Poldi

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John Sinclair Classics - 7. Die Töchter der Hölle

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Erster Eindruck: Auferstehung im uralten Gemüter

Immer noch umgibt Lady Barhony ein großes Geheimnis. Als zwei junge Menschen die Gruft der längst verstorbenen Frau öffnen, beschwören sie eine Kette von unheilvollen Ereignissen herauf, die nicht nur ihr Leben in Gefahr bringt. John Sinclair will in dem alten Schloss nach dem Rechten sehen, aber wird von der Besitzerin unfreundlich abgewiesen. Wie tief ist sie in die ganze Sache verwickelt?

Bevor John Sinclair der gefürchtete Geisterjäger geworden ist, der gegen den Schwarzen Tod, Die Mordliga, Asmodina und Konsorten kämpft, hat er natürlich zahlreiche Abenteuer erlebt, die nicht in der Hauptserie von Lübbe Audio zu hören sind. Um auch diese dem Hörspielfreund nicht Geschichten aus eben dieser Anfangszeit erzählen - die aber in Sachen Dramatik und Spannung locker mit den aktuellen Ereignissen mithalten können. Die siebte Folge der Serie ist eine sehr stimmungsvolle, in der zahlreiche atmosphärisch dichte Szenen für Gänsehaut sorgen können. Dafür sorgt schon die anfängliche Situation, in der das Grab der Lady geöffnet wird. Auch danach gibt es immer wieder „hnlich gelagerte Szenen, die für eine düstere Grundstimmung sorgen. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Geschichte nicht ganz so vorhersehbar ist wie einige andere Folgen der Serie. Immer wieder überraschen die handelnden Personen mit unerwarteten Handlungen und lassen ihre Pläne nicht allzu offensichtlich wirken. Hinzu kommt gegen Ende ein Hinweis, der auch die aktuellen Ereignisse beeinflusst - das freut den treuen Fan und stellt einen noch engeren Bezug zu der Serie her. Dass sich die Figur der Lady Barthony an einer bekannten Figur aus einer bekannten Gruselgeschichte orientiert und sogar einen ähnlichen Namen hat, stört nicht weiter sondern sorgt für eine interessante Neuinterpretation des Stoffes, der organisch in die Handlung einfließt. Eine sehr gelungene Folge der Serie, die mir von den Classics bisher am besten gefallen hat.

Lady Vivian Cheldman, die tief in die dunklen Machenschaften verstrickt ist, wird von Liane Rudolph gesprochen, die ihr einen geheimnisvollen Eindruck verleiht und am Ende ihr ganzes schauspielerisches Talent zeigen kann. Thomas Nero Wolff kann ihren Mann, Lord Gerald Cheldman ebenso überzeugend und gekonnt darstellen. Einen ganz großen Auftritt hat im Finale die wunderbare Sandra Schwittau, die mit ihrer sehr rauen und einprägsamen Stimme für intensive Gruselstimmung sorgt. Auch Jan Spitzer, Hans-Georg Panczak und Marion von Stengel tragen zum Gelingen des Hörspiels bei.

Große Stärke der großen Vorlage wie dieses Ablegers ist das Sounddesign mit der glaubhaften und vielfältigen Geräuschkulisse und den wunderbar stimmungsvollen Melodien, die mal härter, mal gruselig stimmungsvoll in die Handlung eingebaut sind. Diese Symbiose schafft immer wieder dynamische Wechsel, überraschende Momente und einen durchgängig kurzweiligen Hörgenuss.

Im Gegensatz zur Hauptserie wurde hier für das Cover ein neues Titelbild geschaffen. Auch wenn die Figuren von Timo Wuerz immer ähnlich aussehen, hat er auch hier wieder ein stimmungsvolles Motiv mit der passenden Farbwahl geschaffen, das wesentlich unheimlicher wirkt als die meisten der Vorlage. Die restliche Aufmachung ist dagegen ziemlich ähnlich, die wichtigsten Informationen sind übersichtlich dargestellt.

Fazit: Sehr atmosphärisch und mit vielen gruseligen Szenen angereichert, eine recht undurchsichtige Story mit einigen überraschungen - eine sehr gelungene Folge der Classics!

VÖ: 24.Juni 2011
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4292-1
 
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