Poldi
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Themenstarter/in
Märchen-Klassiker – Nussknacker und Mausekönig / Peer Gynt
Erster Eindruck: Märchen für verträumte Stunden...
Von ihrem Onkel bekommt Marie zu Weihnachten einen Nussknacker geschenkt, der jedoch schon kurz darauf von ihrem Bruder eine Macke bekommt. Marie ist todtraurig und möchte auch in der Nacht noch einige Zeit mit ihrem Spielzeug verbringen – und merkt, dass dieser zum Leben erwacht... (Nussknacker und Mausekönig)
In den Augen von Peer Gynt ist der Hof seines Vaters, der durch Alkoholeskapaden und Misswirtschaft ziemlich heruntergekommen ist, immer noch wie ein edler Palast. Dank seiner lebendigen Phantasie flüchtet er sich immer wieder in fremde Welten... (Peer Gynt)
Der Amor Verlag hat schon einige klassische Werke für Kinder umgesetzt, von der großen Oper bis zum Märchen reicht das Programm. Letztere sind in der Reihe „Märchen-Klassik“ erschienen, die in dieser Folge eher ungewöhnliche Geschichten vertont hat. Den Anfang mach „Nussknacker und Mausekönig“, die natürlich mit der berühmten Musik von Peter Tschaikovski aus dem Ballett unterlegt ist. Die Geschichte beginnt mit dem sehr heimelig inszenierten Weihnachtsfest, wobei die besinnliche Stimmung bald durch eine leicht surreale Szenerie um den Kampf zwischen dem Nussknacker und dem siebenköpfigen Mausekönig abgelöst wird. Das ist hier lebendig und in angenehmen Erzähltempo dargeboten, sodass eine atmosphärische Umsetzung des bekannten Märchens von E.T.A. Hoffmann gelungen ist.
„Peer Gynt“ gehört zu den unbekannteren Geschichten dieser Reihe und bietet deswegen noch einige Überraschungen. Dabei gefällt mir sehr gut, dass realistische und märchenhafte Elemente miteinander verwoben werden. Da gibt es – selbstverständlich bei einem norwegischen Autoren – Trolle und Dämonen, aber auch weite Reisen und exotische Schauplätze. Auch interessant ist, dass ein Zeitraum von mehreren Jahrzehnten abgedeckt wird, der Hörer also einen großen Teil von Peers Leben mitbekommt. Dieses läuft alles andere als gut für den träumerischen Menschen, immer wieder gerät er in gefährliche Situationen, kommt von großem Reichtum in bittere Armut, findet zu Gott und wird enttäuscht. Bei dieser großen Vielfalt wird es einigen Kindern schwer fallen, dem durchaus komplexen Verlauf zu folgen, Erwachsene werden aber an so manch versteckter Weisheit ihre Freude haben.
Michael Seeboth ist in der Geschichte um „Nussknacker und Mausekönig“ als Erzähler zu hören, wobei er streckenweise recht lange Texte hat. Diese gestaltet er jedoch sehr lebendig und geht gut auf die verschiedenen Stimmungen ein, wobei seine Einleitung mit dem Weihnachtsfest besonders gelungen ist. Diesen Part übernimmt bei Peer Grynt Gerhard Fehn, mit seiner angenehmen Stimme führt er die zuhörenden Kinder (und natürlich auch die Erwachsenen) durch die Handlung und schlägt dabei ein passendes Tempo an. Vivian Reufels ist im ersten Märchen als Marie zu hören, sie spricht die Rolle sehr lebendig, wenn auch manchmal etwas übereifrig. Weitere Sprecher sind Thomas Hof, Hildegard Meier und Luca Zamperoni.
Ein besonderes Element bei dieser Serie ist natürlich immer die klassische Musik, wobei hier jeweils auf extra für die Geschichten komponierte Stücke zurückgegriffen werden konnte. Das sorgt für ein passgenaues Aufgreifen der jeweiligen Stimmung und einen sehr intensiven Ausdruck, was den Reiz der Geschichten hier noch deutlich zu steigern weiß.
Der Kampf zwischen Nussknacker und Mausekönig ist nicht nur Titel und wesentliches Element der Handlung, sondern ist auch auf dem Cover dieser Produktion abgebildet. Beide wirken recht niedlich, wobei der rote Hintergrund durchaus etwas von dem weihnachtlichen Charme versprüht. Wer sich noch etwas mehr mit dem Thema Klassik beschäftigen möchte, hat dank des Infotextes im Booklet hier die Möglichkeit dazu, auch wenn dieser schon aus den vorigen Folgen bekannt ist.
Fazit: Zwei Geschichten, die eben keine klassischen Märchen sind, aber wegen der phantasievollen Grundstimmung für diese Reihe sehr passend. Die Umsetzungen sind sehr gelungen und erhalten durch die klassische Musik eine ganz besondere Note, die Handlungen sind in angenehmen Tempo erzählt und sind für die ganze Familie umgesetzt.
VÖ: 27. Oktober 2017
Label: Amor Verlag
Bestellnummer: 978-3-947161-10-2
Erster Eindruck: Märchen für verträumte Stunden...
Von ihrem Onkel bekommt Marie zu Weihnachten einen Nussknacker geschenkt, der jedoch schon kurz darauf von ihrem Bruder eine Macke bekommt. Marie ist todtraurig und möchte auch in der Nacht noch einige Zeit mit ihrem Spielzeug verbringen – und merkt, dass dieser zum Leben erwacht... (Nussknacker und Mausekönig)
In den Augen von Peer Gynt ist der Hof seines Vaters, der durch Alkoholeskapaden und Misswirtschaft ziemlich heruntergekommen ist, immer noch wie ein edler Palast. Dank seiner lebendigen Phantasie flüchtet er sich immer wieder in fremde Welten... (Peer Gynt)
Der Amor Verlag hat schon einige klassische Werke für Kinder umgesetzt, von der großen Oper bis zum Märchen reicht das Programm. Letztere sind in der Reihe „Märchen-Klassik“ erschienen, die in dieser Folge eher ungewöhnliche Geschichten vertont hat. Den Anfang mach „Nussknacker und Mausekönig“, die natürlich mit der berühmten Musik von Peter Tschaikovski aus dem Ballett unterlegt ist. Die Geschichte beginnt mit dem sehr heimelig inszenierten Weihnachtsfest, wobei die besinnliche Stimmung bald durch eine leicht surreale Szenerie um den Kampf zwischen dem Nussknacker und dem siebenköpfigen Mausekönig abgelöst wird. Das ist hier lebendig und in angenehmen Erzähltempo dargeboten, sodass eine atmosphärische Umsetzung des bekannten Märchens von E.T.A. Hoffmann gelungen ist.
„Peer Gynt“ gehört zu den unbekannteren Geschichten dieser Reihe und bietet deswegen noch einige Überraschungen. Dabei gefällt mir sehr gut, dass realistische und märchenhafte Elemente miteinander verwoben werden. Da gibt es – selbstverständlich bei einem norwegischen Autoren – Trolle und Dämonen, aber auch weite Reisen und exotische Schauplätze. Auch interessant ist, dass ein Zeitraum von mehreren Jahrzehnten abgedeckt wird, der Hörer also einen großen Teil von Peers Leben mitbekommt. Dieses läuft alles andere als gut für den träumerischen Menschen, immer wieder gerät er in gefährliche Situationen, kommt von großem Reichtum in bittere Armut, findet zu Gott und wird enttäuscht. Bei dieser großen Vielfalt wird es einigen Kindern schwer fallen, dem durchaus komplexen Verlauf zu folgen, Erwachsene werden aber an so manch versteckter Weisheit ihre Freude haben.
Michael Seeboth ist in der Geschichte um „Nussknacker und Mausekönig“ als Erzähler zu hören, wobei er streckenweise recht lange Texte hat. Diese gestaltet er jedoch sehr lebendig und geht gut auf die verschiedenen Stimmungen ein, wobei seine Einleitung mit dem Weihnachtsfest besonders gelungen ist. Diesen Part übernimmt bei Peer Grynt Gerhard Fehn, mit seiner angenehmen Stimme führt er die zuhörenden Kinder (und natürlich auch die Erwachsenen) durch die Handlung und schlägt dabei ein passendes Tempo an. Vivian Reufels ist im ersten Märchen als Marie zu hören, sie spricht die Rolle sehr lebendig, wenn auch manchmal etwas übereifrig. Weitere Sprecher sind Thomas Hof, Hildegard Meier und Luca Zamperoni.
Ein besonderes Element bei dieser Serie ist natürlich immer die klassische Musik, wobei hier jeweils auf extra für die Geschichten komponierte Stücke zurückgegriffen werden konnte. Das sorgt für ein passgenaues Aufgreifen der jeweiligen Stimmung und einen sehr intensiven Ausdruck, was den Reiz der Geschichten hier noch deutlich zu steigern weiß.
Der Kampf zwischen Nussknacker und Mausekönig ist nicht nur Titel und wesentliches Element der Handlung, sondern ist auch auf dem Cover dieser Produktion abgebildet. Beide wirken recht niedlich, wobei der rote Hintergrund durchaus etwas von dem weihnachtlichen Charme versprüht. Wer sich noch etwas mehr mit dem Thema Klassik beschäftigen möchte, hat dank des Infotextes im Booklet hier die Möglichkeit dazu, auch wenn dieser schon aus den vorigen Folgen bekannt ist.
Fazit: Zwei Geschichten, die eben keine klassischen Märchen sind, aber wegen der phantasievollen Grundstimmung für diese Reihe sehr passend. Die Umsetzungen sind sehr gelungen und erhalten durch die klassische Musik eine ganz besondere Note, die Handlungen sind in angenehmen Tempo erzählt und sind für die ganze Familie umgesetzt.
VÖ: 27. Oktober 2017
Label: Amor Verlag
Bestellnummer: 978-3-947161-10-2