Die Zeit selbst hat immer den gleichen monotonen Takt, doch für uns Menschen ist das Zeitempfinden, je nachdem was wir tun, ein surreales Erlebnis und sie kommt uns mal schneller als auch langsam vor. Beispielsweise wenn wir auf etwas warten müssen kommt, uns die Zeit sehr lange vor und wenn wir genau wissen, dass wir nur 5 Minuten warten müssen - dauern diese 5 Minuten eine halbe Ewigkeit. Füllt man diese Zeit mit Aktivitäten ignoriert unser Zeitempfinden den laufenden Takt und schwups sind die 5 Minuten vergangen ohne das man es merkt. Nichtstun verlängert unser Zeitempfinden enorm. Auf etwas Warten müssen, wie z.B. das Ende der Schule und währenddessen dem langweiligen Stoff vom noch langweiligeren Lehrer zuhören zu müssen lässt einem sogar manchmal die Zeit rückwärts laufend vorkommen.
Die Gegend um Koblenz kenne ich. Die Mosel runter, den Rhein rauf. Das sind mit die schönsten Bahnstrecken in Deutschland, die entlang der Flußufer verlaufen. Da vergeht die Zeit wie im Flug und man sieht immer neue Dinge im Vorbeifahren.
Bezüglich dem Älter werden und dem Erkennen, dass einem gar nicht so viel Zeit bleibt wie man glaubt, das ist eine normale Entwicklung. Du darfst Dich davon aber nicht beirren lassen, sondern Du solltest lernen Deine Zeit für die Dinge zu verwenden, die Dich weiter bringen und Dich vor allem glücklich machen. Und solche Sprüche, wie "Der Tag hat 24 Stunden und wenn das nicht reicht, nehmen wir die Nacht dazu." machen einem nur klar, das andere einem die Zeit rauben und den Takt vorgeben. Wenn man merkt, dass man zeitmäßig total Fremdgesteuert ist, sollte man etwas dagegen unternehmen. Man darf auch mal "Nein" sagen, wenn einem ein Termin nicht passt - oder nimmt einfach den nächsten Zug und verschnauft mal und schaut sich etwas um.
Die Zeit an sich ist wohl etwas Unendliches. Nur für unser Leben ist die Zeit begrenzt. Manche Menschen sind ja religiös geprägt und glauben an ein unendliches Leben nach dem Tod oder an eine immerwährende Wiedergeburt. Da hätte man unendlich viel Zeit.