Poldi

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Mark Brandis – 26. Ikarus , Ikarus…

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Erster Eindruck: Eine Bedrohung für die ganze Menschheit…

Der Asteroid Ikarus ist reich an Rohstoffen wie Diamanten und Wasser, für die Menschen ist er somit sehr wertvoll und interessant. Um ihn besser ausbeuten zu können, soll er in die Mondumlaufbahn geschoben werden. Als Mark Brandis von dem Vorhaben erfährt, ist ihm die Gefahr sofort bewusst – nur ein Fehler, und Ikarus stürzt auf die Erde. Deswegen zögert er nicht lang, als Direktor Harris ihn bittet, den Vorgang zu überwachen…

Unter neuen Vorzeichen und einer neuen Aufgabe ist Mark Brandis, die aufwendige Science Fiction-Hörspielserie von Interplanar im Vertrieb von Folgenreich, in der vorigen Ausgabe gestartet. Statt seiner Anstellung bei der VEGA ist Geschichte, nun betreibt er ein eigenständiges Rettungsunternehmen. Doch „Ikarus, Ikarus…“, die 26. Folge der Serie, scheint unter gleichen Vorzeichen zu laufen, der Handlungsbogen ist ähnlich wie einige andere Episoden und Brandis bekommt seinen Auftrag sogar von seinem ehemaligen Vorgesetzten. Das ist aber gar nicht so schlimm, denn diese Folge hört sich spannend und kurzweilig, allerdings ist es verwunderlich, dass die Chance zu etwas Neuartigerem nicht genutzt wurde. Der Grundstein zur Folge wird schnell gelegt, die Idee vom Asteroiden passt gut in die Atmosphäre der Serie, Brandis‘ Rahmenbedingungen für den Einsatz sind bald geklärt. Dass daraufhin einige Querelen auftauchen, dürfte kaum überraschen, diese weiten sich jedoch immer weiter auf und handeln von Täuschung, Verrat und einem Plan, der seit langem geschmiedet wurde. Was anfangs wie ein gewöhnlicher Einsatz wirkt, entwickelt sich später zu einem Nervenkrieg zweiter Kontrahenten und stellt eine sehr interessante und vielseitige Figur in den Mittelpunkt. Bis dahin geht die Folge kurzweilig und spannend vorüber, und schon ist der 70-Minüter auch schon vorbei. Eine gelungene Episode mit einem interessanten Dreh, der allerdings festgetretene Bahnen nicht zu verlassen wagt.

In den letzten Folgen bekommt Ruth O’Hara, die Ehefrau von Mark Brandis, eine immer größere Rolle, sodass auch ihre Sprecherin Dorothea Anna Hagena öfter zu hören ist. Ich mag ihre ausdrucksstarke Stimme, die sich sehr gut an die verschiedenen Situationen anpasst und sowohl hart als auch emotional und gefühlvoll klingen kann. Thomas Nero Wolffs einprägsamer und prägnanter Klang bereichert auch dieses Hörspiel als Piet Gumboldt, der durch Wolff sehr präsent wirkt. Martin Keßler ist schon seit langem als Pablo Torrente mit dabei, und auch wenn er hier nicht die größte Rolle hat, hängt er sich voll in die Interpretation hinein. Weitere Sprecher sind Gerhart Hinze, Claudia Urbschat-Mingues und Uve Teschner.

Große Raumgefechte oder groß angelegte Kämpfe sind hier nicht zu hören, sodass diese spezielle bombastische Geräuschkulisse hier nicht zu hören ist. Die Folge ist gerade am Ende eher auf eine Art Psychokrieg angelegt, der dezenter, aber nicht weniger effektvoll umgesetzt wurde. Dazu wurden insbesondere stimmungsvolle Musikstücke ausgewählt, die sich dicht um die einzelnen Szenen legen.

Großer Variationsreichtum kommt auch auf den Covern nicht vor, stets ist eine düstere Weltraumszenerie zu sehen, gern ein Raumschiff vor einem riesenhaften Planeten. Und während hier die linke Hälfte von der Erde eingenommen wird, von der Sonne angestrahlt, ist ein dunkler Raumkreuzer zu sehen. Das Innere enthält wieder einige Begriffserklärungen aus dem Hörspiel sowie einen kleinen Text, was mit den Mark Brandis-Produktionen so alles angestellt wird.

Fazit: Trotz verschobener Grundbedingungen verläuft diese Folge in ähnlichen Bahnen wie zuvor, kann aber mit einem kurzweiligen Verlauf und insbesondere einem sehr gelungenen Dreh der Handlung überzeugen. Hier wird der wortreiche Kampf zweier Gegner in den Mittelpunkt gestellt, was sehr unterhaltsam geworden ist. Für Fans des Genres ist Mark Brandis immer eine Empfehlung wert.

VÖ: 11.Oktober 2013
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537390168
 
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