Poldi
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Märchen-Klassik – Dornröschen / Der gestiefelte Kater
Erster Eindruck: Spitze Dornen und scharfe Krallen...
Nach langer Zeit des Hoffens wird der Königin endlich ein Kind geboren. Doch zur Taufe können sie nur zwölf der Feen des Königreiches einladen. Doch die 13. Fee lässt es sich nicht nehmen, das Fest dennoch zu besuchen, und belegt das Neugeborene mit einem schrecklichen Fluch... (Dornröschen)
Als jüngster bekommt ein Müllerssohn lediglich einen Kater vererbt. Doch dieser ist ziemlich gewitzt und hat so einige Ideen, wie er seinem Herren auf seine ganz eigene Weise dienen kann... (Der gestiefelte Kater)
„Märchen-Klassik“ setzt in dieser Folge zwei weitere absolute Klassiker der Brüder Grimm als Neuinterpretation mit klassischer Musik um: „Dornröschen“ und „Der gestiefelte Kater“. Beides sehr bekannte Geschichten, die schon mehrfach umgesetzt wurden, sodass es naturgemäß etwas schwierig, ist, neue Facetten oder Aspekte zu betonen. Doch mit dem Einbinden der Melodien ist dies tatsächlich gelungen. „Dornröschen“ wirkt allerdings stellenweise etwas gebremst, was insbesondere an der bösen Fee liegt. Diese wirkt eher verstimmt und etwas zickig als wirklich hartherzig, sodass der grausame Fluch nicht so recht zu ihrem Auftreten passen mag. Auch ihr zweiter Auftritt schlägt in diese Richtung. Ansonsten ist eine wirklich stimmige Umsetzung der Geschichte gelungen, die nicht romantisch-verkitscht, sondern eher abenteuerlich und zauberhaft wirkt. „Der gestiefelte Kater“ ist recht temporeich umgesetzt und zeigt alle paar Minuten einen neuen Einfall des Katers, um aus dem einfachen Müllerssohn einen gemachten Mann werden zu lassen. Das macht richtig Spaß und wird für Kinder zum Ende noch einmal richtig gruselig. Zwei weitere gelungene Märchen aus der tollen Serie.
Gerhard Fehn ist als Erzähler in „Dornröschen“ zu hören, seine angenehme und markante Stimme führt den Zuhörer gut durch die Handlung, wobei seine Betonung sehr stimmig wirkt. Diesen Part übernimmt Aischa-Lina Löbbert in „Der gestiefelte Kater“, wobei sie gleichermaßen die Bedürfnisse von Kindern erfüllt als auch Erwachsene gut unterhalten kann. Die Sprecherin der bösen Fee in „Dornröschen“ wirkt wie oben bereits erwähnt eher zickig und kühl als diabolisch, schafft aber auch eine ganz eigene Interpretation der bekannten Figur. Leider wird ihr Name nur aufgezählt und nicht der Rolle zugeordnet, was auch für Thomas Hof, Florian Seigerschmidt und Marvin Thiede gilt.
Peter Tschaikowski hat ein Ballett zu der Märchenvorlage komponiert, und genau dieses wird auch als Hintergrundmusik in dem Hörspiel eingesetzt. Genau wie die Melodien von Modest Mussorgski ist diese während aller Dialoge im Einsatz und ergänzt diese sehr gut, webt einen dichten Rahmen um die Handlung und verstärkt die vorherrschende Atmosphäre.
Das Titelbild der CD ist hübsch aufgemacht. In einer romantisch wirkenden Zeichnung mit blattgrünem Hintergrund ist natürlich Dornröschen zu sehen, schlafend auf dem Boden und von einigen stilisierten Dornenranken umgeben, während der Prinz sich zum Kuss über sie beugt. Im Inneren des dicken Booklets ist – wie bei den anderen Veröffentlichungen der Reihe auch – ein lesenswerter Text zur Entstehung klassischer Musik zu lesen.
Fazit: Man merkt diesem Hörspiel das Herzblut an, welches investiert wurde, sodass trotz kleineren Stolpersteinen eine sehr hörenswerte Produktion entstanden ist. Durch die Kombination der beiden klassischen Märchen mit ebensolcher Musik ist eine sehr dichte Atmosphäre entstanden, die mal verspielt, mal romantisch, mal zauberhaft wirkt, und so die wichtigsten Aspekte der Geschichten betont.
VÖ: 11. Oktober 2017
Label: Amor Verlag
Bestellnummer: 978-3-947161-01-0
Erster Eindruck: Spitze Dornen und scharfe Krallen...
Nach langer Zeit des Hoffens wird der Königin endlich ein Kind geboren. Doch zur Taufe können sie nur zwölf der Feen des Königreiches einladen. Doch die 13. Fee lässt es sich nicht nehmen, das Fest dennoch zu besuchen, und belegt das Neugeborene mit einem schrecklichen Fluch... (Dornröschen)
Als jüngster bekommt ein Müllerssohn lediglich einen Kater vererbt. Doch dieser ist ziemlich gewitzt und hat so einige Ideen, wie er seinem Herren auf seine ganz eigene Weise dienen kann... (Der gestiefelte Kater)
„Märchen-Klassik“ setzt in dieser Folge zwei weitere absolute Klassiker der Brüder Grimm als Neuinterpretation mit klassischer Musik um: „Dornröschen“ und „Der gestiefelte Kater“. Beides sehr bekannte Geschichten, die schon mehrfach umgesetzt wurden, sodass es naturgemäß etwas schwierig, ist, neue Facetten oder Aspekte zu betonen. Doch mit dem Einbinden der Melodien ist dies tatsächlich gelungen. „Dornröschen“ wirkt allerdings stellenweise etwas gebremst, was insbesondere an der bösen Fee liegt. Diese wirkt eher verstimmt und etwas zickig als wirklich hartherzig, sodass der grausame Fluch nicht so recht zu ihrem Auftreten passen mag. Auch ihr zweiter Auftritt schlägt in diese Richtung. Ansonsten ist eine wirklich stimmige Umsetzung der Geschichte gelungen, die nicht romantisch-verkitscht, sondern eher abenteuerlich und zauberhaft wirkt. „Der gestiefelte Kater“ ist recht temporeich umgesetzt und zeigt alle paar Minuten einen neuen Einfall des Katers, um aus dem einfachen Müllerssohn einen gemachten Mann werden zu lassen. Das macht richtig Spaß und wird für Kinder zum Ende noch einmal richtig gruselig. Zwei weitere gelungene Märchen aus der tollen Serie.
Gerhard Fehn ist als Erzähler in „Dornröschen“ zu hören, seine angenehme und markante Stimme führt den Zuhörer gut durch die Handlung, wobei seine Betonung sehr stimmig wirkt. Diesen Part übernimmt Aischa-Lina Löbbert in „Der gestiefelte Kater“, wobei sie gleichermaßen die Bedürfnisse von Kindern erfüllt als auch Erwachsene gut unterhalten kann. Die Sprecherin der bösen Fee in „Dornröschen“ wirkt wie oben bereits erwähnt eher zickig und kühl als diabolisch, schafft aber auch eine ganz eigene Interpretation der bekannten Figur. Leider wird ihr Name nur aufgezählt und nicht der Rolle zugeordnet, was auch für Thomas Hof, Florian Seigerschmidt und Marvin Thiede gilt.
Peter Tschaikowski hat ein Ballett zu der Märchenvorlage komponiert, und genau dieses wird auch als Hintergrundmusik in dem Hörspiel eingesetzt. Genau wie die Melodien von Modest Mussorgski ist diese während aller Dialoge im Einsatz und ergänzt diese sehr gut, webt einen dichten Rahmen um die Handlung und verstärkt die vorherrschende Atmosphäre.
Das Titelbild der CD ist hübsch aufgemacht. In einer romantisch wirkenden Zeichnung mit blattgrünem Hintergrund ist natürlich Dornröschen zu sehen, schlafend auf dem Boden und von einigen stilisierten Dornenranken umgeben, während der Prinz sich zum Kuss über sie beugt. Im Inneren des dicken Booklets ist – wie bei den anderen Veröffentlichungen der Reihe auch – ein lesenswerter Text zur Entstehung klassischer Musik zu lesen.
Fazit: Man merkt diesem Hörspiel das Herzblut an, welches investiert wurde, sodass trotz kleineren Stolpersteinen eine sehr hörenswerte Produktion entstanden ist. Durch die Kombination der beiden klassischen Märchen mit ebensolcher Musik ist eine sehr dichte Atmosphäre entstanden, die mal verspielt, mal romantisch, mal zauberhaft wirkt, und so die wichtigsten Aspekte der Geschichten betont.
VÖ: 11. Oktober 2017
Label: Amor Verlag
Bestellnummer: 978-3-947161-01-0