Poldi

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John Sinclair Classics – 6. Friedhof der Vampire

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Erster Eindruck: Ein schauriges Haus mit finsteren Bewohnern...

In der kleinen Stadt Bradbury gehen finstere Gerüchte um, in einem Haus sollen grausame Kreaturen ihr Unwesen treiben. Trotzdem will ein junger Scotland Yard-Ermittler gerade ein paar Tage in dem Gasthof übernachten – mit schrecklichen Folgen. John Sinclair wird zur Hilfe gerufen, als Charles Mannering nach den Erlebnissen Selbstmord begeht...

Neben der Haupt-Serie hat sich mittlerweile auch der Ableger „John Sinclair Classics“ etabliert, in der Geschichten des Geisterjägers erzählt werden, die sich nicht mehr sinnvoll oder chronologisch glaubhaft in den roten Faden der Serie einbauen lassen. Die Classics bieten zudem keine eigenständige Handlung über mehrere Folgen, die Geschichten sind also stets in sich abgeschlossen. Und das ist besonders erfreulich, wenn sie so stark sind wie die sechste Folge „Friedhof der Vampire“. Gleich zu Beginn wird hier einiges an gruseliger Spannung geboten, die Introszene ist hervorragend gelungen und ist wirklich schaurig anzuhören. Daran schließen sich nicht nur Geschichten um weitere Menschen an, die mit dem unheimlichen Haus verbunden sind, sondern natürlich auch Ermittlungen der coolen Hauptfigur John Sinclair. Alles greift gut ineinander und baut aufeinander auf, die einzelnen Erzählstränge profitieren hier voneinander – und nicht nur, weil wie immer an den spannendsten Stellen umgeschwenkt wird. Hier geht es recht witzig und auch mal rabiater zu, ein sehr solider Part. Doch die eigentliche Stärke zieht die Folge aus den vielen unheimlichen Szenen, die immer wieder eingebaut sind und eine wunderbar gruselige Atmosphäre heraufbeschwören – besonders eine Szene im Wald ist dabei mehr als nur gelungen. Wer sich nicht daran stört, dass das Highlight der Folge hier gleich zu Beginn stattfindet, wird mit einer sehr guten und düsteren Folge belohnt, die mal wieder richtig Spaß gemacht hat.

Das liegt unter anderem natürlich auch an der wie immer hervorragenden Sprecherleistung, die die Serie nach wie vor ausmacht und die Geschichte zum Leben erweckt. Frank Glaubrecht ist da selbstverständlich als erstes zu nennen, seine coole, charmante, manchmal auch recht hitzköpfige Sprechweise kann er völlig variabel verwenden und so den Charakter des John Sinclair prägen. In dieser Folge ist Marion von Stengel als Lilian Mannering zu hören, besonders in den gruseligen Szenen kann sie ihr Potenzial voll ausschöpfen. Marianne Rogee spricht die Pythia, mit ihrer intensiven Stimme kann sie zusätzliche Stimmung schaffen. Weitere Sprecher sind beispielsweise Peter Flechtner, Jörg Hengstler und Marianne Groß.

Die Produktion ist auch bei dieser Folge tadellos gelungen, durch das dynamische Zusammenspiel von Musik, Geräuschen und Sprechern entsteht die einzigartige Atmosphäre der Serie, die mit ihren vielen Schockeffekten und damit einhergehenden lauten Sounds immer wieder für Aufmerksamkeit sorgt. Die Musik ist erneut ein guter Mix aus Gitarren- und Elektroklängen.

Im Gegensatz zur Haupt-Serie wird hier nicht das Motiv der Heftroman-Vorlage genutzt, Timo Wuerz hat in seinem unverwechselbaren Stil neue Cover geschaffen – hier das verzerrte und blutbesudelte Gesicht eines Vampirs, der boshaft wirkt und somit eine gute Wahl ist, um genügend Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der Rest ist wie immer schlicht, aber übersichtlich gestaltet.

Fazit: Eine dynamische und sehr gruselige Folge mit einem exzellenten Anfang und einem starken Verlauf.

VÖ: 18.Februar 2011
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4291-4
 
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