Poldi

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John Sinclair Classics – 14. Dämonos

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Erster Eindruck: Der Augenjäger

Als die Leiche einer jungen Frau aus der Themse gefischt wird, denkt man zuerst an einen Selbstmord – doch ihre Augen wurden aus dem Kopf geschnitten. Und das klingt dann doch eher nach einem Fall für den übernatürlichen Ermittler John Sinclair, der bei den Recherchen in dem Fall noch über einen gewissen Garry Santer stolpert, und der soll seinen Eltern einen Besuch abgestattet haben – und das mächtige Kreuz an sich genommen haben…

Dachte man zu Anfang der „John Sinclair Classics“ noch, es würde sich um in sich abgeschlossene Geschichten aus der Anfangszeit des Geisterjägers handeln, hat sich dies in den letzten Folgen stark gewandelt, vielmehr geht es nun schon über mehrere Folgen darum, wie Sinclair an sein magisches Kreuz gelangt ist. In dieser 14. Folge findet der rote Faden nun einen vorläufigen Höhepunkt, da der Fall sehr eng mit dem Artefakt verbunden ist, zusätzliche Informationen werden hier offenbart, die selbst aus der Hauptserie noch nicht bekannt waren. Doch auch der Kampf gegen Dämonos, der geprägt ist von viel Ermittlungsarbeit am Anfang, gestaltet sich unterhaltsam und spannend. Gerade, wenn die Folge später Fahrt aufnimmt und eine interessante, abwechslungsreiche Dynamik präsentiert, wird klar, dass hier eine starke Folge produziert wurde. Die Geschichte endet mit einem Knall, die unheimliche und teilweise an Krimis erinnernde Stimmung während der Handlung sorgen für einen spannenden Vorlauf. Mir hat diese Classcis-Folge richtig gut gefallen.

Anders als in der Hauptserie wird John Sinclair hier von Dietmar Wunder gesprochen, der sich zunehmend wohler in der Rolle fühlt und immer glaubwürdiger, spontaner agiert. Merete Brettschneider ist in einer Nebenrolle als Sarah Boyd zu hören, ihre Stimme wirkt einprägsam und kann mit einem angenehmen Klang überzeugen, den sie aber immer wieder gekonnt variiert. Florian Krüger-Shantin spricht als Dämonos mit einer typischen, dunklen und herrischen Stimme und schafft damit einen gekonnten Bösewicht. Weitere Sprecher sind unter anderem Osman Ragheb, Gerald Paradies und Feya Trampert.

In Sachen Musik und Geräusche ist dieses Hörspiel ganz vorne mit dabei, die anfänglichen Startschwierigkeiten nach dem Wechsel des Produzententeams scheinen endgültig überwunden. Die Musik gibt gut die Stimmung des Hörspiels wieder und kann diese noch intensivieren, wirkt stimmig und unheimlich. Die Geräusche dürfen hier auch mal etwas lauter sein und können die Handlung glaubhafter und lebendiger machen.

Sehr gelungen ist dieses mal das Cover, das erneut von Timo Wuerz gestaltet wurde. Dämonos ist hier in rotem, hautengen Anzug mit dämonischem Ausdruck zu sehen, während der Hintergrund ebenfalls in düsteren Rottönen gehalten ist. Das Bild verströmt eine unheimliche und machtvolle Atmosphäre, alles spielt hier gut zusammen. Weitere Extras wie Infos zu den Sprechern oder zusätzliches Artwork ist hier leider nicht vorhanden.

Fazit: Viel Ermittlungsarbeit, viel Vorankommen im roten Faden der Serie, viele eindrucksvolle Szenen und ein sehr spannendes Ende – mich konnte “Dämonos” voll überzeugen.

VÖ: 15.Februar 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4380-5
 
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