sicher, die Stimmung entgeht mir doch nicht.
DR. WEISE (bedrückt):
Ich denke halt grad an den Quantencomputer,
und was er der Menschheit für „Segen“ verspricht.
DR. KLUG (fürsorglich):
Bevor deine Sorgen noch weiterhin währen:
Magst du sie mir jetzt etwas näher erschließen,
dieweil wir hier schön einen Kaffee genießen?
DR. WEISE (erleichtert):
In Ordnung, ich werd‘ es dir gerne erklären.
Und hoffe dir nicht diesen Tag zu verdrießen.
Alsdann nun! Fast hätt ich es selbst nie geglaubt,
doch jetzt wurden all meine Sinne gewandelt:
Es werden bereits ja die ersten gehandelt!
DR. KLUG (etwas ironisch):
Nun, wenn die Natur die Maschinen erlaubt,
Da wird meine Laune so schnell nicht verschandelt.
DR. WEISE (ernst):
Ich bitte dich sehr: unterschätze das nicht!
Wird‘s Dinge wie die erst für alle mal geben,
betreffen sie mehr als du glaubst unser Leben.
DR. KLUG (skeptisch):
Und woraus bezieht dieser Satz sein Gewicht?
Liegst du ja nicht doch da ein wenig daneben?
DR. WEISE (nachdrücklich):
Der springende Punkt: Das sind eben die Quanten.
Die Bits, die sich tief in den Rechnern verstecken.
Die arbeiten gleichsam um tausende Ecken.
Entziehen sich allem uns bisher Bekannten.
DR. KLUG (überrascht):
Zum Teufel, wer konnte sich das denn aushecken?
DR. WEISE (dozierend):
Ist auch nur Physik. Doch die ist vom Feinsten!
Sie folgt hier nur neuen und andren Gesetzen,
die scheinbar die menschliche Logik verletzen.
Tatsächlich jedoch: Es glückt uns im Kleinsten.
DR. KLUG (ungläubig):
Und das soll die Welt nun wirklich so hetzen?
DR. WEISE (sehr eindrücklich):
Ja sicher! Die künstlichen Intelligenzen
in absolut neuesten Dimensionen
die werden uns nie und auch nirgends verschonen!
Unglaubliche Leistung, und kaum zu begrenzen,
wird letztlich dann nur in Maschinen noch wohnen.
DR. KLUG (nachdenklich):
Das ist als Vision freilich durchaus bedrückend.
Sofern solche Zeiten nun je zu uns kommen,
da macht mich die Zukunft schon etwas beklommen.
DR. WEISE (etwas bitter):
Für andere hingegen, da ist sie beglückend!
Auch das hat man schließlich schon öfter vernommen.
DR. KLUG (erstaunt):
Tatsächlich? Doch was ist nur Spekulation?
DR. WEISE (resigniert):
Ich fürchte das werden wir schwerlich jetzt wissen.
Was einige fürchten, wird mancher vermissen…
DR. KLUG (etwas hektisch):
O je, meine Pause, da endet sie schon!
Und prompt hab‘ ich wieder ein schlechtes Gewissen.
Muss schleunigst zurück an die Arbeit jetzt gehen!
Doch sind das ja wirklich höchst spannende Themen.
Wenngleich nicht die unbedingt richtig bequemen.
Schön war es, dich hier einmal wieder zu sehen.
Wir sollten uns öfter die Zeit dafür nehmen!
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Mitternacht (Juli 2021)
Wieder ist's Mitternacht, und ich bin aufgewacht.
Lausche entschwebenden Tönen.
Hast du im Schlaf gelacht - oder war das ein Stöhnen?
Hab' mir um Mitternacht viele Gedanken gemacht,
ob deine Träume böse sind, oder die schönen.
Doch dass du auch Namen nennst, die allein du nur kennst,
daran will ich mich niemals gewöhnen.
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Wiederholt werden in diesem ersten Post zunächst:
1. die Gedichte aus folgenden Einzelthreads:
Sie ziehen
Ein kleines Lob ans Haus
FAST noch ein Gedicht
Ein SCHILLERNDES Gedicht oder: Das Ultimative Rezept gegen Schreibblockaden
Quanten-Gedanken
sowie
2. einige Gedichte ab Mai 2021 in Sonntagsreime
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Sie ziehen (2016 / Mai 2021)
Sie ziehen
in Scharen.
Die Männer. Die Kinder. Sie folgen den Müttern.
Denn da wo sie waren
liegt alles in Splittern,
und es wird keiner Aussicht,
neue Nahrung verliehen.
Sie fliehen
vor Not.
Nach Norden. Nach Westen. Sie verlassen ihr Heim.
Es erstickt sonst der Tod
jede Hoffnung im Keim.
Und man hat ja die Nachricht
auf den Lohn aller Mühen.
Sie ziehen
mit nichts
außer dem was sie tragen. Sie drängen in Kähne,
die aufgrund des Gewichts
trotz unmenschlicher Löhne für die Schlepper
versinken.
Viele Leben verglühen.
Sie fliehen
zum Neuen,
zu nichts was sie kennen. Wie groß muss da sein,
die Erwartung, das Freuen,
auf den Aufenthaltsschein,
auf die Chancen, die winken
um neu zu erblühen.
Sie ziehen, sie fliehen. Wann und wo mag das enden?
Wir sollten das wissen: Es liegt in unseren Händen.
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Für Hörtalk (Juni 2021)
So wenn ich denn ein Umfeld finde
das meinen Neigungen entspricht,
da werde ich ganz schnell zum Kinde,
das Bälle wirft und Kränze flicht.
Mit Hörtalk ist’s mir so ergangen;
ein Tipp, der brachte mich hier her.
Und kaum hat alles angefangen,
ruft es schon ruhelos nach mehr.
Wer dächte, dass ich eines Tages,
als friedlich meines Wegs ich geh‘,
so viele Menschen gleichen Schlages
an einem Ort versammelt seh‘?
Man hat mich nicht nur nett begrüßt.
Ich lernt‘ auch tolle Leute kennen,
die haben mir den Start versüßt -
ich brauche keine Namen nennen.
So hat für einen alten Knaben
ein Abenteuer neu begonnen.
Viel mehr kann man ja kaum noch haben
an intellektuellen Wonnen.
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Sprachfallen (Juni 2021)
Früher konnte man „Regen“ auch andersrum lesen
und wäre nicht gleich höchst verdächtig gewesen.
Heut‘ ist da ein fieses Schimpfwort versteckt,
und politisch ist man nicht mehr korrekt.
Das gleiche gilt, wenn ich meine Ärztin besuche
und das Ganze danach nur als „Arzt“-Besuch buche:
Auch das hätte leider nicht richtig geklappt:
Schon bin ich beim Gendern in die Falle getappt!
Drum lass ich bei Regen alles liegen und stehen,
und werd‘ zur – äh – Ärztin nur bei Sonnenschein gehen.
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Nicht ganz Dichter (Juni 2021)
Als Kind wollt‘ ich ein Forscher werden
Mit Tropenhelm im Urwald sein.
Doch scheute ich dann die Beschwerden.
Das Ziel war groß und ich zu klein.
Auch mein Versuch als Brezenbäcker
blieb auf den Herd daheim beschränkt,
was schade ist, denn sie sind lecker
wenn man es ganz genau bedenkt.
So hofft‘ ich nun als großer Dichter
Zu werden in der Welt bekannt,
Zu schreiben manche Höhenlichter
(auch „Highlights“ heute wohl genannt).
Doch langsam kommt man in die Jahre.
Im Spiegel seh‘ ich mein Gesicht
Und denke dann: Trotz weißer Haare
Bist du noch immer nicht ganz dicht.
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Fast ein Gedicht (Juni 2021)
Ein leeres Blatt
kann manchmal grausam sein.
Es starrt mich an,
Obwohl’s keine Augen hat.
Leise Ideen
können manchmal quälend sein,
Wenn sie nur kreisen
Ohne dass wir sie sehen.
Der Fluss meiner Sprache
Kann manchmal vertrocknet sein.
Umsonst drängen die Worte,
Egal was ich mache.
Ein hartes Gericht
kann manchmal der Anspruch sein.
Deshalb schreibe ich hier
auch nur fast ein Gedicht.
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Schillernd (Juli 2021)
Bei permanenter Schreibblockade
greift mancher in die Tischschublade.
Vielleicht ist dort ja was verborgen?
Doch tatet ihr da nichts hinein,
kann leider auch nichts drinnen sein,
was euch befreit von euren Sorgen.
Dann müsst ihr es wie Schiller machen.
Da werdet ihr vielleicht jetzt lachen,
doch ist die Story wirklich wahr!
Denn hatte dieser eine Flaute,
er niemals sich aufs Sofa haute.
Den Kopf bekam er anders klar.
Es war dem guten Dichterfürsten
auch nicht nach Nougat oder Würsten.
Darüber konnte er nur spotten.
Vielmehr er kaufte Äpfel sich,
bei denen Haltbarkeit verstrich,
und ließ sie liebevoll verrotten.
Und diesen Duft von Ethylen,
den fand er inspirierend schön.
So schrieb er seine großen Dramen.
Nehmt euch ein Beispiel, liebe Leute:
Wenn selbst der Meister sich nicht scheute,
dann traut euch ruhig, ihr Herrn und Damen!
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Quanten-Gedanken (Sprechgedicht Juli 2021)
DR. KLUG (aufmerksam):
Was hast du denn nur, Herr Kollege, mein guter?
Ich seh‘s ja in deinem betrübten Gesicht.
Sei sicher, die Stimmung entgeht mir doch nicht.
DR. WEISE (bedrückt):
Ich denke halt grad an den Quantencomputer,
und was er der Menschheit für „Segen“ verspricht.
DR. KLUG (fürsorglich):
Bevor deine Sorgen noch weiterhin währen:
Magst du sie mir jetzt etwas näher erschließen,
dieweil wir hier schön einen Kaffee genießen?
DR. WEISE (erleichtert):
In Ordnung, ich werd‘ es dir gerne erklären.
Und hoffe dir nicht diesen Tag zu verdrießen.
Alsdann nun! Fast hätt ich es selbst nie geglaubt,
doch jetzt wurden all meine Sinne gewandelt:
Es werden bereits ja die ersten gehandelt!
DR. KLUG (etwas ironisch):
Nun, wenn die Natur die Maschinen erlaubt,
Da wird meine Laune so schnell nicht verschandelt.
DR. WEISE (ernst):
Ich bitte dich sehr: unterschätze das nicht!
Wird‘s Dinge wie die erst für alle mal geben,
betreffen sie mehr als du glaubst unser Leben.
DR. KLUG (skeptisch):
Und woraus bezieht dieser Satz sein Gewicht?
Liegst du ja nicht doch da ein wenig daneben?
DR. WEISE (nachdrücklich):
Der springende Punkt: Das sind eben die Quanten.
Die Bits, die sich tief in den Rechnern verstecken.
Die arbeiten gleichsam um tausende Ecken.
Entziehen sich allem uns bisher Bekannten.
DR. KLUG (überrascht):
Zum Teufel, wer konnte sich das denn aushecken?
DR. WEISE (dozierend):
Ist auch nur Physik. Doch die ist vom Feinsten!
Sie folgt hier nur neuen und andren Gesetzen,
die scheinbar die menschliche Logik verletzen.
Tatsächlich jedoch: Es glückt uns im Kleinsten.
DR. KLUG (ungläubig):
Und das soll die Welt nun wirklich so hetzen?
DR. WEISE (sehr eindrücklich):
Ja sicher! Die künstlichen Intelligenzen
in absolut neuesten Dimensionen
die werden uns nie und auch nirgends verschonen!
Unglaubliche Leistung, und kaum zu begrenzen,
wird letztlich dann nur in Maschinen noch wohnen.
DR. KLUG (nachdenklich):
Das ist als Vision freilich durchaus bedrückend.
Sofern solche Zeiten nun je zu uns kommen,
da macht mich die Zukunft schon etwas beklommen.
DR. WEISE (etwas bitter):
Für andere hingegen, da ist sie beglückend!
Auch das hat man schließlich schon öfter vernommen.
DR. KLUG (erstaunt):
Tatsächlich? Doch was ist nur Spekulation?
DR. WEISE (resigniert):
Ich fürchte das werden wir schwerlich jetzt wissen.
Was einige fürchten, wird mancher vermissen…
DR. KLUG (etwas hektisch):
O je, meine Pause, da endet sie schon!
Und prompt hab‘ ich wieder ein schlechtes Gewissen.
Muss schleunigst zurück an die Arbeit jetzt gehen!
Doch sind das ja wirklich höchst spannende Themen.
Wenngleich nicht die unbedingt richtig bequemen.
Schön war es, dich hier einmal wieder zu sehen.
Wir sollten uns öfter die Zeit dafür nehmen!
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Mitternacht (Juli 2021)
Wieder ist's Mitternacht, und ich bin aufgewacht.
Lausche entschwebenden Tönen.
Hast du im Schlaf gelacht - oder war das ein Stöhnen?
Hab' mir um Mitternacht viele Gedanken gemacht,
ob deine Träume böse sind, oder die schönen.
Doch dass du auch Namen nennst, die allein du nur kennst,
daran will ich mich niemals gewöhnen.
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