Poldi
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Meta Morfoß / Armer Ritter
Erster Eindruck: Zwei Geschichten für (N)ostalgiker
Meta Morfoß wäre eigentlich ein ganz normales Mädchen, das in die Schule geht und manchmal ziemlich albern ist – wäre da nicht ihre Fähigkeit, sich in alles Mögliche zu verwandeln, zum Beispiel in einen Zug, in einen Engel oder ein Krokodil. Ihre Mitschüler finden das ziemlich lustig, und auch ihre Eltern haben sich längst daran gewöhnt. Nur der Müllmann Herr Kersunke kommt mit Metas Verwandlungen nicht so recht klar…
Es ist der Wunschtraum vieler Kinder, sich verwandeln zu können. Und genau darum dreht es sich in dem kleinen Kinderbuch „MEta Morfoß“ von Peter Hacks. Doch nicht nur das Buch, sondern auch das gleichnamige Radiohörspiel vom Rundfunk der DDR erfreute sich großer Beliebtheit. Keine große Überraschung also, dass das Hörspiel in die Reihe mit dem weißen Rücken des Audio Verlags aufgenommen wurde. Und weil diese Produktion nur etwa eine gute Viertelstunde läuft, hat man kurzerhand noch „Armer Ritter“ des gleichen Autors auf die CD gepresst. „Meta Morfoß“ hat unbestritten viel Charme. Wenn die mit ihrer entwaffnenden Art „Aber ich bins doch nur, die Meta“ nach einem Streich sagt, erobert sie schnell die Herzen der zuhörenden Kinder. Die Geschichte sprüht nur so vor Phantasie und guten Einfällen, in was Meta sich so alles verwandelt und welches Chaos sie damit stiftet. Allzu schnell ist hier aber alles erzählt, gerne hätte man noch mehr von dem kleinen Mädchen und seinen Einfällen gehört – und leider kann sich der ganze Reiz der Geschichte so nicht entfalten. „Arme Ritter“ hat mir – ausnahmsweise bei dieser Reihe – leider gar nicht gefallen. Zu gestelzt die Sprache, zu uninspiriert die Handlung, zu theatralisch die Schauspieler. Da hilft es auch nichts, dass das Geheimnis der Prinzessin am Ende eine hübsche Überraschung in dem ansonsten klassisch angehauchten Rittermärchen darstellt. Und so bleibt von dieser CD ein eher zwiespältiger Eindruck mit einer witzigen und gelungenen sowie einer für mich nicht sehr ansprechenden Geschichte.
Silvie Ebelt spricht hier die Hauptrolle der Meta Morfoß und legt einen etwas rotzigen Charme an den Tag. Mit ihrer frechen und charmanten Art sorgt sie immer wieder für Lacher, besonders ihre Parodie des altklugen Einstein ist gelungen. Erzähler ist hier Günter Naumann, dessen besonnene Art einen gewissen Ruhepol in die Geschichte bringt. Henry Hübchen spricht den armen Ritter in der gleichnamigen zweiten Geschichte, allerdings wirkt er oft theatralisch künstlich und konnte mich so nicht überzeugen. Weitere Sprecher sind Petra Kelling, Peter Dommisch und Walter Lendrich.
Beide Hörspiele sind in den 80er Jahren entstanden, was man ihnen auch deutlich anhört. Zwar ist die sprachliche Qualität vollkommen in Ordnung, man hört alles deutlich und auch die Abmischung ist genügend laut, allerdings wirken die eingesetzten Melodien nicht mehr ganz zeitgemäß. Gerade für die Kinder von heute dürfte dies etwas befremdlich wirken, sodass hier eben insbesondere Nostalgiker auf ihre Kosten kommen.
Wie alle Folgen dieser Reihe ist auch hier die Optik stark durchorganisiert: Auf einem farbigen Balken unten – hier ein kräftiges Lila – ist das Label und das Logo des DRA abgedruckt, darüber in einem weißen Balken Folgentitel und Autor, während die oberen zwei Drittel von der eigentlichen Zeichnung eingenommen werden. Dieses ist hier im sehr nostalgischen Stil gehalten, besonders die Gesichter wirken recht abstrakt.
Fazit: Die Geschichte von Meta Morfoß ist witzig, phantasievoll und kreativ, während die übertriebene Umsetzung von Armer Ritter den sicherlich positiven Grundgedanken der Geschichte erheblich stört. So kommen wohl nur diejenigen wirklich auf ihre Kosten, die die beiden Produktionen in guter Erinnerung haben. Gerade für Kinder von heute sind diese Produktion aber wohl zu tempoarm und auch zu abstrakt.
VÖ: 1.August 2013
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-8623-1314-3
Erster Eindruck: Zwei Geschichten für (N)ostalgiker
Meta Morfoß wäre eigentlich ein ganz normales Mädchen, das in die Schule geht und manchmal ziemlich albern ist – wäre da nicht ihre Fähigkeit, sich in alles Mögliche zu verwandeln, zum Beispiel in einen Zug, in einen Engel oder ein Krokodil. Ihre Mitschüler finden das ziemlich lustig, und auch ihre Eltern haben sich längst daran gewöhnt. Nur der Müllmann Herr Kersunke kommt mit Metas Verwandlungen nicht so recht klar…
Es ist der Wunschtraum vieler Kinder, sich verwandeln zu können. Und genau darum dreht es sich in dem kleinen Kinderbuch „MEta Morfoß“ von Peter Hacks. Doch nicht nur das Buch, sondern auch das gleichnamige Radiohörspiel vom Rundfunk der DDR erfreute sich großer Beliebtheit. Keine große Überraschung also, dass das Hörspiel in die Reihe mit dem weißen Rücken des Audio Verlags aufgenommen wurde. Und weil diese Produktion nur etwa eine gute Viertelstunde läuft, hat man kurzerhand noch „Armer Ritter“ des gleichen Autors auf die CD gepresst. „Meta Morfoß“ hat unbestritten viel Charme. Wenn die mit ihrer entwaffnenden Art „Aber ich bins doch nur, die Meta“ nach einem Streich sagt, erobert sie schnell die Herzen der zuhörenden Kinder. Die Geschichte sprüht nur so vor Phantasie und guten Einfällen, in was Meta sich so alles verwandelt und welches Chaos sie damit stiftet. Allzu schnell ist hier aber alles erzählt, gerne hätte man noch mehr von dem kleinen Mädchen und seinen Einfällen gehört – und leider kann sich der ganze Reiz der Geschichte so nicht entfalten. „Arme Ritter“ hat mir – ausnahmsweise bei dieser Reihe – leider gar nicht gefallen. Zu gestelzt die Sprache, zu uninspiriert die Handlung, zu theatralisch die Schauspieler. Da hilft es auch nichts, dass das Geheimnis der Prinzessin am Ende eine hübsche Überraschung in dem ansonsten klassisch angehauchten Rittermärchen darstellt. Und so bleibt von dieser CD ein eher zwiespältiger Eindruck mit einer witzigen und gelungenen sowie einer für mich nicht sehr ansprechenden Geschichte.
Silvie Ebelt spricht hier die Hauptrolle der Meta Morfoß und legt einen etwas rotzigen Charme an den Tag. Mit ihrer frechen und charmanten Art sorgt sie immer wieder für Lacher, besonders ihre Parodie des altklugen Einstein ist gelungen. Erzähler ist hier Günter Naumann, dessen besonnene Art einen gewissen Ruhepol in die Geschichte bringt. Henry Hübchen spricht den armen Ritter in der gleichnamigen zweiten Geschichte, allerdings wirkt er oft theatralisch künstlich und konnte mich so nicht überzeugen. Weitere Sprecher sind Petra Kelling, Peter Dommisch und Walter Lendrich.
Beide Hörspiele sind in den 80er Jahren entstanden, was man ihnen auch deutlich anhört. Zwar ist die sprachliche Qualität vollkommen in Ordnung, man hört alles deutlich und auch die Abmischung ist genügend laut, allerdings wirken die eingesetzten Melodien nicht mehr ganz zeitgemäß. Gerade für die Kinder von heute dürfte dies etwas befremdlich wirken, sodass hier eben insbesondere Nostalgiker auf ihre Kosten kommen.
Wie alle Folgen dieser Reihe ist auch hier die Optik stark durchorganisiert: Auf einem farbigen Balken unten – hier ein kräftiges Lila – ist das Label und das Logo des DRA abgedruckt, darüber in einem weißen Balken Folgentitel und Autor, während die oberen zwei Drittel von der eigentlichen Zeichnung eingenommen werden. Dieses ist hier im sehr nostalgischen Stil gehalten, besonders die Gesichter wirken recht abstrakt.
Fazit: Die Geschichte von Meta Morfoß ist witzig, phantasievoll und kreativ, während die übertriebene Umsetzung von Armer Ritter den sicherlich positiven Grundgedanken der Geschichte erheblich stört. So kommen wohl nur diejenigen wirklich auf ihre Kosten, die die beiden Produktionen in guter Erinnerung haben. Gerade für Kinder von heute sind diese Produktion aber wohl zu tempoarm und auch zu abstrakt.
VÖ: 1.August 2013
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-8623-1314-3