MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
Teammitglied
Es hat mich wirklich sehr gefreut, dass Euch meine Schreibe gefällt. Deshalb fühle ich mich ausreichend ermutigt, Euch heute etwas Weiteres vorzustellen. Passend zum langen Pfingstwochenende. ;)

Dies ist ein kleines Werk mit einem gewissen archäologischen Wert. Weswegen ich der Kurzgeschichte zunächst eine kurze Geschichte vorausschicken möchte.

Ich schrieb sie im Jahr 1978. Im Sommer hatte ich grad Abi gemacht, war unsterblich in meine Tanzpartnerin verliebt, und der Einberufungsbescheid zum Zivildienst ließ auf sich warten. Daher begann ich im November in München mein Biologiestudium. Offenbar ein Kulturschock; denn einen Monat später saß ich an meiner Olympus und hackte diese Geschichte hinein.

Kurz darauf überschlugen sich viele Ereignisse. Erst mehr als ein Dutzend Jahre später grub ich die Geschichte zum ersten Mal wieder aus. Damals stolperte ich zufällig über einen Nachwuchs-Schreibwettbewerb. Ich selbst hatte zwar knapp das Einsender-Alterslimit verpasst, aber die Geschichte war ja von jemandem geschrieben, der tatsächlich erst die Schwelle zum Twen überschritt; also schickte sie, quasi i.V., meine jugendliche Freundin (und spätere Frau :love:) an die Jury. Tatsächlich mit Erfolg. Noch heute sehe ich ihren leuchtenden Blondschopf auf der Bühne in Regensburg, wo damals eine kleine Lesung stattfand und @Alefa die Geschichte mit unübertrefflicher Verve im Kreise der übrigen Gewinner vortrug.

Später überschlugen sich erneut viele Ereignisse; die Geschichte geriet wiederum in die - inzwischen gut mit ähnlichen Schicksalsgenossen gefüllte - Mappe hinein, wo sie bis soeben über zwei Dutzend weitere Jahre ein stummes, friedliches Dasein gefristet hat. Dass ich hier nun eine Plattform gefunden habe, auf der man (auch) solche Werke teilen kann, hat für mich durchaus etwas Bewegendes, und deshalb habe ich diesen Ausflug in meine erst noch zu schreibenden Memoiren gemacht.

Aber genug davon! Hier ist meine „Geschichte mit Geschichte“: Viel Spaß - hoffe ich!

Der Phantast
 
G

Gelöschtes Mitglied 6816

Okay okay.... Ich habe es schon wieder getan... Sry... Ich hab werde demnächst mich etwas mehr zurück nehmen und anderen den Vorrang lassen. Ja es kann ja jeder und auch so oft wie möglich dennoch, soll ja niemand genervt werden durch meine Stimme....

Auf der anderen Seite wäre doch auch schade wenn er solange auf muss, der Text.

Ihr wisst was ich meine ...

 

MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
Teammitglied
André, was soll ich sagen - Du hast es getan -- und es ist eine wunderbare Interpretation! Wie Realität und Phantasie - zunächst getrennt - nach und nach ineinandergleiten, hast Du akustisch super-nachvollziehbar gemacht. Tolle Vertonung!
 

Chaos

Schneewittchen
Teammitglied
Sprechprobe
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Lieber @MonacoSteve,
ich fand es sehr sehr spannend, die Geschichte zu lesen, vor allem mit deinem Memoiren-Text hier im Thread als Hintergrund. Dieser Text, war wie eine kleine Zeitreise für mich - ein bisschen in deine Geschichte und deine Erinnerung, aber irgendwie auch in meine Geschichte und meine Erinnerungen an erste Vorlesungssaal-Eindrücke. An das gedrängte Dasitzen, diese rumpeligen Holzbänke, das Abschweifen, die Aufregung und Erwartung was alles kommen würde, ein bisschen auch die Ernüchterung ob der Alltäglichkeit und Straffheit dieser Strukturen. Man liest dem Text sehr den Umbruch an, in dem sich der Protagonist (und anscheinend auch du zu der Zeit) befindet.
Was mich besonders fasziniert, ist, dass der Text von '78 ist - das war eine Zeit, in der meine eigene Existenz wirklich noch in sehr sehr weiter Ferne lag (Ich fing 2012 an zu studieren). Und doch hat sich im Vorlesungssaal selbst irgendwie nichts geändert. Auch nicht in diesem Gefühl des Umbruchs. Dadurch fühlt es sich einfach wahnsinnig weit weg und gleichzeitig so nah an. Das finde ich ... Beeindruckend und irgendwie sehr schön. So viel bewegt sich dann doch nicht in den Strudeln des menschlichen Alltags :)
 

Alefa

Nur-Hörer
Super!, das nach all den Jahren mal selbst zu hören - und sehr gut akustisch umgesetzt. Gefällt mir sehr gut.
Auch für mich war es gewissermaßen eine Zeitreise.
Heute gibt es wohl viel mehr digitale Medien - von unserem Sohn weiß ich, dass eigentlich jeder Student einen Laptop dabei hat - und man schreibt auf der Tastatur auch viel schneller als mit dem Stift auf dem Papier. Leserlicher ist es auch ;)

Als Anekdote möchte ich noch zum besten geben, dass MonacoSteve alles mit der Schreibmaschine so oft geschrieben hat, bis jede Seite fehlerfrei war. Denn eine Löschtaste, wie sie heute jeder kennt, gab es auf seiner Olympus noch nicht. Das kam erst später - mit dem Korrekturband. Und auch da war es noch sehr kompliziert: man musste exakt zu der Stelle zurück, wo das falsche Wort oder der falsche Buchstabe war, und erneut das Falsche tippen, nur dass es dann weiß "überdruckt" wurde - zu sehen war es immer noch.
 

MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
Teammitglied
Liebe @Chaos,

vielen Dank für diesen interessanten und berührenden Kommentar. Ja, manches verharrt offenbar in Zeitlosigkeit – was angesichts schnelllebiger, Umbruch-reicher Tage auch Tröstliches haben mag. Wobei: Als ich dann - fernab von dem, was ich damals wirklich für möglich hielt - tatsächlich selbst so ein kleiner grauer Mann am Pult war, wurde zumindest in den letzten Jahren das Lichtviereck nur noch von einem Beamer geworfen, Kreide und Tafel waren verschwunden, und meine Hörerschaft hatte Handhelds vor sich statt Schreibblöcke.
 

Chaos

Schneewittchen
Teammitglied
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Ja, das Medium ändert sich, aber die Leute bleiben ja doch irgendwie gleich. :) Tröstlich irgendwie?
 

Kluki

Kann mich jemand hören? Hallooooo!
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Die Geschichte ist toll und man verliert sich selber in Tagträume. Da habe ich mich doch glatt auch mal in der Geschichte versucht und es nicht nur so gelesen, sondern gleich mal eingelesen :ROFLMAO: ich hoffe es geht so

 

MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
Teammitglied
Oohh... ganz anders und doch wieder ungeheuer mitreißend! Danke, @Kluki! Die weibliche Stimme gibt der Geschichte, finde ich, eine ganz spezielle Note. Äußerst interessant!
 

MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
Teammitglied
In der Zwischenzeit mal ein bisschen gebastelt...

Phantast_-_Cover_v1-1621693023.png
 

Kluki

Kann mich jemand hören? Hallooooo!
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Vielen Dank, hat aber wirklich Spaß gemacht zu lesen
 
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