Poldi

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Jules Verne: Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg – 5. Das Geheimnis der Eissphinx

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Erster Eindruck: Ein neues Abenteuer für den Weltenbummler

Gerade ist so etwas wie Ruhe in das Leben von Phileas Fogg eingetreten, da wird er von einem bekannten Autor auf die seltsamen Vorgänge am Südpol aufmerksam gemacht. Neugierig auf die Expedition macht er sich mit seiner Frau Aouda und seinem Diener Passepartout auf die Reise, doch es stellt sich als gar nicht so einfach heraus, mit einer Frau an Bord zu gehen. Und dann treffen sie auf einen alten Bekannten...

Es ist immer spannend zu verfolgen, wie sich eine noch recht frische Serie entwickelt, welche Wendungen sie schlägt, welche Ideen noch eingebracht werden. Bei „Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg“ nach Motiven von Jules Verne ist dies in der fünften Folge besonders interessant, denn der erste Handlungsstrang um Erzfeind und Superschurke Robur wurde gerade erst abgeschlossen, nun muss ein neuer Ansatz gefunden werden, die Protagonisten auf eine neue Reise zu schicken – und das ist mit dem Auftritt einer äußerst real existierenden Person mit einem sehr gelungenen Dialog und einem spannenden Konstrukt sehr reizvoll gelungen. Auf dieses Intro baut sich dann eine wie gewohnt abenteuerliche Reise auf einem Segelschiff auf, dass auf dem Weg zum Polarmeer nicht alles glatt läuft, dürfte dabei wohl kaum überraschen. Dafür sorgen eher die vielen kreativen Einfälle, wie die Rückkehr einer bereits aus der Serie bekannten Figur, deren Geschichte mit weiteren Facetten fortgesetzt wird oder der Einfluss des faszinierenden Magnetismus auf diese Episode. Auch der Schachzug, Phileas und Aouda zu trennen und so zwei unterschiedliche Handlungsstränge zu verfolgen, ist passend eingebaut und sorgt für mehr Dynamik. Es wird gefährlich, es wird dramatisch, es wird spannend, es bleibt bei einem offenen Ende, und genau das ist es doch, was man von dieser Serie erwartet. Dass dabei erst ein bisschen Aufbauarbeit nötig ist und noch nicht ganz das Tempo der Vorgänger erreicht wird, stört dabei nur marginal.

Jürgen Kluckert ist als Len Guy zu hören und passt mit seiner prägnanten Stimme sehr gut in die Handlung, sorgt für eingängige Momente und kann einen glaubhaften Charakter formen. Auch Peter Lontzek ist als Andre Vasling eine gute Wahl, mit viel Energie und gekonntem Feinschliff kann er einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Uve Teschner ist der geheimnisvolle Mann in der ersten Szene, er sorgt für einen gekonnten Ausdruck und bringt eine hübsch mysteriöse Stimmung in die Handlung mit ein. Weitere Sprecher sind Jan-David Rönfeldt, Patrick Bach und Jaron Löwenberg.

Die Atmosphäre dieser Folge orientiert sich zwar an den vorigen Episoden und ist reichhaltig und eingängig, geht aber sehr gekonnt auf die Atmosphäre dieser Geschichte ein und sorgt für ein wahrhaft eisiges Flair. Dafür sorgt neben der orchestralen Musik besonders die vielfältige Geräuschkulisse, die auch mal etwas wuchtiger ausfällt und so sehr prägnant die einzelnen Szenen unterstützt.

Auch das Cover strahlt viel abenteuerliches Flair aus und ist wie immer sehr gekonnt in Szene gesetzt. Als Motiv wurde das Segelschiff gewählt, das über weite Teile der Handlung der Schauplatz ist. In düsteren Farben auf der stürmischen See kommt es sehr gut zur Geltung und fängt die Atmosphäre der Folge gekonnt ein. Im kleinen Booklet sind einige Infos zu den Sprechern zu finden.

Fazit: Von dem starken Intro über den abwechslungsreichen Verlauf bis zum intensiven Ende – diese Folge der Serie setzt die Segel für einen neuen Handlungsstrang und kann trotz bekannter Motive eine ganz andere Stimmung als die Vorgänger erzeugen. Auch das Auftauchen bekannter Personen ist für den Verlauf der Serie sehr gelungen.

VÖ: 12.August 2016
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-945624-66-1
 
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