Poldi
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Mindnapping – 5. Witchboard
Erster Eindruck: Harmloser Wochenendtrip
Eine kleine Gruppe junger Studenten fährt in ihren Semesterferien zu einem Kurztrip in die Natur: Caroline und ihr neuer Freund Ron sowie das befreundete Pärchen Ashley und Eugene. Doch während eines Halts an einer Tankstelle entdecken die vier den Steckbrief von Ron, der polizeilich gesucht wird. Als dann ihr Auto eine Panne hat, können die vier sich nur noch in eine abgelegene Hütte flüchten und verbringen dort eine einsame Nacht…
Witchboard, hierzulande vielleicht besser bekannt als Gläserrücken, lässt gleich eine mysteriös angehauchte Geschichte hinter der fünften Folge von Mindnapping vermuten – dabei ist diese Idee nur ein kleiner Teil des Hörspiels, das wie immer eher in Richtung Psycho-Thriller geht. Der Anfang scheint recht beschaulich, in den ersten Szenen wird die Stimmung zwischen den vier Reisenden eingefangen, die Charaktere und deren Konstellation ausgelotet. Geschickt ist dabei, dass die vier sich nicht allzu gut kennen, sodass die Dialoge auch für den Hörer spontan und unverbraucht klingen. Mit Rons Steckbrief tauchen erste Verdachtsmomente auf, doch der eigentliche Kern der Handlung ist die Nacht in der einsamen Hütte, was hier an Spannung und Atmosphäre nur schwer zu toppen ist. Dabei ist die Szene mit dem Witchboard wie erwähnt nur ein kleiner Teil des Ganzen, kann aber mit einer düsteren und unheimlichen Stimmung punkten. Danach entwickelt sich ein Psychospiel, in dem der Hörer manchmal schon nicht mehr weiß, was er denken soll, wem er trauen kann. Jeden der vier hat man als Täter im Verdacht, die Auflösung ist dann schon recht heftig umgesetzt. Eine wirklich gelungene Folge der Serie, die durch die Story und Sprecher zu leben beginnt.
Den Hauptteil der Geschichte übernehmen die vier Hauptsprecher, in Nebenrollen sind Wolf Frass, Sylvie Nogler und Gordon Piedesack zu hören, ein Erzähler ist nicht vorhanden. Dafür kann die wunderbare Mia Diekow als Caroline eine sehr lebendige, intensive Darbietung abliefern, die wirklich überzeugt. Merete Brettschneider kann als Ashley dabei mithalten, sie wirkt spontan und glaubwürdig. Daniel Welbats tiefe Stimme passt sehr gut zum Charakter von Ron, er wirkt dabei undurchschaubar und ein wenig bedrohlich. Als Eugene ist Leonhard Mahlich zu hören, der eine sehr breite Palette an verschiedenen Stimmungen anbieten kann.
Auch hier stehen wieder die Dialoge klar im Vordergrund, der Hörer wird kaum von den verwendeten Musikstücken oder Geräuschen abgelenkt. Diese sind recht sanft in die Handlung eingebaut und fügen sich organisch in die Handlung ein, verstärken Stimmungen und überdecken dabei zu keinem Zeitpunkt die Sprecher. Die Auswahl ist gut getroffen und wirkt unverbraucht und modern.
Im mittlerweile typischen Design der Serie ist hier wieder ein schlichtes Covermotiv zu sehen, das eine Idee aus dem Hörspiel aufgreift: Ein einfaches Wasserglas, das bei dem Witchboard als Anzeiger dient und bei der Aufschrift „Goodbye“ zum Stehen gekommen ist. Im Inneren ist eine Kurzbeschreibung zu Autor von Carsten Steenbergen sowie ein kleines Zitat aus dem Hörspiel nebst weiterem Foto zu finden.
Fazit: Anfangs locker, dann mal packend, mal unheimlich, aber immer spannend – ein interessanter und gut erzählter Psychothriller, bei dem der Hörer immer weiter verwirrt wird.
VÖ: 7.Oktober 2011
Label: Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-86212-034-5
Erster Eindruck: Harmloser Wochenendtrip
Eine kleine Gruppe junger Studenten fährt in ihren Semesterferien zu einem Kurztrip in die Natur: Caroline und ihr neuer Freund Ron sowie das befreundete Pärchen Ashley und Eugene. Doch während eines Halts an einer Tankstelle entdecken die vier den Steckbrief von Ron, der polizeilich gesucht wird. Als dann ihr Auto eine Panne hat, können die vier sich nur noch in eine abgelegene Hütte flüchten und verbringen dort eine einsame Nacht…
Witchboard, hierzulande vielleicht besser bekannt als Gläserrücken, lässt gleich eine mysteriös angehauchte Geschichte hinter der fünften Folge von Mindnapping vermuten – dabei ist diese Idee nur ein kleiner Teil des Hörspiels, das wie immer eher in Richtung Psycho-Thriller geht. Der Anfang scheint recht beschaulich, in den ersten Szenen wird die Stimmung zwischen den vier Reisenden eingefangen, die Charaktere und deren Konstellation ausgelotet. Geschickt ist dabei, dass die vier sich nicht allzu gut kennen, sodass die Dialoge auch für den Hörer spontan und unverbraucht klingen. Mit Rons Steckbrief tauchen erste Verdachtsmomente auf, doch der eigentliche Kern der Handlung ist die Nacht in der einsamen Hütte, was hier an Spannung und Atmosphäre nur schwer zu toppen ist. Dabei ist die Szene mit dem Witchboard wie erwähnt nur ein kleiner Teil des Ganzen, kann aber mit einer düsteren und unheimlichen Stimmung punkten. Danach entwickelt sich ein Psychospiel, in dem der Hörer manchmal schon nicht mehr weiß, was er denken soll, wem er trauen kann. Jeden der vier hat man als Täter im Verdacht, die Auflösung ist dann schon recht heftig umgesetzt. Eine wirklich gelungene Folge der Serie, die durch die Story und Sprecher zu leben beginnt.
Den Hauptteil der Geschichte übernehmen die vier Hauptsprecher, in Nebenrollen sind Wolf Frass, Sylvie Nogler und Gordon Piedesack zu hören, ein Erzähler ist nicht vorhanden. Dafür kann die wunderbare Mia Diekow als Caroline eine sehr lebendige, intensive Darbietung abliefern, die wirklich überzeugt. Merete Brettschneider kann als Ashley dabei mithalten, sie wirkt spontan und glaubwürdig. Daniel Welbats tiefe Stimme passt sehr gut zum Charakter von Ron, er wirkt dabei undurchschaubar und ein wenig bedrohlich. Als Eugene ist Leonhard Mahlich zu hören, der eine sehr breite Palette an verschiedenen Stimmungen anbieten kann.
Auch hier stehen wieder die Dialoge klar im Vordergrund, der Hörer wird kaum von den verwendeten Musikstücken oder Geräuschen abgelenkt. Diese sind recht sanft in die Handlung eingebaut und fügen sich organisch in die Handlung ein, verstärken Stimmungen und überdecken dabei zu keinem Zeitpunkt die Sprecher. Die Auswahl ist gut getroffen und wirkt unverbraucht und modern.
Im mittlerweile typischen Design der Serie ist hier wieder ein schlichtes Covermotiv zu sehen, das eine Idee aus dem Hörspiel aufgreift: Ein einfaches Wasserglas, das bei dem Witchboard als Anzeiger dient und bei der Aufschrift „Goodbye“ zum Stehen gekommen ist. Im Inneren ist eine Kurzbeschreibung zu Autor von Carsten Steenbergen sowie ein kleines Zitat aus dem Hörspiel nebst weiterem Foto zu finden.
Fazit: Anfangs locker, dann mal packend, mal unheimlich, aber immer spannend – ein interessanter und gut erzählter Psychothriller, bei dem der Hörer immer weiter verwirrt wird.
VÖ: 7.Oktober 2011
Label: Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-86212-034-5